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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs
Autoren: K. H. Scheer
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Wie Ihre Lunge darauf reagiert, brauche ich Ihnen eigentlich nicht zu erklären. Also denken Sie an die Sofortentlüftung! Sie halten sich bitte laut Plan immer in meiner Nähe auf. Ihre eigene Feuereröffnung erfolgt wie abgesprochen. Gesetzesbrecher, die nur acht oder zehn Jahre Zwangsarbeit zu erwarten haben, sollten sich logischerweise nicht mit der Verzweiflung wehren wie ein Lebenslänglicher von meiner Art.«
    »Logisch«, lachte Framus. »Lebenslängliche halten das selten länger als lebenslänglich aus, oder?«
    »Sie sind ein Schlaumeier, Doktor. Indirekt haben Sie aber recht. Die Lebenserwartung unter derartigen Umweltverhältnissen ist nicht hoch. Ich habe also Gründe genug, mein gezieltes Feuer auf jene Geschöpfe zu richten, die wir für den Zweck vorbereitet haben. Wir arbeiten mit lebensecht umhüllten Robotern. Achten Sie sorgsam auf den kommandoführenden Offizier. Es ist der einzige eingeweihte Mann und ein aktiver Kollege zur besonderen Verwendung. Er wird letztlich auch dafür sorgen, daß wir nicht wirklich sterben. Noch Fragen?«
    Nishimura winkte wortlos ab. Framus konnte es natürlich nicht unterlassen, noch einige Gegenargumente anzuführen. Ich zählte interessiert mit. Es waren acht. Kein Wunder, daß der hervorragende Wissenschaftler mit jedem Vorgesetzten und jedem Arbeitgeber Schwierigkeiten bekam. Seine Ideen hatte man ohnehin als utopisch eingestuft. Für uns war das ein Glück gewesen, oder er wäre nie zur GWA gekommen.
    Wir machten unsere Waffen schußbereit, programmierten den Rohrbahnzug des Fluchtbahnhofs »Violett III« und veranlaßten alles, was kluge Männer nach technisch-psychologischen Richtlinien ausgearbeitet hatten.
    Nach außen hin durften wir nicht so unklug sein, einen ausweglosen Widerstand zu leisten. Er sollte nur so lange anhalten, bis eine Fluchtmöglichkeit erschlossen war. Und all das sollte von ahnungslosen Soldaten gesehen, möglichst sogar mit unbestechlichen Geräten angemessen werden.
    Wenn alles wunschgemäß gelang, würden sich die Aussagen der Einsatzkommandeure herumsprechen. Und genau das wollten wir erreichen! Nur unter solchen Voraussetzungen war ein Einsickerungsmanöver in die Reihen der unbekannten Gegner möglich. Es durfte keine Lücken geben; vor allem keine Narreteien, die drei Toterlay-Schüler mit dem besten Willen nicht zugetraut werden konnten. Leute unserer Art konnten nur durch einen unglücklichen Zufall, zum Beispiel durch ein unvorhersehbares Versagen der Technik, gefaßt werden. Hannibal hatten wir bereits unter ähnlichen Voraussetzungen eingeschleust. Alles mußte fugenlos sein.
    Punkt 14:14 Uhr Stationszeit wurde ich von Kiny angerufen. Sie hatte gute Nachrichten.
    »… ist demnach exakt durchgeführt worden. Der Staffelkapitän griff im Instrumentenflug an und traf mit seinen normalen Bordkanonen die Fluchtrakete im Sektor zwischen heißer Triebwerkszone und Lastenraum. Der zweite Feuerstoß galt der Bugkabine. Sie wurde durchschlagen; die Geschosse zündeten. Ihr Transporter fällt zur Zeit steil auf die Oberfläche zurück. Da das Triebwerk aber noch funktioniert, können wir ihn mit absoluter Sicherheit auf dem vorgesehenen Punkt landen. Allerdings nicht auf dem Düsenstrahl des Hecks, sondern in der Form einer Bauchlandung. Der Aufprallwinkel wurde soeben noch einmal korrigiert und in die Fernlenkautomatik gegeben. Das Boot wird unter Berücksichtigung seiner Fahrt, seines Reibungswiderstandes und des zur Verfügung stehenden Geländes vierhundertzweiundachtzig Meter weit über den Boden schlittern, bis es von einem sanft ansteigenden Geröllhang gestoppt wird. Dort warten unsere Leute.«
    »Warten sie dort zufällig?«
    »Wo denken Sie hin, Sir! Das wäre dilettantisch. Nein, wir unterhalten an der Stelle seit Wochen einen kleinen Stützpunkt der militärischen Raumüberwachung. Dort werden gefährlich erscheinende Marsgeräte weit entfernt von einer größeren Ansiedlung getestet. Das ist natürlich jedermann bekannt. Ihr Fluchtboot kommt an der richtigen Stelle an. Ich soll mich erkundigen, ob bei Ihnen alles klar ist?«
    »Alles klar, Kleines. Teile es dem Alten bitte mit. Ich wäre ihm verbunden, wenn er die Männer der Eliteeinheit Luna-Port nicht ausschließlich mit Marswaffen feuern ließe.«
    »Das ist schon geregelt, Sir. Unsere Leute greifen überwiegend mit Maschinenkarabinern an. Die Schalträume der Außenstation sind zu eng, um darin Vulkane entfachen zu können. Passen Sie nur auf, daß Sie nicht
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