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Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters

Titel: Hüter der Flamme 01 - Die Welt des Meisters
Autoren: Joe Rosenberg
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entscheiden. Hat es damit etwas zu tun?
    »Korrekt. Und wozu willst du dich verpflichten?«
    Was wollen Sie von mir, Lady? Warum sagen Sie mir das nicht einfach gleich?
    »Weil ich Beschränkungen unterworfen bin, die du nie verstehen würdest. Ich bin weit weiser, weit intelligenter, als du dir das je erhoffen kannst; aber die Perspektive … begrenzt mich.«
    Wunderbar. Macht korrumpiert nicht nur, sie schränkt auch ein. Hm?
    »Du schindest Zeit, Dilettant. Du zögerst hinaus. Beantworte meine Frage.«
    Irgend etwas war merkwürdig bei dieser ganzen Bezahlungssache, als ob die anderen gewonnen hätten und nicht verloren …
    »Stimmt!«
    Lou Riccetti war immer ein merkwürdiger Typ gewesen, der nirgends hinpaßte. Keine wirkliche Selbstachtung. Damals, als er wie eine Art gehorsamer Spaniel hinter Jason Parker dahingetrottet war. Aber das hatte sich verändert, sobald hier auf diese Seite versetzt worden war, sobald er Magier geworden war.
    Nein. Eigentlich nicht. Aristobulus war nur die andere Seite derselben Münze; schätzte sich wegen seiner Zauberkunst höher ein. Nur wegen seiner Zauberkunst.
    Und das war schon alles. Lou Riccetti hatte sich als nicht viel wert angesehen, bis die Matriarchin von ihm gefordert hatte, seine Zauberkunst aufzugeben und wieder ein normaler Mensch zu werden.
    »Stimmt wieder. Nur weiter so.«
    Also, Walter war ein anderer Fall. Slowotski hatte sich immer hoch eingeschätzt, vielleicht zu hoch. Bis Lundeyll hatte Walter seine eigene Sterblichkeit, seine Begrenzungen nicht verstanden.
    Und die Matriarchin wollte, daß Walter diese Sterblichkeit kannte, damit er seine Grenzen kannte.
    Aber was besagte das? Na wenn schon, wenn Walter wußte, daß er leiden konnte?
    »Vielleicht kann er jetzt auch richtig verstehen, daß andere ebenso leiden können.«
    Karl nickte geistig.
    Und da war dann noch Andy-Andy, die sich zu drücken versuchte, eine Verpflichtung einzugehen. Eigentlich klingt das sehr nach mir. Student im Hauptfach Psychologie, dann Soziologie, Bridgespieler, Fantasy Spieler und so weiter – zum Kotzen. Wenn sie einen leichten Fall von Unentschlossenheit hat, stehe ich kurz vor dem Exitus.
    »Ganz genau.«
    Aber wozu soll ich mich denn nun entschließen? Ich verstehe, daß Sie wollen, daß ich mich mit irgend etwas einverstanden erkläre – aber womit?
    »Was dir am meisten Freude gemacht hat. Das, wobei du das Gefühl gehabt hast, ganz lebendig zu sein. Deine Zustimmung, das für den Rest deines Lebens zu tun, ist deine Bezahlung.«
    Karl ließ seine früheren Hauptfächer und Hobbies geistig Revue passieren. Nein, davon nichts. Die Matriarchin hätte sich wohl kaum die Mühe gemacht, wenn sie lediglich gewollt hätte, daß er die Schauspielerschule abschloß.
    Aber sie hat doch gesagt, ich soll – was war das denn nur? – »Das zu tun, wo du das Gefühl hattest, ganz lebendig zu sein.«
    Und dann fiel ganz plötzlich der Groschen. Normalität. Engagement. Keine Ichbezogenheit. Zu verstehen, daß es da draußen noch andere Menschen gab, die etwas fühlten und daß diese Gefühle zählten.
    Jeffersons Worte kamen ihm in den Sinn. »Wir halten diese Wahrheiten für selbstverständlich, daß alle Menschen gleich geschaffen sind … «
    Und in dieser Welt hielt man es nicht für selbstverständlich. Ellegon war jemand, wenn auch kein Mensch, den man an einen Felsen in Pandathaway gekettet hatte, nur weil es den Herrschenden in dieser Stadt bequem gewesen war. Und die Sklavenmärkte, wo Peitschen knallten und die Haut platzte. Ohlmin und seine Sklavenhändler hatten sie gefesselt und mißhandelt, weil Menschen hier Besitz waren.
    Und zum Schluß: Die zwei Sachen in meinem Leben, die mir wirklich Freude gemacht haben, waren, daß ich Ellegon befreit habe und daß ich uns aus den Händen von Ohlmin und diesen Schweinen befreien und sie umbringen konnte.
    Matriarchin, das soll meine Bezahlung sein. Alle Sklaven befreien! Aber wie? Die Sklavenhändler aufschlitzen? Alle Ketten zerbrechen? Wie?
    »Das ist dein Problem! Verpflichtest du dich?«
    »Natürlich.« Karl versuchte, die Hände zu spreizen, und war überrascht, als er das konnte. »Aber das ist kein Opfer.«
    »Aber es ist eine Bezahlung, in der einzigen Währung, die ich akzeptieren werde.«
    Um ihn herum regten sich die anderen. Andy-Andy schaute zur Matriarchin hinauf. »Auf mich können Sie auch zählen; ist diese Entscheidung schnell genug?«
    »Ja.« Die Matriarchin klang leicht belustigt.
    Lou Riccetti hatte die
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