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Ich sehe dein Geheimnis

Ich sehe dein Geheimnis

Titel: Ich sehe dein Geheimnis
Autoren: Kim Harrington
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geglaubt, wenigstens genügend, um seinen Vater zu dem Verhör von Cecile zu zwingen. Gabriel und Justin hatten beide zu mir und meiner Familie gehalten. Ein Gefühl der Wärme breitete sich in mir aus, und als ich die frische Luft einatmete, umgab mich eine tiefe Ruhe.
    Als wir bei mir zu Hause ankamen, brachte mich Justin bis zur Tür und wandte sich dann zum Gehen. Plötzlich merkte ich, dass ich das nicht wollte.
    »Möchtest du noch auf eine Cola hereinkommen?«
    »Klar«, sagte er lächelnd.
    Ich drehte den Türknauf und die Tür öffnete sich. »Perry scheint wach zu sein.« Als Mom und ich gegangen waren, hatte ich die Tür hinter mir abgeschlossen.
    »Perry!«, rief ich.
    Keine Antwort.
    Justin zuckte die Schultern. »Bestimmt ist er unter der Dusche.«
    Ich ging in die Küche, um eine Flasche Cola aus dem Kühlschrank zu holen, doch nach nur wenigen Schritten blieb ich wie angewurzelt stehen.
    Auf dem Boden lag eine Leiche.
    Ich sah nur zwei Füße, die auf der anderen Seite der Kochinsel hervorlugten.
    »Perry?«, krächzte ich.
    Ich wollte zu ihm, aber eine tiefe Stimme hielt mich auf.
    »Keine Bewegung.«
    Langsam drehte ich mich um und sah, dass eine Pistole auf meinen Kopf gerichtet war. Mir stockte der Atem. Ich brachte nur ein einziges Wort heraus.
    »Du?«

Fünfundzwanzig
    »Stell dich neben sie!« Stephen Clayworth fuchtelte mit der Pistole und schrie Justin an. »Und keine falsche Bewegung!«
    Ich war wie erstarrt und gar nicht fähig, mich zu bewegen, selbst wenn ich es gewollt hätte.
    Justin hob die Hände und schob sich näher an mich heran.
    »Cecile hat nicht ihren Anwalt angerufen«, sagte er. »Sie hat dich angerufen.«
    Stephen lächelte. »Schlaues Kerlchen. Du könntest es mal bis zum Bürgermeister bringen.«
    »Stephen, was tust du da?« Ich konnte nicht glauben, was hier gerade geschah. Ich war sicher, dass Cecile die Mörderin war. Die Vision hatte sich aus ihrer Perspektive abgespielt.
    »Meine Mutter hat mich angerufen und mir gesagt, dass ich noch mehr Dreck beseitigen muss. Aber keine Sorge, ich habe ihren Anwalt auf dem Weg hierher angerufen. Mit ihr wird bald wieder alles in Ordnung sein. Mit euch hingegen …« Er grinste und sein Gesicht veränderte sich. Diesen Stephen hatte ich nie zuvor gesehen.
    »Perry liegt bewusstlos in der Küche«, fuhr er fort. »Seine Fingerabdrücke werden sich überall auf dieser Waffe befinden. Meine Mutter und ich werden frei sein. Und ihr werdet tot sein und uns ein für alle Mal in Ruhe lassen.«
    Stephen zielte mit der Pistole auf mich.
    Justin brüllte und stürzte auf ihn zu. Stephen visierte ihn an und schoss. Es war, als sei Justin gegen eine Wand gelaufen. Er kippte nach hinten und stürzte zu Boden.
    »Nein!«, schrie ich und fiel neben ihm auf die Knie. Viel zu schnell lief viel zu viel Blut aus seinem Körper. Alles drehte sich. Ich versuchte, mich zu konzentrieren und starrte auf Justins Brust, aber ich sah nicht, ob sie sich hob und senkte.
    »Es tut mir leid für deinen Schatz«, sagte Stephen. »Aber du musst nicht lange um ihn trauern. Du bist als Nächste dran.«
    Ich stand auf, aber Stephen schlug mir die Pistole an den Kopf. Benommen fiel ich zu Boden. Blut lief meine Stirn hinunter. Warum tat er das? Warum erschoss er mich nicht einfach?
    Ich sah ihn an und begriff plötzlich. »Du willst, dass ich bewusstlos bin.«
    »Wie bitte?«
    »Du kannst mich nicht töten, wenn ich bei Bewusstsein bin und dich ansehe. Du kannst es nicht.«
    »Erzähl mir nicht, was ich nicht kann. Ich habe schon zwei Menschen getötet.«
    Ich sah ihn verständnislos an. »Zwei?«
    »Meine Mutter hat einen Fehler gemacht, als sie die dumme Kuh getötet hat. Wir hätten auf andere Weise mit ihr klarkommen können. Ich habe es versucht. Aber meine Mutter war mit ihrer Geduld am Ende.«
    »Also hat doch deine Mutter Victoria getötet«, sagte ich. Mein Kopf begann zu schmerzen. »Warum?«
    »Weil sie eine kleine Schlampe war, die das Wörtchen Nein nicht verstanden hat«, zischte er.
    Ich war verwirrt. »War sie deine Freundin?«
    »Nein! Sie war eine von den … Gespielinnen meines Vaters. Er hat sie nur ein paar Mal getroffen, als er in Boston war. Er dachte, das Verhältnis zwischen ihnen wäre klar. Aber aus irgendeinem Grund glaubte diese Tussi, sie könne einfach hier auftauchen.« Er lachte beinahe manisch. »Diese dumme Kuh dachte wirklich, sie könnte mehr sein als eine bloße Geliebte.«
    In meinem Kopf schwirrten Stimmen durcheinander. Nate
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