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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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weiterspricht, lege ich eine beschwichtigende Hand auf seinen Arm. »Wahrscheinlich wollen deine Eltern ein großes Fest für dich ausrichten. Davor warne ich dich schon jetzt – dann laufe ich davon. So weit und so schnell, wie’s geht. In der Hochzeitsnacht komme ich zu dir, sobald die Luft rein ist. Aber tagsüber verstecke ich mich. Irgendwo, wo mich niemand findet. Selbst wenn ich im Sumpf versinken muss. Klar, in Michigan gibt’s keine Sümpfe, aber …«
    Behutsam schüttle ich ihn. »Schon gut, Chaz. So ein Fest will ich auch nicht, okay? Deine Idee gefällt mir ausgezeichnet. Machen wir es auf diese Art, nur du und ich, in diesem Amt. Sonst niemand. Denn darum geht’s ja bei einer Hochzeit, nicht wahr? Nur um uns. Um niemand anders.«
    »Um niemand anders«, bekräftigt er. »Weil nur wir wichtig sind. Ich meine, irgendwann können wir’s den Leuten erzählen.«

    »Irgendwann. Wenn uns danach zumute ist. Ja, dann erwähnen wir’s. Zum Beispiel – übrigens, wir sind verheiratet. Obwohl sie alle durchdrehen werden, weil wir sie nicht eingeladen haben.«
    »Das ist mir egal. Dir etwa nicht?«
    »Mir ist es auch egal. Wenn wir nicht wollen, müssen wir es ihnen gar nicht erzählen.«
    »Wahrscheinlich sollten wir es Luke verraten. Wenn wir mal wieder mit ihm ausgehen. Um den Schock zu mildern. Dann sage ich ihm, wir würden in ein paar Jahren heiraten. Im Augenblick jongliert er in Paris mit vier festen Freundinnen herum. Deshalb verstehe ich nicht, warum er immer noch gegen unsere Beziehung ist.«
    »Oh …« Irgendwie bringe ich noch immer keine feindseligen Gefühle für Luke auf. Seinen Verlobungsring werde ich meiner Tochter schenken, wenn ich jemals eine bekomme. Oder meiner Nichte Maggie, von der ich ganz große Dinge erwarte. »Wie süß.«
    »Süß? Du meine Güte … Zeig mir mal deinen Arm.«
    Gehorsam rolle ich den Ärmel des rosa Vintage-Wollkostüms von Lilli Ann hoch, und wir inspizieren meine Armbeuge.
    »Kein Nesselausschlag«, konstatiert Chaz.
    »Was für ein gutes Zeichen. Und du? Wird dir schlecht?«
    Entschieden schüttelt er den Kopf.
    Das stimmt mich optimistisch, ebenso wie unsere Nummer auf der Liste. Neunzig. In diesem Alter ist
Gran gestorben. Und das erscheint mir plötzlich wie eine Glückszahl, ein Himmelsgeschenk. Vielleicht – nur vielleicht gibt es da oben jemanden, der über uns wacht und dafür sorgt, dass wir letzten Endes doch nicht auf den Highway to hell geraten.
    Oder vielleicht sind wir schon drauf – so schlecht ist die Hölle gar nicht.
    Chaz und ich studieren das Papier in seiner Hand. Darauf stehen verschiedene Fragen. »Ist vor der Eheschließung eine gesundheitliche Untersuchung oder ein Bluttest erforderlich?« (Antwort: Nein). »Können ein Vetter und eine Cousine ersten Grades im Staat New York legal heiraten?« (Antwort: Ja.) »Kann ich die Heiratserlaubnis in einem anderen Staat benutzen?« (Antwort: Nein.)
    Das alles wirkt so – juristisch .
    »Willst du’s wirklich?«, fragt Chaz.
    »Ja, ich glaube schon. Aber – du hast einmal gesagt, ich wäre eine schreckliche Ehefrau.«
    »Was das betrifft, habe ich meine Meinung geändert. Ich glaube, jetzt wärst du eine ganz dufte Ehefrau.«
    »Dufte?« Ich grinse ihn an. »Hast du soeben ›dufte‹ gesagt?«
    »Genau«, bestätigt er und erwidert mein Grinsen.
    Da grinse ich noch breiter. »Versprichst du, mich zu lieben und mir zu gehorchen?«
    »Das tue ich doch schon jetzt«, betont Chaz. »Besonders, was den Gehorsam betrifft – immer, wenn du mit all den Peitschen und Ketten im Bett ankommst.«

    »Wenn das so ist«, beginne ich in ernsthaftem Ton, »dann will ich dich sehr gern heiraten, Charles Pendergast III.«
    »Was ist los mit euch?«, kreischt Tiffany von der Tür herüber, durch die sich alle drängen. »Kommt ihr jetzt oder nicht?«
    »Wir kommen!«, ruft Chaz und stößt mich an. »Hey, ich glaube, die haben mich gerade gar nicht gehört. Du hast doch immer die große Klappe. Sag ihnen, sie sollen nicht auf uns warten.«
    »Nein, diesmal nicht«, protestiere ich überglücklich. »Heute Abend habe ich endlich gelernt, den Mund zu halten.«

Vielen Dank:
     
    Beth Ader
Jennifer Brown
     
    Carrie Feron
Michelle Jaffe
Laura Langlie
     
    Tessa Woodward
     
    Und ganz besonders
Benjamin Egnatz

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2008
unter dem Titel »Queen of Babble Gets Hitched«
    bei William Morrow,
    an imprint of HarperCollins Publishers , New York.
     
     
     
     
     
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