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Hyperkode Wüstenfuchs

Hyperkode Wüstenfuchs

Titel: Hyperkode Wüstenfuchs
Autoren: K. H. Scheer
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Sie nicht. Ich ergebe mich.«
    »Sie sind willkommen, Doktor. Benutzen Sie die linke Seitentür. Dort werden Sie erwartet. Mr. Polland, Sie werden doch hoffentlich nicht so unklug sein, Allison auch noch zu opfern?«
    Ich lauschte seinen Worten nach. LL-93 war ein teuflisch geschickter Mann; einer von der alten Garde, mit allen Wassern gewaschen.
    »Ich weiß immer, wann ich aufzugeben habe«, antwortete ich so gelassen wie möglich. »Okay, Allison, ich werde Sie nicht hinterrücks erschießen. Gehen Sie. Nishimura, wie sieht es mit Ihnen aus? Wollen Sie ebenfalls aufgeben?«
    »Sir, ich habe nur acht Jahre bekommen und keinen Wider stand geleistet«, vernahm ich seine Stimme.
    »Das ist ein guter Grund. Verschwinden Sie! Los schon, verschwinden Sie!«
    »Und Sie, Sir? Der Transmitter steht wirklich still. Ich habe ihn soeben kontrolliert.«
    Ich wartete noch einige angemessene Sekunden, ehe ich mich aufrichtete und die Hände erhob.
    »Zu Ihrer Information, Major LL-93, ich werde meinen Schutzschirm erst abschalten, wenn ich Ihres persönlichen Schut zes sicher bin. Ich lege keinen Wert darauf, von einigen rachelü sternen Raumlandesoldaten zufällig auf der Flucht erschossen zu werden. Ist das klar?«
    »Absolut. Sie werden von aktiven GWA-Schatten empfangen.«
    »Schön. Sie sollen ja diszipliniert sein. Haben Sie diesen Schatten auch schon mitgeteilt, daß ich wahrscheinlich drei ihrer Kollegen getötet habe? Es tut mir leid, Sir. Sie standen hinter der Panzertür, aber damit hatte ich nicht gerechnet. Ich mußte das Schott zerschießen, weil es sich durch die Zerstörung der Öffnungsschaltung nicht mehr bewegen ließ. Dort begann aber mein Fluchtweg zu den Prallfeldgleitern.«
    Die Antwort auf diesen Hinweis war ein tosender Hochenergiestrahl aus einer marsianischen Waffe. Gleichzeitig vernahm ich den Zornesruf des Schützen. Es mußte sich um einen Mann von der Raumlandedivision handeln.
    Mein Schutzschirm absorbierte zwar den Treffer, doch ich wurde nach hinten geschleudert.
    »Feuer einstellen«, hörte ich den Befehl des GWA-Majors. »Sind Sie wahnsinnig geworden, Sergeant? Polland hat sich bereits ergeben. Die Waffe ’runter, sofort! Sie ziehen sich augenblicklich zurück. Warten Sie bei den Panzern. Liefern Sie Ihren Strahler ab.«
    Na also – nun hatte doch einer die Nerven verloren. Das hatten wir kommen sehen. Reaktionen dieser Art hätte es bei erstklassig geschulten Männern zwar nicht geben sollen, aber wir sind alle nur Menschen mit allen Fehlern und Schwächen.
    Mir war die »heiße« Antwort sogar willkommen, bewies sie doch, daß die Spezialisten der Luna-Division unser Täuschungsspiel für absolut echt hielten. Das war ausgezeichnet! Wenn diese erfahrenen Männer überzeugt waren, in mir einen Terroristen zu sehen, dann glaubten es weniger kluge Leute bestimmt. Intellektuelle mit einschlägigen Erfahrungen würden zumindest einige Überlegungen anstellen; für uns positive, wie ich hoffte!
    »Lassen Sie den Mann in Ruhe, Major«, sprach ich in mein Maskenmikrophon. »Ich hätte nicht anders gehandelt. Was ich übrigens sagen wollte – Sie erwägen doch hoffentlich nicht eine Erhöhung der mir bereits zugemessenen Strafe? Ich denke dabei an ein GWA-Exekutionskommando. Das soll es gegeben haben.«
    »Früher einmal. Jetzt nicht mehr. Für mich wäre es ein Akt der Gerechtigkeit, Sie in der Mondwüste ums Leben rennen zu las sen. Unsere Präzisionsschützen würden Ihnen sogar die Chance ein räumen, eine gute Deckung aufzusuchen, und eine Handfeuer waffe zur Gegenwehr bekämen Sie ebenfalls.«
    »So großzügig würde die GWA sein?« sagte ich sarkastisch. »Meine Bewunderung, Major. Ich bin fast verführt, einen dahingehenden Antrag zu stellen. Das würde mich reizen.«
    »Einen Mann von Ihrer Art bestimmt«, entgegnete LL-93 iro nisch. »Ich kann Ihnen den Gefallen leider nicht erweisen. Sie sind, wenn auch in Abwesenheit, zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt worden. Und diese Strafe werden Sie ableisten. Verbre cher wie Sie können der Menschheit nützlich sein, indem sie un ter mühseligen Umständen wertvollste Rohstoffe schürfen. Warum sollten wir Sie also töten? Die gesetzgebenden Organe des Planeten Erde sehen das als Wiedergutmachung an. Die Logik einer solchen Auffassung werden Sie sicher nicht bestreiten wollen. Kommen Sie nun, Big Rody. Benutzen Sie ebenfalls den linken Seitenausgang.«
    Ich hängte meine Strahlwaffe mit der Mündung nach unten über die Schulter und
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