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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs
Autoren: K. H. Scheer
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wirklich einige unserer Männer erschießen. Das wäre grauenvoll.«
    »Du erwähnst meine größte Sorge, Kiny.«
    »Es wird schon schiefgehen, Sir. Viel Glück.«
    Ich löste mich aus der Konzentrationsphase. Allison musterte mich eingehend.
    »Nun, was haben die Übermenschen der GWA beschlossen?« wollte er wissen.
    »Ihre Parablockade wieder aufzuheben, was sonst?« spöttelte ich. »Herr, wir haben noch zweiunddreißig Minuten Zeit. Sagen Sie nur nicht, Sie wollten jetzt ein Schläfchen halten.«
    »Äh?«
    »Sie schlafen doch ein«, schrie ich ihn wütend an. »Was soll das?«
    »Keine Aufregung«, entgegnete er mit schwerer Zunge. »Ich habe lediglich meinen Schweine-Effekt. Gefressen und müde, verstehen Sie? Wenn das Blut in den Magen fließt, werde ich immer halb bewußtlos.«
    Nishimuras Gesicht wirkte nahezu maskenhaft, als er erklärte:
    »Sir, Dr. Allison brachte es nicht über das Herz, unsere letzten Luxuskonserven einer eventuellen Vernichtung preiszugeben. Er sah sich genötigt, einen jungen Truthahn in Aspik dem Weg der Bestimmung zuzuführen.«
    Allison nickte lethargisch. Er hatte die Hände über dem beachtlichen Bauch gefaltet und saß mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt.
    »Richtig! Das kann man doch nicht umkommen lassen. Den ken Sie an die Steuerzahler.«
    Ich war fassungslos. Kenji deutete wortlos auf einige Kno chenüberreste.
    »Wann hat er den Riesenvogel verspeist?« fragte ich verzweifelt.
    »Während Ihres telepathischen Telefonats. Allisons Eßgewohnheiten zeichnen sich durch eine außerordentliche Schnelligkeit aus. Er hat es gerade noch geschafft, Sir.«
    Nishimura lachte erheitert wie selten. Mit hängenden Schultern verließ ich den Raum.
    Unvorstellbar – Framus hatte in wenigen Minuten zirka drei Kilogramm Truthahn verschlungen. Das war wahrscheinlich ein Weltrekord.
    Und mit ihm sollte ich in den aktiven Einsatz gehen! Mir wur de übel, wenn ich nur daran dachte.
     
     

3.
     
    Donnerwetter – jetzt war Framus G. Allison aber wieder hellwach! Als das erste Explosivgeschoß in seinem Schutzschirm explodierte und ein Splitterregen um seine zum Glück geschützten Ohren heulte, hatte er nur kräftig aufgestoßen.
    Bei der nachfolgenden Schußgarbe, die er voll hatte einstecken müssen, hatte die Auftreffenergie gereicht, ihn mitsamt Kampfanzug und Schutzschirm gegen die Wand zu schleudern. Schlagartig war seine Müdigkeit verscheucht worden.
    Nun kauerte er neben mir in der vorgesehenen Deckung eines stahlverkleideten Internrechners, zog Bauch und Füße ein und sah zu, wie ich mit meinem marsianischen Hochenergiestrahler das Feuer auf das bereits hellrot leuchtende Panzerschott des rechtsseitigen Eingangs richtete.
    Ich wußte, daß sich dort nur die Roboter aufhielten. Unsere Männer kamen von der anderen Seite. Also konnte ich ungehindert schießen und die massive Tür in glutflüssig verspritzendes Material verwandeln.
    Eine Thermodruckwelle fegte durch die Schaltstation. Viele Geräte wurden zerstört, andere schwer beschädigt. Das war erwünscht!
    Wenn unsere Kontrollschaltungen ausfielen, war es im nachhinein nicht verwunderlich, wenn wir nicht mehr die feuerklaren Kampfroboter, den Rohrbahnzug und die Prallfeldgleiter programmieren konnten. Auch ein Toterlay-Schüler kann sich einmal irren, nicht wahr?
    Der Antigravschacht zur tieferliegenden Rohrbahnstation war bereits ausgefallen. Das war nicht vorgesehen gewesen! Wir hatten es aber nicht verhindern können, daß ein Soldat seine panzerbrechende Hochbrisanzrakete durch einen nur zehn Zentimeter breiten Spalt zwischen Schott und Schaltzentrale gefeuert und die weiter hinten liegende Öffnung des marsianischen Liftes getroffen hatte.
    Es hatte sich eine verheerende chemische Explosion ereignet. Nur eine Sekunde später hatte der dort installierte Antischwereprojektor seinen Geist aufgegeben und den Aufzug unbrauchbar gemacht.
    Sehen Sie – das sind die Kleinigkeiten, mit denen man bei einem solchen Einsatz rechnen muß. Unsere Männer waren schließlich keine Narren, sondern hervorragend geschulte Spezialisten. Verständlich also, daß ein guter Raketenschütze sein Fünf-Zentimeter-Projektil durch den Spalt gejagt hatte.
    Als Folge davon hatte ich zu improvisieren. Die Planung stimmte nicht mehr.
    Framus sah mich aus geweiteten Augen an. Mehr als gestikulieren durfte er nicht, denn das Funksprechverbot war selbstverständlich. Als ich auf die Nottreppen deutete, wurde Framus blaß.
    Die sogenannten Nottreppen
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