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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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Was anderes kann es nicht sein.
    »Lizzie …« Jetzt sinkt Chaz auf mein Bett zurück und mustert die Risse in der Zimmerdecke. »Darf ich dich daran erinnern, dass erst vor knapp vierundzwanzig Stunden Schluss mit euch war? Du bist
aus eurem gemeinsamen Apartment ausgezogen, weil er dir erklärt hat, er könne sich keine Zukunft mit dir vorstellen. Danach hast du während der restlichen Nacht dauernd deine Zunge in meinen Hals gesteckt, weil es mit euch beiden vorbei war.«
    »Okay«, sage ich und begutachte den dreikarätigen Diamanten mit Smaragdschliff auf dem schmalen Platinreif. Fabelhaft, wie er das Licht reflektiert … Luke hat mir versichert, das Zertifikat mit der Bestätigung, der Stein sei durch fairen Handel erworben worden, sei unterwegs. Das heißt, dieser Diamant würde keinesfalls den Krieg an der Elfenbeinküste oder sonstwo finanzieren. »Inzwischen hat er sich anders besonnen.«
    »Weil ihm dein plötzlicher Auszug die Hölle heißgemacht hat?«, stößt Chaz hervor und setzt sich wieder auf. »Willst du das? Einen Kerl, der mit einem Verlobungsring zu dir zurückläuft, nur weil er sich vor der Einsamkeit fürchtet? So sehr, dass er lieber mit einem Mädchen zusammen ist, das nicht zu ihm passt?«
    »Oh …« Wütend balle ich die Fäuste. »Und du meinst, wir zwei wären ein ideales Paar?«
    »Ja. Jetzt, wo du’s erwähnst – genau das glaube ich. Aber ehrlich gesagt, sogar ein Affe mit einer Papiertüte auf dem Kopf würde besser zu dir passen als Luke. Weil ihr beide total verschieden seid.«
    »Du – du …« Mühsam ringe ich nach Luft. Dass ich mit Chaz über so was diskutiere, fasse ich einfach nicht. »Was … Wie kannst du … Ich dachte, Luke ist dein bester Freund!«

    »Das ist er ja auch. Ich kenne ihn, seit ich vierzehn Jahre alt bin. Wahrscheinlich kenne ich ihn besser, als er sich selber kennt. Und deshalb behaupte ich mit Fug und Recht, dass er im Augenblick nicht imstande ist, irgendwem einen Heiratsantrag zu machen – dir schon gar nicht.«
    »Was bedeutet das – mir schon gar nicht?« Unter meinen Wimpern brennen Tränen. »Was stimmt denn nicht mit mir?«
    »Mit dir ist alles in Ordnung, Lizzie«, beteuert er etwas sanfter. »Aber du weißt nicht, was du willst, und Luke weiß es auch nicht. Du bist ein Star. Und Luke ist nicht der Typ, der hinter einem Star die zweite Geige spielt. Der bildet sich nämlich immer noch ein, er wäre der Star. Und in einer Beziehung kann es nicht zwei Stars geben. Einer muss bereit sein, die Nebenrolle zu übernehmen. Zumindest für einige Zeit.«
    »Unsinn!«, protestiere ich und wische mit dem Handrücken über meine Augen. »Luke ist der Star. Bald wird er Arzt sein – und Kindern das Leben retten.«
    Chaz verdreht die Augen. »An dem Tag, wo Luke de Villiers tatsächlich Arzt ist, gehe ich zu alkoholfreiem Bier über. Für immer.«
    Empört starre ich ihn an und zeige zur Tür. »Raus! Ich meine es ernst. Hau ab!«
    Chaz steht vom Bett auf – und erweckt sofort den Eindruck, als würde er es bereuen. Trotzdem sagt er, sobald er sein Gleichgewicht wiederfindet, in möglichst würdevollem Ton: »Weißt du was? Liebend
gern.« Dann stapft er aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer und findet seinen Mantel am Boden, wo er ihn letzte Nacht hingeworfen hat. Als er ihn aufhebt, schwankt er und hält seinen Brummschädel fest. Schließlich steuert er die Tür des Apartments an. »Du machst einen Fehler, Lizzie«, warnt er mich, dreht sich um und scheint zu staunen, weil ich direkt hinter ihm stehe.
    »Nein!«, kreische ich und piekse einen Finger in sein Brustbein. » Du machst einen Fehler. Dein bester Freund wird mich heiraten, und du solltest dich mit ihm freuen. Nur weil es mit dir und Shari nicht geklappt hat …«
    »Shari?« Verwirrt schüttelt er den Kopf. »Mit Shari hat das nichts zu tun, sondern mit dir und mir.«
    »Mit mir und dir?«, frage ich verblüfft und breche in Gelächter aus. » Mich und dich gibt es nicht.«
    »Das glaubst du. « Chaz schlüpft in seinen Mantel. »Und ich werde einen Teufel tun und hier herumhängen und warten, bis du deinen Irrtum erkennst.«
    »Wunderbar! Darum bitte ich dich auch gar nicht.«
    »Nein, natürlich nicht.« Chaz lächelt, obwohl er nicht allzu glücklich aussieht. »Aber das würdest du tun, wenn du wüsstest, was gut für dich ist.« Ohne ein weiteres Wort reißt er die Tür auf, stürmt hindurch und knallt sie so vehement hinter sich zu, dass die Fensterscheiben klirren.
    Und dann ist
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