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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich
Autoren: Peggy Moreland
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schätze, es gibt eine ganze Menge Dinge, die ich dir nicht gesagt habe.”
    „Ja”, antwortete sie. „Aber so allmählich wird mir klar, dass es auch eine Menge Dinge gibt, die ich dir nie gesagt habe.”
    „Zum Beispiel?”
    „Dass ich unglücklich war. Dass ich mir wünschte, du wärst öfter bei uns zu Hause.”
    Clayton schwieg, weil er wusste, selbst wenn sie ihm ihre Wünsche verraten hätte, hätte sich nichts geändert. Er wäre trotzdem weggeblieben. Er fragte sich, ob Rena verstehen würde, was ihn umgetrieben hatte. Doch wenn er nicht den Mut fand, es ihr zu gestehen, würde er das nie herausfinden.
    „Ich hatte Angst, nach Hause zu kommen”, sagte er ganz schnell.
    Sie stützte sich mit dem Arm auf seinem Oberkörper ab. „Du hattest Angst?” fragte sie verblüfft nach. „Aber wovor denn?”
    Clayton war sowieso unsicher, ob er ihr seine Gefühle erklären könnte. Solange sie ihn allerdings so intensiv ansah, würde ihm das auf keinen Fall gelingen. Deshalb zog er Rena wieder neben sich.
    „Ich hatte nie eine Familie. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, was von mir erwartet wurde.” Er zuckte die Schultern. „Da war es einfacher, wegzubleiben, als euch zu enttäuschen.”
    „Oh, Clayton!” Rena schlang die Arme um ihn. „Du hättest uns nicht enttäuscht.”
    „Ich hätte nicht, sondern ich habe es getan. Denn weil ich euch enttäuscht habe, hast du mich ja überhaupt verlassen.”
    Erneut setzte Rena sich auf, und sie legte die Hand auf sein Herz. „Ich dachte, du liebst mich nicht. Ich dachte sogar, du würdest dir überhaupt nichts aus mir machen. Dabei war ich so einsam und habe mich ohne dich so elend gefühlt. Schließlich kam ich an den Punkt, wo mir klar wurde, dass ich so nicht mehr weiterleben konnte, dass ich dich verlassen musste.”
    „Siehst du?” erklärte Clayton mit rauer Stimme und legte seine Hand über ihre. „Ich habe dich enttäuscht, obwohl ich mit meinem Verhalten genau das Gegenteil erreichen wollte.”
    An dem, was er sagte, war etwas Wahres. Deshalb hielt Rena nichts dagegen. Trotzdem wollte sie diesen Moment, diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Sie wollte eine neue Basis für ihre Beziehung schaffen, beruhend auf den Geheimnissen, die sie nun miteinander teilten, und den neuen Erkenntnissen, die sie zusammen gemacht hatten.
    Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn. „Liebe mich, Clayton”, sagte sie leise und streichelte mit der Zungenspitze seinen Mund. „Ich möchte, dass wir uns jetzt lieben.”

11. KAPITEL
    Am nächsten Morgen behandelte Rena seinen Rücken mit einer juckreizstillenden Lotion und schmunzelte über die wohligen Laute, die Clayton dabei ausstieß. „Das ist gut, nicht wahr?” fragte sie.
    „Besser als Sex.”
    Sie lachte und gab ihm einen Klaps auf den nackten Po, der einzigen Stelle, wo sich keine Windpockenbläschen befanden.
    „Ich glaube, ich wurde soeben beleidigt.”
    Clayton rollte sich auf den Rücken und strahlte sie an. „Nicht unbedingt. Es ist nur so, dass mein Gedächtnis mich gerade im Stich lässt. Willst du es nicht ein bisschen auffrischen?”
    Rena schraubte den Deckel auf die Flasche mit der Lotion.
    „Du bist krank, erinnerst du dich?”
    „Nicht so krank”, erklärte er und wackelte mit den Augenbrauen.
    Lächelnd beugte sich Rena vor und küsste ihn. Als er sie packte und zu sich aufs Bett zog, lachte sie auf und ruderte mit den Armen. Doch er schlang die Arme um sie und hielt sie fest an sich gedrückt. Seine Miene wurde ernst, als er ihr tief in die Augen sah. Langsam hob er den Kopf und küsste sie. Doch dann läutete das Telefon neben dem Bett, und Clayton ließ den Kopf aufs Kissen zurückfallen.
    „Warum hast du das verflixte Ding bloß wieder angestellt?”
    beschwerte er sich.
    Rasch küsste sie ihn noch einmal. „Weil wir Kinder haben und sie uns brauchen könnten.”
    Rena streckte den Arm aus und hob den Hörer ab. „Hallo?”
    meldete sie sich gut gelaunt und lehnte den Kopf gegen Claytons Brust. Als sie jedoch Brittanys jammervolles Stimmchen hörte, wurde ihre Miene sofort ernst.
    „Schatz, was ist denn los?” fragte sie besorgt.
    Clayton griff nach dem Hörer, doch Rena schob seine Hand fort. „Ich weiß, dass du deinen Daddy sehen willst”, sagte sie geduldig und verdrehte die Augen in Richtung Clayton, als ihre Tochter zu heulen anfing. „Schatz …”, sie bemühte sich, Brittanys Gejammer zu übertönen, „… hör mir zu. Daddy ist krank, und
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