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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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du denn hier?«
    Ich kann einfach nicht glauben, was gerade passiert. Das will ich nicht mit ansehen. Ich sinke in die Polsterung der Couch zurück und schlage die Hände vors Gesicht.
    »Ach, tatsächlich? Ja? Das hat sie getan? Zu schade …« Chaz neigt sich zu mir herüber und zerrt an meinem Ellbogen. Aber ich nehme die Hände nicht von meinen Augen. Schließlich, nachdem er mehrmals »tatsächlich« und »oh, wirklich« gesagt hat, höre ich ihn fragen: »Wenn du mit Lizzie Schluss gemacht hast – wird das dann was Ernstes mit Sophie?«
    Offenbar hält Chaz das Handy an mein Ohr, denn ich höre Lukes Stimme. »Nun, du weißt ja – ich ziehe für immer nach Frankreich. Also werde ich Sophie nicht mehr allzu häufig sehen. Aber da gibt’s diese fantastische Frau in meinem neuen Büro, von der ich dir erzählt habe – Marie …«
    Abrupt entferne ich die Hände von meinen Augen und starre Chaz einfach nur an. In seiner Miene spiegelt sich eine reizvolle Mischung aus Angst – vor meinen verletzten Gefühlen – und Gelächter. Ganz klar, es ist schwierig, die Komik dieser Situation zu ignorieren. Was Luke hinter meinem Rücken
getrieben hat, interessiert mich nämlich kein bisschen.
    Ich hoffe nur, er hat ebenso wie ich ein Kondom benutzt.
    Als ich Chaz’ Lächeln erwidere, hält er das Handy wieder an sein eigenes Ohr. »Hör mal zu, Luke – da du nicht mehr mit Lizzie zusammen bist, überlege ich mir – wie würdest du dich fühlen, wenn ich mich mit ihr verabrede? Sie ist ein großartiges Mädchen. Und sie gefiel mir schon immer …«
    Obwohl Chaz einen halben Meter von mir entfernt sitzt, höre ich, wie Luke ihm mit messerscharfer Stimme ins Wort fällt.
    Da grinst Chaz noch breiter.
    »Ach …« Seine blauen Augen zwinkern mich an. »Findest du, das wäre keine gute Idee? Warum? Bildest du dir ein, du wärst ein Sexgott, der alle wunderbaren Mädchen für sich behalten darf? Sogar, wenn du mit ihnen fertig bist?«
    Lachend schnappe ich nach Luft. »Nicht, Chaz!«, flüstere ich und versuche, ihm das Handy zu entreißen.
    »Nein?«, sagt er ins Telefon, schwingt einen Arm um meine Taille und ringt mich geräuschvoll zu Boden. »Weil sie gerade so verletzlich ist? So verzweifelt, wie du dir vielleicht einbildest, ist Lizzie nicht. Was das für ein Lärm war? Oh, ich glaube, mein Nachbar … Gerade hat er sich wieder volllaufen lassen, unten in der Bar, und einen Transvestiten abgeschleppt. He, Johnny …« Chaz hält das Handy von seinem Ohr weg und schreit die Wand
an. Dabei kitzelt er mich gnadenlos, und ich muss meinen Lachreiz bekämpfen, damit unsere Tarnung nicht auffliegt. »Schon mal was von Abstinenz gehört? Versuch’s doch mal! Ups, Luke, ich fürchte, der übergibt sich im Treppenhaus. Ja, jetzt rutscht er in seiner eigenen Kotze aus! Ich rufe dich später noch mal an.«
    Endlich klappt er das Handy zusammen, wirft es über seine Schulter, und dann stürzt er sich auf mich und presst das Gesicht an meinen Hals. Vor lauter Lachen kann ich kaum atmen.
    Und da fällt mir was auf – noch nie in meinem ganzen Leben habe ich mich so köstlich amüsiert.
    Was eine ganze Menge bedeutet, wenn man bedenkt, was für ein Tag hinter mir liegt.

EINE KURZE GESCHICHTE DER EHE
    Wer sich mit historischen Liebesromanen auskennt, weiß sehr gut, dass im Europa des neunzehnten Jahrhunderts jede selbstbewusste junge Braut nach Schottland durchbrannte (auch damals durften Mädchen unter achtzehn nicht ohne die Erlaubnis ihrer Eltern heiraten). In Jane Austens Stolz und Vorurteil verzweifelt Elizabeth Bennet, als sie erfährt, dass ihre leichtlebige Schwester Lydia mit ihrem Liebhaber Wickham nicht nach Gretna Green geflohen ist, denn das bedeutete, dass er gar nicht die Absicht hatte, sie zu heiraten.
     
    Noch immer ist Schottland ein beliebtes Ziel für amerikanische Brautpaare. Für diesen Zweck werden viele Reisearrangements angeboten. Allerdings sollte man den nötigen Papierkram schon vor der Abreise in den Staaten erledigen. Sonst könnte die unvorsichtige Braut womöglich in die gleiche Situation geraten wie die arme, unglückliche Lydia.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Wenn ein Brautpaar durchbrennt, bedeutet das noch lange nicht, dass es auf die Hochzeitsgeschenke verzichten muss. Denn Eltern, Verwandte oder Freunde können trotzdem einen Empfang für die beiden geben, wenn sie zurückkehren. Sie können auch immer noch eine Hochzeitsliste erstellen lassen, ohne dass das die Grenzen
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