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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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worden waren. Einer trat aus der Menge hervor, die Kutte verdeckte seinen Körper, nur seine Stimme war zu hören: „Alle. Töten. Jetzt!“
      In diesem Augenblick schrie Lena aus Leibeskräften, sogar die Kuttenträger glaubten kurz etwas Böses und Gefährliches in ihrem Wehklagen erkannt zu haben, es ließ sie für wenige Sekunden wie angewurzelt erstarren. Lena riss sich von selbst aus den Nägeln heraus, zuerst die Hände, dann die Füße. Blut träufelte wie gepumpt von einem Erdloch aus ihren Wunden heraus und ihre tiefe, von Hass und Verzweiflung getünchte Stimme, verkündete Unheilvolles. Dieses Schauspiel ließ kleine Glassplitter entlang der Wirbelsäule hochklettern, doch war ihnen ein Befehl erteilt worden, der Befehl anzugreifen, den sie jetzt ausführten.
      Sie griffen an.
      Luca hatte das lange Messer in der Hand, mit dem sie ihn gequält hatten, er zückte es hoch und stach tief in die erste Kehle, die versuchte ihn anzugreifen und zu töten. Einige versuchten ihn zu Fall zu bringen, um ihn dann erschlagen zu können, doch durch das Blut aus seinen offenen Wunden, hatte er einen glitschigen Körper und sie gellten an ihm ab. Ein zweiter war aber schon hinter ihm herangetreten, gab ihm Tritte in den Rücken. Da kam schon Dominik, der seinen ersten Angreifer mit seinem Messer erstochen hatte und lief zu Luca und beide übermannten sie den Angreifer und schlitzten zuerst seine Hand auf und dann, als der Kuttenträger sie zurückzog und Luca wieder bewegungsfähig war, schlitzte dieser an der Haut des Kuttenträgers weiter.
      Ein Gemetzel.
      Dominik wurde vom nächsten Kuttenträger attackiert, zwei auf einen, drei waren auf Luca zugesprungen. Sie traten ihn. Er schrie und schlitzte um sich, um sie wenigstens zu verletzten. Scheinbar spürte er in diesem Augenblick keine Schmerzen. Und plötzlich – die Vergessene – hielt Lena einen großen Stein in ihrer Hand, sprang mit aller Kraft auf einen Kuttenträger zu und trümmerte ihre Waffe – den Stein – auf dessen Schädel ein. Dieser zerprang, platzte und die graue Masse verteilte sich mit einem Schwall über Luca … und ein weiterer Stich wurde getan und Kehlenblut spritzte in alle Richtungen, weit, weit, weiter.
      Lena wurde attackiert und Dominik wollte mit seinem Messer de n nächsten Kuttenträger schlitzen, vor Hass, vor Wut, vor Angst und plötzlich hielt dieser die Hand ausgestreckt und eine ihm vertraute Stimme schrie: „Halt, bitte!“ Doch Dominik schlitzte im Gefecht, er stach zu.
      Luca tötete den letzten Angreife r und Lena, obwohl dieser schon tot war, drückte ihren Todesstein ein weiteres Mal auf dessen Gesicht und ließ die Schädelknochen platzen.
      Die Kutte der vertrauten Stimme fiel ab, seine Maskerade legte sich zu Boden. Die Dunkelheit offenbarte ihr dunkelstes Gesicht zu einer dunklen, glockenverstummten Zeit, es war Daniel. Das Messer, das ihm Dominik im Eifer des Gefechts in die Brust gerammt hatte, steckte noch in ihm. „N-e-i-n-!“, stotterte Daniel, „n-ei-n“, stammelte mit zugebissenem Mund, seine Hand berührte das Messer. Seine Kräfte schwanden und er konnte es nicht mehr hinausziehen.
      Lena erschrak, sie blutete stark, aber das war ihr egal, sie wollte zu ihrem Kind. Sie humpelte mit ihrem Mann zu Daniel, griff ihn unsanft an und sagte mit zugebissenen Zähnen: „Wo ist mein K-i-n-d, du Arschloch! Du verdammtes Arschloch!“ Ihre Pupillen verschwanden für Sekunden hinter dem Augapfel, so schlecht ging es ihr, so hasserfüllt war sie. Luca kniete sich hin, packte ebenso am Kuttenkragen von Daniel und wütete mit spitzer Zunge: „Wo, wo? Du Bastard, bitte, wo?“
      Dominik stand unter Schock, sah wie das Messer im Herzen seines Freundes steckte, wie sich die Kutte mit seinem Blut ansaugte und Daniel holte einen Schlüssel hervor … mehr nicht. Er hatte jetzt wieder ein ganz weiches und samtiges Gesicht bekommen, nicht so zerstörerisch, wie seine Fratze beim Angriff gewesen war. Seine Gesichtshaut wurde heller und seine Muskeln entspannten sich. Ein leises fast unmerkliches Zittern erreichte seine Hände und dann sackte er zusammen.
      Lena griff nach dem Schlüssel, Luca stützte sie hoch und sie gingen beide zu der Falltür, die sie im vorderen Teil der Kapelle entdeckt hatten. Sie öffneten die Falltür und erblickten ihren Sohn, der weinte.
      Ein Bild, grauenerregender als alles, was sie bisher gesehen hatten, tauchte vor ihnen auf. Ein Meer voller Leichen, Maden und
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