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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs
Autoren: K. H. Scheer
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mit geheimnisvollen Andeutungen klarstellen, daß ich mehr weiß und kann als alle Fachleute der Erde zusammen. Das habe ich von Toterlay übernommen, nicht wahr? Sie würden den Einsatz gefährden, wenn Sie nicht als Allison und Nishimura im Bolloni-Krater ankämen. Daher bin ich auch in Abwesenheit zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden; Sie dagegen nur zu zehn und Kenji zu acht Jahren. Sie gelten als Mitläufer, als Verführte. Noch Fragen, Framus?«
    Er wollte den Kopf schütteln, stieß aber nur einen Schmerzensruf aus. Bei der heftigen Bewegung hatte er sich die Haut eingeklemmt.
    Solche Verrenkungen gestattete das enge Kragenstück nicht, das zum Einklinken des Druckhelms diente.
     
     

2.
     
    Die Hauptkontrollzentrale des Außenwerks »Süd-Violett III« lag etwa dreihundert Meter unter der Mondoberfläche.
    Zonta-City, die eigentliche Gigantfestung, war von hier aus durch Vakuum-Rohrbahnzüge, Prallfeldgleiter und per Interntransmitter zu erreichen.
    Dr. Dr. Kenji Nishimura, unser Elektroniker und Programmlogist, der nebenbei ein fähiger Mediziner und Spezialist für Trans plantationschirurgie war, saß vor den irrlichternden Farbkontrol len der marsianischen Anlagen.
    Die Anzeigegeräte gaben Grünwert; dies allerdings in Nuancierungen von etwa einhundertundzwanzig Farbabstufungen. Nur die Kontrollen der Raumüberwachung leuchteten hell- bis dun kelrot. Dort umkreisten die Mondsatelliten auf ihren Orbitalbah nen den Erdtrabanten. Dadurch registrierten die vollendeten Geräte gewisse Gefahren.
    Es war uns gleichgültig. Wir wußten, wer da oben kreiste. Unsere Präzisionsuhren ruckten Sekunde um Sekunde weiter. Die Digitalanzeigen waren unerbittlich. Sie schienen die genaue Einhaltung des sorgfältig ausgearbeiteten Zeitplans zu fordern.
    Kenji wandte den Kopf. Das stets etwas maskenhaft wirkende Gesicht des körperlich starken, untersetzt gebauten Mannes war völlig unbewegt. Als er mich ansprach, tat er es in seiner gemessenen, zurückhaltenden Art.
    »Noch drei Minuten bis zum Start, Sir. Wenn die TESCO-Jäger der Mondpatrouille nur eine Minute zu früh starten und daher auch zu früh im Ortungsbereich der hiesigen Überwachungsanlagen erscheinen, dürfte ein Start des Kleintransporters unmöglich sein. Nach meinen Erfahrungen wird das Sektorgehirn dieser Station die Abschußanlage blockieren. Möchten Sie sich nicht entschließen, das Fluchtraumschiff jetzt schon auf den Weg der nachfolgenden Vernichtung zu bringen?«
    »Eine Sekunde zu früh, Kenji, und es wird keinen Weg der Vernichtung mehr geben«, lehnte ich seine Bedenken ab. »Geben Sie den Abstoßimpuls bitte Punkt 14:03 Uhr Ortszeit. In Luna-Port wird man sich an den Zeitplan halten. Die beim Alarmstart eintretenden Verzögerungen werden einkalkuliert. Gedulden Sie sich, oder der Angriff muß über einem Gebiet erfolgen, das für unsere Zwecke nicht geeignet ist.«
    »GWA-Präzision«, spöttelte Allison. »Wieso haben Sie sich noch immer nicht daran gewöhnt? Die Knaben überlassen nichts dem Zufall. Also warten Sie.«
    Nishimura zeigte sein liebenswertes Lächeln. Auf eine Antwort verzichtete er. Für ihn war der Fall geklärt.
    »Ich möchte wissen, was wir machen sollen, wenn wir aus der Haft entlassen werden«, fuhr Allison fort. Er verhielt sich, als ginge es in wenigen Augenblicken nicht ums Ganze.
    »Die Labors der GWA stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung«, belehrte ich ihn. »Ruhe jetzt, Framus. Es wird ernst.«
    Im gleichen Moment empfing ich Kinys Rufimpuls auf para mentaler Ebene. Er war heftig und leicht schmerzhaft. Als Fra mus sah, daß ich unwillkürlich das Gesicht verzog, verzichtete er auf eine Entgegnung.
    »Kiny Edwards an Brigadegeneral HC-9. Hören Sie mich, Sir?«
    »Ausgezeichnet. Läuft der Plan?«
    »Sekundengenau. Die TESCO-Jäger sind soeben von der Basis Luna-Port gestartet. Ich bin beauftragt, Sie nochmals daran zu erinnern, daß nur der Staffelkapitän eingeweiht ist. Die anderen elf Piloten sind ahnungslos. Sie werden daher Höhensicherung fliegen und allein den Kapitän angreifen lassen. Ist der gepanzer te Fernlenkautomat überprüft worden?«
    »Von Allison persönlich. Wenn der Staffelchef nicht gerade mit marsianischen Strahlkanonen oder panzerbrechenden Geschossen feuert, dürfte der Automat unbeschädigt bleiben. Dann könnt ihr den Transporter wie vorgesehen an der richtigen Stelle notlanden. Baut mir nicht zu viel Bruch, hörst du!«
    »Alles klar, Sir. Ich ziehe mich zurück. Für Sie wird
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