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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zu viert mußten sie sie halten. Mit aller Kraft versuchte Monica Peters sich loszureißen. Aber die Tempeldiener ließen ihr keine Chance. Sie preßten ihren nackten Körper auf den kalten, schwarzen Stein. Und Schritt für Schritt kam der drachentötende Gott näher, den sie Delta nannten.
    Das Mädchen sah ihn.
    Da wußte Monica Peters, daß alles noch schlimmer war, als sie angenommen hatte. Denn dieser Delta gehörte zur DYNASTIE DER EWIGEN. Seine Kleidung verriet ihn, der silberne Overall, der blau wehende Mantel und die Gesichtsmaske mit dem Emblem der Dynastie, diesem Ewigkeitssymbol vor einer Galaxis-Spirale. Aber das war noch nicht alles. In der Schließe seines Gürtels flammte ein Dhyarra-Kristall, und vor seiner Brust hing -Zamorras Amulett!
    Merlins Stern!
    Sie fragte sich, wie der EWIGE an das Amulett gekommen war. Hatte er es Professor Zamorra entwendet, ihn vielleicht gar getötet? Aber niemand würde Monica diese Frage mehr beantworten. Hier, im Tempel im Dschungel, war ihr Lebensweg zu Ende.
    Angefangen hatte es in Mittelengland. Der Architekt Hans Plohn, ein Studienfreund von Monica und ihrer eineiigen Zwillingsschwester Uschi, hatte für einen englischen Adligen ein Schloß restauriert und zu einem kleinen Juwel gemacht. Bei der Einweihungsfeier war er eingeladen worden und hatte die beiden Mädchen als Begleitung mitgebracht.
    Am Morgen danach hatte Monica sich am Swimming-pool gesonnt, in einem Buch gelesen und war in die Fantasiewelt des Buches gerissen worden. Doch es war keine Fantasiewelt, es war mehr. Magie mußte im Spiel sein, und Monica fand sich in einer urzeitlichen Welt wieder, die Straße der Götter genannt wurde. Aber diese Welt war so völlig anders, als sie ihr seinerzeit von Professor Zamorra geschildert worden war, auch anders als in dem Buch beschrieben.
    Das änderte nichts daran, daß Monica mehrere Male gefangengenommen worden war und schließlich in den Tempel im Dschungel gebracht wurde, in dieses riesige Bauwerk, vor dem sie vor Tausenden von Menschen, die sich für das Schauspiel versammelt hatten, dem drachentötenden Gott geopfert werden sollte.
    Es hieß, der drachentötende Gott nehme die Lebenskraft seiner Opfer an. Alle sieben Tage wurde ihm ein Mädchen geopfert. Unermüdlich waren die Häscher und Sklavenhändler am Werk. Bis zum letzten Moment hatte Monica noch gehofft, sie würde irgendwie noch einmal entfliehen können.
    Aber jetzt war es zu spät.
    Und der Gott Delta, der seit mehr als hundertfünfzig Jahren dabei war, seine Macht auszuweiten, kam näher und näher, und jeder Schritt, den er tat, brachte auch den kalten, dunklen Tod näher heran. Blau wie der Dhyarra-Kristall funkelten die gnadenlosen Augen der Priester, die ihren monotonen Gesang anstimmten, und vor der Brust des EWIGEN begann das Amulett zu leuchten.
    Monica kam nicht gegen die Bärenkräfte der Tempeldiener an, die sie auf der Steinplatte des schwarzen Altars festhielten. Unten auf dem riesigen Platz unter der »Freiluftbühne« fielen die Menschenmassen in den Gesang der Priester ein, und die monotone Lautfolge schwoll an zum alles beherrschenden Dröhnen.
    So lange, bis der drachentötende Gott direkt vor dem Altar stand. Er schwebte plötzlich, so hoch, daß jeder ihn zu sehen vermochte, und breitete theatralisch die Arme aus.
    Es war soweit. Der Gesang verstummte. Alles endete.
    Auch das Leben.
    ***
    »Greif an«, flüsterte der Dämon, der alles über seine Kristallkugel beobachtete. »Schlag zu, entreiße ihm das Amulett… jetzt!«
    Doch nichts geschah.
    Das Mädchen besaß nicht die Kraft. Dabei hatte der Dämon darauf gesetzt, daß ihr Überlebenswille so stark werden würde, daß er den Griff der Tempeldiener sprengte. Denn das Mädchen war ungewöhnlich, es besaß Para-Kräfte, es gehörte zur Crew des von vielen Dämonen gefürchteten Professors Zamorra. Nicht umsonst hatte Lord Elrod-Hel, der Dämon, es so eingefädelt, daß durch die in dem Buch verborgene Magie, die er inzwischen wieder gelöscht hatte, nur besonders ausgewählte Menschen in die andere Welt transportierte.
    Warum versagte das Werkzeug Monica Peters?
    »Handle!« schrie der Dunkle Bär, wie man Lord Elrod-Hel in Höllen-Tiefen nannte. »Entreiße ihm den Stern von Myrrian-ey-llyrana Sofort!« Und er versuchte, durch die Verbindung der Kugel in Kraft in die andere Welt fließen zu lassen.
    Aber dies ging nicht. Vassago-Magie war nur fähig, Bilder zu zeigen, nicht aber Energien zu transportieren.
    War alles
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