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Incubus et Succubus

Incubus et Succubus

Titel: Incubus et Succubus
Autoren: Asher Reed
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Kuttenträger ergötzten sich an seiner Scham und waren zu allem bereit.
     
    Dominik ging verwirrt hin und her, hielt die Taschenlampe einmal hoch, dann wieder runter. Einmal schaltete er sie ein, dann wieder aus. „Was soll ich tun?“, flüsterte er. Und er fa sste sich ein Herz. „Scheiße“, sagte er und ging wieder zurück zum Abhang, den er so mühevoll hinaufgelaufen war. Er spürte seinen Kopf, er schmerzte, aber das störte ihn nicht, er biss die Zähne zusammen und kletterte wieder hinunter, diesen scheiß Abhang. Er schnaufte, versuchte aber – sollten Wachen postiert worden sein – sie nicht mit seinen lauten Geräuschen aufzuschrecken und deren Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ein Schrei. Er ging schneller. Die Kapelle sah in der Düsternis nicht nur düster aus, sondern wie eine blutgetränkte Hexe, die Kapelle lachte ihn aus. Sie lachte ihn wegen seiner Feigheit aus. „Du wirst mich noch erleben“, sagte er und schluckte eifrig Speichel, der sich tief in seinem Rachen gesammelt hatte. Er kam näher, das Licht der Kapelle wurde stärker und ein Glockenschlag ertönte. Näher, näher.
      Er ging zur Kapelle und sah hindurch. Er sah Luca, der am Boden gefesselt war, rings um ihn hatten sich die Kuttenträger formiert, schwarz waren ihre Gewänder, tief und dicht ihre Kapuzen über ihre Gesichter gezogen. Er konnte niemanden erkennen. An der Wand, seitlich, da sah er Lena, sie war kopfüber an ein Kreuz genagelt worden und blutete stark aus den ihr zugefügten Wunden.
      Die Kuttenträger, dunkel und düster, begannen eine altbekannte Formel zu sprechen, immer und immer wieder.
     
      Incubus et Succubus
      Incubus et Succubus
      Incubus et Succubus
     
    Luca verstand nicht s, sah sie an – sah ihrem Schauspiel zu –, versuchte ihre Augen zu erhaschen, ihre scheinbar körperlosen Gestalten schwebten über den alten steinernen Boden, nichts konnte sie von ihrem Vorhaben abhalten.
      „Ich hab euch nichts g etan, warum tut ihr das?“, schrie Luca sie an und plötzlich hörte er seine Frau, sie stöhnte laut und beängstigend.
      „Baby, Baby, komm nicht zu dir, sonst musst du dieses Grauen miterleben“, sagte er mit zitternder Stimme, die Angst und Verbitterung preisgab.
      Sein Herz in seiner Brust hämmerte, ein kalter und mürrischer Geruch ließ ihn fast kotzen, aber er behielt alles bei sich. Das Messer, das neben ihm lag, blitzte im flackernden Licht der Kerzen, die im Raum verteilt aufgestellt worden waren.
     
      Incubus et Succubus
      Incubus et Succubus
      Lilith tarem anima
      Incubus et Succubus
     
    In Dominiks Kopf versuchten sich die Gedanken zu ordnen, irgendwie klarer zu werden. Er zi tterte stark, suchte nach seinem Freund, aber dieser war nicht da, wo war er, sein geliebter Freund? Er versuchte mehr vom Innenleben der Kapelle zu erhaschen, aber er konnte Daniel auch dort nicht erblicken. Wieder schossen ihm Tränen in die Augen und plötzlich sah er, wie einer aus dem Kreis zu Luca nach vorne trat, das Messer vom Boden hob und in dessen Bein stach. – Scheinbar ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
      Ein Schrei durchflutete ihn und Dominik trat vom Fenster einen Schritt zurück. Er hatte solche Angst wie noch nie in seinem Leben und fragte sich, ob er richtig gesehen hatte. Du musst handeln , war sein einziger Gedanken, einer Urkraft gleich, die sonderbare Mächte in ihm hervorrief, von denen er bis dato nicht geahnt hatte, dass er sie besaß.
     
      Incubus et Succubus
     
    „AAAHHH“ Schmerzen, nur Schmerzen.
     
      Semper ti crescis et tunc curat
      Egostatem me potestatem in aturatem
      Factus ti materia levis elimenti
      Sors nuc immanis et inanis
     
    L ena war mittlerweile zu sich gekommen, sie sah nicht alles deutlich, alles verdreht, Blut war über ihre Augen geronnen, das von ihren zugefügten Wunden an den Füßen kam, sie keuchte, sie weinte, sie blutete, ihre Augen brannten und sie hörte die Schreie ihres Mannes, ihres geliebten Mannes, dem in sein Bein gestochen wurde. Blut rann aus seinem Bein, sie sah es. Sie bat um Hilfe, sie bat, man möge diesem Irrsinn ein Ende bereiten, er führte doch zu nichts. Und je mehr sie sich bewegte, desto mehr blutete sie, desto mehr Schmerzen hatte sie. Es wurde schlimmer und schlimmer.
     
      Incubus et Succubus
     
    Dominik war zur anderen Seite der Kapelle gerannt, dort waren ihre Zelte gewesen und sie waren es noch immer. Er drehte sich im Kreise, versuchte irgendetwas zu sehen, zu erahnen, das
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