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Ich will dich

Ich will dich

Titel: Ich will dich
Autoren: Peggy Moreland
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schüttelte den Kopf. „So krank, wie du bist, hätte ihre Anwesenheit dich verrückt gemacht, oder du hättest sie mit deiner miesen Laune fürchterlich erschreckt.
    Wobei ich mir nicht sicher bin, was schlimmer gewesen wäre.”
    Stirnrunzelnd betrachtete er eine Weile ihre Hand. „Ich mag es gar nicht, wenn ich krank bin.”
    „Wem gefällt das schon?”
    Als Clayton daran dachte, wie grob und abweisend er vorhin gewesen war, verspürte er Reue. „Ich bin froh, dass du gekommen bist.” Er blickte Rena in die Augen. „Du musst aber nicht bleiben. Ich werd schon wieder gesund.”
    „Aber ich will bleiben und mich um dich kümmern. Ich …”
    Rena biss sich auf die Unterlippe, rutschte vom Wannenrand und kniete sich neben die Wanne. Dann legte sie die Hände auf seine Wangen. „Es tut mir so Leid, dass ich dich wütend gemacht habe, als ich dich weggeschickt habe. Das war gar nicht meine Absicht.”
    „Was hattest du denn damit bezweckt?”
    Sie ließ die Hände sinken und senkte den Kopf. „Ich wollte einfach, dass ihr zu streiten aufhört, und in dem Moment ist mir nichts anderes eingefallen.” Mit Tränen in den Augen sah Rena ihn wieder an. „Ich wollte nicht, dass du gehst, Clayton. Nicht für immer. Ich wollte lediglich den Streit beenden.”
    „Hättest du nicht einfach deinen Eltern sagen können, sie sollen gehen?”
    Rena lachte kurz auf. „Glaubst du im Ernst, meine Mutter wäre gefahren, wenn du geblieben wärst?”
    Clayton schwieg, obwohl er wusste, dass an ihren Worten etwas Wahres war.
    „Clayton”, sagte Rena und hielt seinen Blick fest. „Ich will, dass wir es noch einmal miteinander versuchen. Ich will, dass wir versuchen, unsere Ehe zu retten.”
    „Meinst du das ehrlich?” fragte er und wagte kaum zu hoffen.
    „Ja”, antwortete sie und lächelte ihn durch einen Tränenschleier an.
    „Du verkaufst das Haus in Salado und ziehst zurück auf die Ranch?”
    Langsam erstarb ihr Lächeln. „Ich soll wieder hierher ziehen?”
    „Hier ist unser Zuhause.” Ein Anflug von Panik erfasste Clayton. Die Ranch war das einzige Heim, das er jemals besessen hatte. Sie bedeutete für ihn eine Sicherheit, die er vorher nie gekannt hatte.
    „Ja, aber …”
    „Aber was?” fragte er und sah Rena eindringlich an, während sie langsam aufstand. Als sie erneut den Blick senkte, zog sich sein Magen zusammen. Clayton hatte das schreckliche Gefühl, Rena wieder zu verlieren.
    „Darüber müssen wir ja nicht gerade jetzt reden”, sagte er rasch. „Wir haben später noch Zeit genug, alle Einzelheiten zu besprechen.”
    Rena holte tief Atem. Dann hob sie den Kopf und lächelte ihn an, obwohl Clayton ihr Lächeln ein wenig gezwungen vorkam.
    „Sicher”, erwiderte sie und berührte noch einmal seine Wange. „Wir haben jede Menge Zeit. Jetzt werde ich erst mal sehen, ob ich etwas zu essen für dich auf treiben kann.” Rena wandte sich zur Tür. „Aber bestimmt hat Pete irgendetwas in der Vorratskammer übrig gelassen.”
    „Damit würde ich nicht rechnen”, rief Clayton ihr nach. „Du kennst doch Pete. Man könnte eine kleine Armee von den Lebensmitteln ernähren, die er an einem einzigen Tag wegputzt.”
    Clayton lag auf der Seite, hatte beide Hände unter die Wange gelegt und betrachtete das Gesicht seiner schlafenden Frau. Seine Kopfschmerzen waren viel erträglicher geworden, und er fühlte sich auch nicht mehr so schwach, seit Rena ihn mit Medizin versorgt hatte und ihn sogar dazu gebracht hatte, etwas zu essen.
    Seine Angst war jedoch geblieben, und Clayton war sich sicher, dass sie auch nicht so schnell verschwinden würde. Nicht, bevor Rena und er sich nicht darüber geeinigt hatten, wo sie in Zukunft leben wollten.
    Ihm war bewusst, dass es selbstsüchtig und vielleicht sogar kindisch wirkte, wenn er darauf bestand, dass sie auf der Ranch lebten. Aber die Vorstellung, alles aufzugeben und in dieses heruntergekommene Haus zu ziehen, das Rena in Salado gekauft hatte, war für ihn so unerträglich, dass er nicht einmal darüber nachdenken wollte. Die Ranch repräsentierte das einzige Zuhause für ihn, das er jemals gehabt hatte. Sie stellte eine sichere Basis dar, die ihm gefehlt hatte, während er aufgewachsen war.
    Es war ihm unvorstellbar und erfüllte ihn mit Entsetzen, das einzig Beständige in seinem Leben aufzugeben. Er hatte Angst, er könnte nie wieder etwas Ähnliches aufbauen und würde nie wieder das Gefühl von Sicherheit haben, die diese Ranch für ihn bedeutete.
    Dazu
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