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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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EINE KURZE GESCHICHTE DER EHE
    In alten Zeiten ging man etwas lässiger mit Eheschließungen um als heutzutage. Rivalisierende Stämme fielen häufig übereinander her, mit dem einzigen Ziel, Bräute zu ergattern und ihr Bevölkerungswachstum zu sichern. Tatsächlich – sie stahlen einander die Frauen. Die Angreifer kann man mit dem modernen Bräutigam und seinen Brautführern vergleichen.
     
    Natürlich trugen sie keine Smokings, sondern Lendenschurze.
     
    Manchmal bekamen die begehrten jungen Damen Wind von dem geplanten Überfall und leisteten keinen nennenswerten Widerstand.
     
    Aber das bedeutete wohl kaum, dass ihre Familien und Freunde genauso begeistert waren.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Setzen Sie immer mehr Geschenke auf Ihre Wunschliste, als Sie Hochzeitsgäste erwarten. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Sie ein Geschenk zweimal bekommen. Und die Leute, die nicht an Ihrem Fest teilnehmen können, werden trotzdem etwas besonders Schönes für Sie finden.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

1
    Woraus auch unsere Seelen gemacht sein mögen,
seine und meine gleichen einander.
     
    EMILY BRONTË (1818 – 1848),
BRITISCHE ROMANSCHRIFTSTELLERIN
UND DICHTERIN
    »Chaz!«, rufe ich und schüttle den Mann im Smoking, der lang ausgestreckt auf meinem Bett liegt. »Du musst jetzt verschwinden.«
    »Lass das, Mom.« Chaz schiebt meine Hand weg, die ihn anscheinend ärgert. »Ich sagte doch, ich habe den Müll schon rausgebracht.«
    »Chaz!« Ich schüttle ihn wieder. »Ich meine es ernst. Wach auf, du musst gehen.«
    Verwirrt schreckt er aus dem Schlaf hoch. »Was – wo bin ich?« Mit trüben Augen schaut er sich im Zimmer um. Schließlich bleibt sein Blick an mir hängen. »Oh, Lizzie, wie spät ist es?«
    »Höchste Zeit.« Ich packe seinen Arm und ziehe daran. »Komm, steh auf!«
    Genauso gut hätte ich an einem Elefanten zerren können. Er rührt sich nicht.
    »Was ist los?«, will er wissen. Wie ich zugeben muss, fällt es mir nicht leicht, ihn so gemein zu behandeln.
In seinem Smokinghemd, das stoppelbärtige Gesicht völlig verstört, das dunkle Haar wild zerzaust, sieht er hinreißend aus. Er blinzelt mich an. »Ist es schon Morgen? Hey – warum bist du immer noch angezogen?«
    »Weil nichts zwischen uns passiert ist«, antworte ich – einigermaßen erleichtert, denn das stimmt sogar. Nun ja, ein bisschen was ist zwar passiert, aber ich trage immer noch meine körperformende Spanx-Wäsche, die meine Figur merklich verbessert. Also ist nicht allzu viel vorgefallen. Dem Himmel sei Dank. »Steh auf, du musst gehen.«
    »Wie meinst du das – zwischen uns ist nichts passiert?« Gekränkt runzelt er die Stirn. »Wie kannst du das behaupten? Auf deinen Wangen sieht man doch rote Kratzer von meinem Bart.«
    Schuldbewusst berühre ich mein Gesicht. »Was? O mein Gott, das muss ein Witz sein.«
    »Nein, kein Witz. Du bist ganz zerkratzt.« Voller Genugtuung streckt er die Arme aus. »Komm zu mir. Machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben, als du so unhöflich eingeschlafen bist. Ich werde es dir nicht übel nehmen, obwohl ich sauer sein müsste. Natürlich verdienst du eine Strafe. Ich würde dich gern ein bisschen verhauen, wenn ich wüsste, wie ich dich aus diesem Ding kriegen soll. Wie hast du es genannt? Ach ja …« Seine Miene erhellt sich. »Spanx.«
    Aber ich bin schon ins Bad gelaufen und starre mein Spiegelbild über dem Waschbecken an.
    Tatsächlich, die ganze untere Hälfte meines Gesichts
ist gerötet, von Chaz’ Bartstoppeln verunstaltet, weil wir letzte Nacht im Fond des Taxis auf der Heimfahrt von der Hochzeit wie Teenager geknutscht haben.
    »O Gott!«, jammere ich und wanke ins Schlafzimmer zurück. »Glaubst du, er hat’s gemerkt?«
    »Ob ich glaube, wer was gemerkt hat?« Chaz umklammert mein Handgelenk, zieht mich zu sich aufs Bett und beginnt, die winzigen Knöpfe meines Kleids zu öffnen.
    »Luke!«, kreische ich. »Glaubst du, er hat die Spuren von deinem Bart in meinem Gesicht gesehen?«
    »Wie sollte er denn? Er ist in Frankreich. Sag mal, wie werden wir dieses Ding los?«
    »Nein, er ist nicht in Frankreich!«, widerspreche ich und verscheuche Chaz’ Hände. »Das war eben er , unten an der Tür!«
    »An der Tür?« Er unterbricht seinen Versuch, mich auszuziehen, und seine Verwirrung wirkt zauberhafter denn je. Nicht, dass es mir zustehen würde, Chaz zauberhaft zu finden. »Luke ist an der Tür?«
    »Jetzt nicht mehr.« Genervt verscheuche ich wieder
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