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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich
Autoren: Peggy Moreland
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auch”, warf Brandon ein.
    Rena beugte sich vor und strich ihrem Sohn liebevoll eine blonde Strähne aus der Stirn. „Aber die Ranch ist doch nicht mehr länger unser Zuhause”, erinnerte sie ihn sanft. „Weißt du noch, was wir besprochen haben? Wir bleiben ein paar Tage bei Nonnie und Pawpaw, und dann ziehen wir in ein neues Zuhause.”
    Brandon schlang einen Arm um Claytons Nacken. „Aber was ist mit Daddy?” fragte er unsicher. „Kommt er nicht mit uns?”
    Rena blickte kurz zu Clayton. „Nein, Liebling”, erklärte sie ruhig, obwohl Clayton sicher war, ein leichtes Zittern in ihrer Stimme wahrzunehmen. „Daddys Zuhause ist die Ranch.”
    Brittany schob die Unterlippe vor und sah ihren Vater an.
    „Aber die Ranch ist doch auch unser Zuhause, nicht wahr, Daddy?”
    Clayton wurde die Kehle eng, und er räusperte sich, bevor er sagte: „Sicher ist sie das, mein Mädchen.”
    Rena warf ihm einen wütenden Blick zu. „Mach es bitte nicht schwerer, als es ohnehin schon ist”, fuhr sie ihn leise an.
    Er zuckte die Schultern. „Du bist diejenige, die die Kinder entwurzelt. Nicht ich.”
    Brittany legte wieder die Hand auf die Wange ihrer Mutter, damit sie sie ansah. „Was bedeutet entwurzelt, Mommy?”
    Rena zwang sich, um ihrer Tochter willen zu lächeln, und kitzelte sie am Bauch. „Das bedeutet für uns, dass wir umziehen.
    Es ist ein bisschen wie bei einem Baum, den man mit seinen Wurzeln ausgräbt, um ihn woanders wieder einzupflanzen.” Sie schwang Brittany hoch in die Luft, bis die Kleine vor Vergnügen krähte.
    „Ich will auch, Mommy!” rief Brandon und streckte die Arme nach seiner Mutter aus. Rena nahm Clayton den Jungen ab und drückte beide Kinder fest an sich. Dann drehte sie sich so schnell im Kreis, bis alle drei lachend in einem Knäuel von Beinen und Armen im weichen Gras landeten.
    Clayton steckte die Hände unter die Achseln und beobachtete, wie seine Frau mit den Zwillingen im Gras herumtollte. Er kam sich vor wie ein Kind, das sich die Nase an der Fensterscheibe eines Süßwarenladens platt drückt und sich nichts von dem kaufen kann, was es sieht. Wie gern hätte er sich dazugesellt, hätte mit seiner Frau und den Kindern gespielt und wäre mit ihnen auf der herrlichen grünen Wiese herumgerollt.
    Aber sein Leben lang hatte er seine Gefühle unterdrückt. Er hatte stets abseits gestanden und hatte sich dabei immer gewünscht, dazuzugehören und geliebt zu werden. Unbeweglich, die Hände immer noch unter die Achseln geklemmt, blieb er stehen.
    Clayton stand auf der Veranda seiner Schwiegereltern. Die Hände in die Taschen gesteckt, betrachtete er den dunklen Himmel. Für die Jahreszeit war die Nacht ungewöhnlich kühl, doch die kalte Luft hier draußen war ihm lieber als die frostigen Blicke, mit dene n er im Haus bedacht wurde. Seine Schwiegereltern mochten ihn nicht. Das war schon immer so gewesen. Doch um ehrlich zu sein, hatte er sich aus ihnen auch noch nie viel gemacht.
    Er senkte den Blick und betrachtete seine Stiefelspitzen. Irgendwie konnte er sogar verstehen, weshalb die Palmers ihm gegenüber so kühl blieben. Sie hatten große Pläne gehabt mit ihrer einzigen Tochter. Sie sollte ein ebenso kultiviertes Leben voller Luxus führen wie sie. Doch Rena war weggegangen und hatte einen einfachen Rodeoreiter genommen.
    Ja, dachte Clayton seufzend, während er wieder hochsah und zum Mond blickte. Irgendwie konnte er verstehen, dass die Palmers ihn nicht mochten.
    Die Schiebetür hinter ihm wurde geöffnet, und leise Schritte näherten sich. Ohne sich umzudrehen, wusste Clayton, dass es Rena war. Ihr Duft erreichte ihn zuerst, und er sog ihn tief ein.
    Himmel, er liebte ihren Duft. Er war so süß, so weiblich, so verführerisch.
    Rena blieb neben ihm stehen und sah zu den Sternen hoch.
    Dann schlang sie die Arme um den Oberkörper. „Es ist kalt hier draußen”, sagte sie fröstelnd.
    Clayton zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Überrascht warf sie ihm einen Blick zu, bevor sie die Jacke annahm und enger um sich zog. Er wusste nicht, ob Rena wegen der plötzlichen Bewegung oder der zärtlichen Geste überrascht gewesen war, doch er fragte nicht. Das tat er nie. Er hatte vor langer Zeit gelernt, niemals Fragen zu stellen, denn die Antworten schmerzten fast immer.
    Als das Schweigen zwischen ihnen anhielt, wandte Rena das Gesicht ab, doch Clayton bemerkte den leicht enttäuschten Zug um ihren Mund. Erneut hob er den Blick zum Himmel.
    Ohne sich zu
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