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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich
Autoren: Peggy Moreland
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lange war es jetzt her, seit Clayton sie berührt hatte? Mit der Zunge ihre Brustspitzen liebkost hatte? Wie lange war es her, seit sie seinen warmen Körper neben sich gefühlt hatte? Wie lange, seit sie sich geliebt hatten?
    Fast unerträgliche Sehnsucht breitete sich in ihr aus. Rena unterdrückte ein erneutes Schluchzen und rollte sich wieder auf die Seite.
    Ja, dachte sie, während ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. Ich habe immer noch Bedürfnisse.
    Rena lag ausgestreckt auf einem der gepolsterten Liegestühle neben dem Swimmingpool ihrer Eltern. Sie kreuzte die Beine und trank einen Schluck Zitronenlimonade.
    „Wirst du mit ihm wieder nach Hause gehen?” fragte ihre Freundin Megan.
    Rena schüttelte den Kopf und stellte ihr Glas auf das schmiedeeiserne Tischchen, das zwischen ihnen stand. „Nein, das wäre keine Lösung.”
    Entsetzt sah Megan sie von ihrem Liegestuhl aus an. „Aber du hast doch wohl nicht vor, hier bei deinen Eltern zu bleiben, oder?”
    Rena warf einen Blick über die Schulter auf das stattliche zweistöckige Gebäude hinter ihnen. Alle Fenster waren mit Mittelpfosten versehen, und eine lange Reihe gläserner Schiebetüren führte auf die halbrunde Terrasse hinaus. Sorgfältig geschnittene Sträucher wuchsen an den mauvefarbenen Steinmauern, und in den zahlreichen Tonschalen blühte das ganze Jahr über eine Fülle leuchtender Blumen.
    Das Haus der Palmers strahlte Wohlstand, Perfektion und Erfolg aus. Das waren auch die Wertvorstellungen, die sie versucht hatten, ihrer Tochter als erstrebenswert zu vermitteln.
    Und genau diesen Vorstellungen hatte Rena verzweifelt entfliehen wollen.
    Sie schauderte bei dem Gedanken, auf Dauer hierher zurückzukehren, und sah rasch weg. „Nein, bestimmt nicht. Ich bleibe nur für ein paar Tage.”
    Megan streckte den Arm aus und drückte ihr leicht die Hand.
    „Ach, Rena”, sagte sie leise und klang besorgt. „Bist du sicher, du weißt, was du tust?”
    „Willst du eine ehrliche Antwort?” Als Megan ernst nickte, seufzte Rena. Sie drückte den Kopf in das dicke Polster und betrachtete die über ihnen vorbeiziehenden Wolken. „Nein, doch ich kann nicht weiter mit Clayton leben. Nicht, solange die Dinge so zwischen uns stehen.”
    „Aber du liebst Clayton. Ich weiß, dass du das tust.”
    Rena zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, ich würde ihn lieben. Aber nun bin ich mir nicht mehr so sicher.”
    „Natürlich liebst du ihn. Und er liebt dich.”
    „Nein, das tut er nicht.”
    „Woher willst du das wissen? Hat er dir gesagt, dass er dich nicht liebt?”
    Rena lachte trocken. „Nein, aber Clayton sagt selten irgendetwas. Zumindest nicht zu mir.”
    „Dann kannst du unmöglich wissen, dass er dich nicht liebt.”
    Langsam wandte Rena den Kopf, um Megan durch die dunklen Gläser ihrer Sonnenbrille anzusehen, hinter denen sie ihre vom Weinen verquollenen Augen versteckte. „Glaub mir”, sagte sie ruhig. „Ich weiß es.”
    Eingeschnappt stieß Megan die Luft aus, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme über der Brust. „Ich bin jedenfalls überzeugt, er liebt dich.”
    Rena lachte spöttisch. „Wie kommst du nur darauf? Du hast ihn doch seit Jahren nicht gesehen oder gesprochen.”
    „Ich war aber an dem Abend dabei, als du ihn kennen gelernt hast”, erklärte Megan. „Erinnerst du dich?”
    Rena sah weg. „Ja, ich erinnere mich.”
    „Und weißt du auch noch, dass ihr euch auf der Stelle ineinander verliebt habt?” Sie schnippte mit den Fingern, um ihre Worte zu unterstreichen. „So etwas habe ich nie zuvor und auch danach nie mehr erlebt.”
    Rena machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das war nur Lust - mehr nicht.”
    Mit einem Ruck setzte Megan sich auf. „Das war nicht nur Lust!” rief sie und schlug im nächsten Augenblick die Hand vor den Mund.
    Vorsichtig schaute sie sich um, ob jemand sie gehört hatte.
    Doch obwohl niemand zu sehen war, senkte sie die Stimme, weil sie befürchtete, Renas Mutter könnte hinter einem der Vorhänge am Fenster stehen und sie belauschen, so wie sie das regelmäßig getan hatte, als sie noch Teenager gewesen waren.
    „Ihr wart zwei einsame Menschen, die füreinander bestimmt waren”, flüsterte sie Rena wütend zu. „Ein Blick von Clayton, eine Berührung und du warst wie verwandelt.”
    Allein die Beschreibung ihrer Freundin reichte aus, damit es Rena ganz heiß wurde und sich ihr Puls beschleunigte. Sie sah Clayton wieder vor sich, wie er in jener Nacht allein am
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