Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich
Autoren: Peggy Moreland
Vom Netzwerk:
es geht ihm im Moment nicht besonders gut … Ich weiß, ich weiß.” Als Brittanys Jammern in herzzerreißendes Schluchzen überging, presste sie die Fingerspitzen gegen ihre Schläfe.
    „Du vermisst deinen Daddy. Er vermisst dich auch”, erklärte sie und streichelte Claytons nackte Brust, während sie ihm zublinzelte. „Aber du musst jetzt ein wenig geduldig sein, Daddy braucht noch ein bisschen Zeit, um ganz gesund zu werden.”
    Clayton legte die Hand auf die Sprechmuschel. „Fahr los, und hol sie”, flüsterte er. „Ich bin nicht so krank, dass ich meine Kinder nicht sehen will.”
    „Bist du sicher?” fragte Rena zweifelnd. „Wenn sie hier sind, wirst du nicht einen Augenblick Ruhe haben. Dafür wird Brittany schon sorgen”, fügte sie hinzu.
    Clayton lachte. „Hol sie her. Dann können wir unsere Windpocken miteinander vergleichen.”
    Rena stimmte in sein Lachen ein und nahm den Hörer wieder ans Ohr. „Brittany? Brittany, Schatz, wenn du mal einen Moment lang aufhörst zu weinen, verrate ich dir eine gute Neuigkeit.” Sie wartete einen Augenblick und fuhr dann fort: „Daddy sagt, es ist in Ordnung, wenn ich dich und Branden abhole. Jetzt gib mir bitte Mrs. Givens, damit ich alles mit ihr besprechen kann, in Ordnung?”
    Eine Stunde später war Rena reisefertig.
    „Fahr vorsichtig”, sagte Clayton.
    Sie winkte ihm zum Abschied noch einmal zu und öffnete dann die Vordertür. „Das werde ich.”
    Er blickte ihr nach, als sie zu ihrem Wagen ging, und hatte dabei das Gefühl, das Herz würde ihm aus der Brust gerissen.
    „Rena!” rief er, als sie die Autotür aufmachte.
    Sie hielt inne und drehte sich noch einmal zu ihm um. Die Sonne schien so hell, dass sie die Augen zusammenkniff. „Was ist denn?” fragte sie lächelnd.
    „Wenn du Zeit hast, denk mal darüber nach, ob du nicht Lust hättest, wieder auf der Ranch zu leben.” Als ihr Lächeln daraufhin schwand, hätte er sich ohrfeigen können. Weshalb hatte er das bloß gesagt?
    „Warum denkst du nicht darüber nach, in Salado zu leben?”
    erwiderte sie, stieg in ihren Wagen und schloss die Tür.
    Clayton winkte Rena nach, bis ihr Wagen nicht mehr zu sehen war. Dann kehrte er seufzend ins Haus zurück. Wann würde er je lernen, im richtigen Augenblick den Mund zu halten?
    Stunden später lag Clayton auf dem Bauch auf dem Bett, hatte das Kinn auf die gekreuzten Handgelenke gestützt und trommelte mit den Fingern auf die Matratze. Zum vierten Mal innerhalb von fünf Minuten sah er auf die Uhr. Dann murmelte er eine Verwünschung und griff zum Telefon.
    Im selben Moment läutete es.
    Rasch nahm er ab, presste den Hörer ans Ohr und fragte:
    „Rena?”, weil er sich nichts sehnlicher wünschte, als dass sie am anderen Ende der Leitung wäre.
    „Ja, ich bin es”, meldete sie sich. Ihre Stimme klang erschöpft.
    „Wo bist du?”
    „Zu Hause. In Salado”, fügte sie hinzu.
    „Stimmt irgendetwas nicht?” fragte er besorgt.
    „Mehr als etwas. Ich werde es nicht schaffen, die Kinder heute Abend noch zu dir zu bringen. Der Heißwasserboiler hat ein dickes Leck, und das ganze obere Stockwerk ist überschwemmt.
    Ich habe schon einen Klempner angerufen, aber er kann nicht vor morgen kommen.”
    „Bin schon unterwegs”, erklärte Clayton und schwang die Beine aus dem Bett, um sich sofort auf den Weg zu machen.
    „Nein. Du bist viel zu krank. Es ist nicht nötig, dass du in deinem Zustand den ganzen Weg bis nach Salado fährst. Ich komme hier schon allein zurecht… Brittany, nicht!” schrie sie.
    Rena klang so erschrocken, dass Clayton mit einem Satz auf den Beinen war. „Was ist los? Ist sie verletzt?”
    „Nein. Sie hat nur ihre Bettdecke durch das Wasser ge zogen.
    Hör zu, Clayton, ich muss jetzt Schluss machen. Ich muss das Wasser aufwischen, bevor es die ganzen Holzfußböden ruiniert.
    Ich rufe dich morgen wieder an.”
    Bevor er noch irgendetwas erwidern konnte, hörte er ein Klicken am Ohr, und die Verbindung war beendet. Enttäuscht legte er den Telefonhörer auf. Anschließend ließ er sich nach hinten aufs Bett sinken und stöhnte, weil prompt die wunden Stellen auf seinem Rücken schmerzten. Rasch rollte er sich auf den Bauch und legte wieder wie vorhin das Kinn auf die gekreuzten Handgelenke.
    Er war versucht, Renas Behauptung, sie würde ohne seine Hilfe zurechtkommen, zu ignorieren, und wäre am liebsten umgehend nach Salado aufgebrochen. Doch ihm fiel ein, mit welcher Leidenschaft Rena ihm von ihrem Wunsch erzählt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher