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Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten

Titel: Dune-Stories: Träume vom Wüstenplaneten
Autoren: Frank und Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Vorwort
     
     
    Frank Herbert hatte mehr Spaß am Leben als jeder andere Mensch, den ich je gekannt habe. Er hat mehr gelacht, mehr gescherzt und mehr geschrieben als jeder andere Autor, dem ich je begegnet bin. Aufgewachsen ist er in einfachen Verhältnissen, gar nicht weit vom Ort meiner Geburt, auf der anderen Seite des Puyallup River. Er liebte die freie Natur und beurteilte Menschen nach ihrer Kreativität und danach, ob sie den Härten des Lebens mit Humor oder mit Verbitterung begegneten. Sein Humor half ihm dabei, harte Zeiten durchzustehen und Freude an ihrer Überwindung zu finden. Frank glaubte, dass es die Verlage waren, die den Schriftstellern das Klischee des brotlosen Künstlers in der Dachkammer aufgedrückt hatten, um mit möglichst geringen Vorauszahlungen davonzukommen. Die einzige Währung, die Frank wirklich anerkannte, war die Zeit, in der er sich kreativ betätigen konnte.
    »Die Sache ist die, Distrans«, hat er einmal gesagt. »In der ersten Klasse hat man mehr Zeit zum Schreiben.«
    Da er nie zur Angeberei neigte, lebte er so komfortabel, wie es ihm gefiel, aber nicht so extravagant, wie er es sich hätte leisten können. Stets bewahrte er sich eine enge Bindung zur freien Natur. In den Jahren n. D. (»nach Dune «) erfreute er sich an neuen schriftstellerischen Abenteuern und daran, anderen zum Erfolg zu verhelfen. Frank bot seinen Mitmenschen Gelegenheiten an, keine Almosen, und erklärte dazu: »Ich helfe einem anderen lieber hoch, als ihm auf die Finger zu treten.« Das erinnert mich an mein Lieblingszitat von Dostojewski: »Gib den Menschen zu essen, bevor du Tugendhaftigkeit von ihnen verlangst.«
    Für Frank fiel alles und jeder in eine von zwei groben Kategorien. Es/er/sie verschaffte ihm entweder mehr Zeit zum Schreiben oder störte ihn dabei. Ich hatte immer ungefähr die gleiche Einstellung. Wir kannten uns über unsere Publikationserfolge, doch aufeinander aufmerksam geworden sind wir vor allem deshalb, weil wir beide aus dem Puyallup Valley kamen, weil unsere Väter beide Gesetzeshüter im gleichen Bezirk waren und weil zwei entfernte Verwandte von uns miteinander verheiratet waren. In den frühen Siebzigern zogen wir beide in der gleichen Woche nach Port Townsend, was wir herausfanden, als die Lokalzeitung Artikel über uns veröffentlichte. Ich wollte Frank endlich persönlich kennenlernen, doch gleichzeitig wollte ich ihm nicht die Zeit stehlen, die er zum Schreiben benötigte. Nur ein paar Jahre zuvor hatte Frank unter einem Pseudonym etwas für Helix geschrieben, meine Lieblingsuntergrundzeitschrift aus Seattle. Ich schickte Frank eine Postkarte, die an sein Pseudonym (»H. Bert Frank«) adressiert war und auf der ich erklärte, dass ich immer bis mittags schrieb, mich danach aber gerne mal auf einen Kaffee mit ihm treffen würde. Am nächsten Tag rief er mich um zehn nach zwölf an. »Hallo Distrans. Hier Herbert. Steht unsere Verabredung zum Kaffee?« So war es, und die nächsten fünfzehn Jahre lang trafen wir uns fast jeden Tag zum Kaffeetrinken oder Mittagessen.
    Frank war der Meinung, dass Lyrik das ausgezeichnetste Destillat von Sprache ist, ob nun in offener oder geschlossener Form. Gierig verschlang er die zeitgenössischen Gedichte in Literatur- und Kleinstmagazinen, und wenn er sich mit den Problemen seines Lebens und Schreibens auseinandersetzen musste, schrieb er selbst Lyrik. In sehr jungen Jahren hatte er herausgefunden, dass er von seinem Sachliteraturschreibstil, der sehr viel lesbarer war als die meisten journalistischen Texte seiner Zeit, halbwegs leben konnte. Sein guter Prosastil, sein Blick für Details und sein Ohr dafür, wie die Menschen wirklich reden, führten ihn in Verbindung mit der für ihn stets wichtigen Frage »Was wäre wenn?« von ganz allein in den Bereich der Erzählliteratur. Erfolg fand Frank mit seiner Erzählliteratur, aber die Inspiration füllte seine Notizbücher und seine Geschichten mit Dichtung.
    Meine erste Gedichtsammlung, Finding True North & Critter * , wurde im selben Jahr für den National Book Award nominiert, während Franks Soul Catcher als bester Roman nominiert wurde. Wenn Frank und ich beide von Anfang an Romanautoren – oder Dichter – gewesen wären, hätte sich unsere Freundschaft vielleicht anders entwickelt. So, wie die Dinge lagen, konnten wir einander mit unseren Werken neue Kraft und Begeisterung verleihen. Wir ermutigten uns gegenseitig, schriftstellerische Risiken einzugehen, unter anderem, indem wir
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