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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss
Autoren: M Cabot
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er endgültig verschwunden.

EINE KURZE GESCHICHTE DER EHE
    Nachdem die Angreifer die »Braut« entführt hatten, musste der »Bräutigam« dem Zorn ihrer Verwandten entrinnen. Denn die suchten verzweifelt am Rand des Dorfes nach ihr, von wo sie verschleppt worden war. Für eine Weile verkrochen sich die Diebe, weil sie fürchteten, die Familie des Mädchens würde sich grausam rächen (oder ein Ehemann, falls bereits einer existierte).
     
    In diesem Zeitraum bemächtigte sich der »Bräutigam« der Herrschaft über seine Gefangene. Energisch trieb er ihr das etwaige Bestreben aus, zu fliehen oder ihn im Schlaf zu ermorden (eine nicht ungewöhnliche Praxis bei »Hochzeitsvorbereitungen« in jener Ära, wenn die Braut nicht so glücklich mit der Situation war, wie es der Bräutigam erhoffte).
     
    Diese Phase, in der sich die Eheleute zurückzogen, kann man als Vorläufer der Flitterwochen betrachten. Allerdings fanden sie vermutlich in einer Höhle statt, nicht in einem Sandals Resort, und es gab gewiss keinen Zimmerservice.

    WIE MAN KATASTROPHEN AM HOCHZEITSTAG VERMEIDET
    Probieren Sie am Tag oder an den Tagen vor Ihrer Hochzeit niemals ein neues Beauty-Produkt aus. Und – Gott bewahre – bloß keine kosmetische Gesichtsbehandlung! Das Letzte, was Sie jetzt brauchen, wäre ein Hautausschlag. Bleiben Sie bei Ihren gewohnten Kosmetika, und Sie werden wie der Engel strahlen, der Sie sind.
     
     
    LIZZIE NICHOLS DESIGN ®

2
    Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!
     
    FRANK JOSEPH VON MÜNCH-BELLINGHAUSEN
(1806 – 1871), ÖSTERREICHISCHER DRAMATIKER
    Ich blinzle. Wie ich mir eingestehe, habe ich von der ersten Person, die über meine Verlobung mit Luke informiert wurde, eine andere Reaktion erwartet. Klar, ich musste mit Chaz’ Bedenken rechnen. Immerhin stimmt es – bis vor Kurzem hatte ich einige Probleme mit Luke, die letzten vor etwa einer halben Stunde.
    Aber jetzt sind all diese Probleme überwunden. Weil Luke mich gebeten hat, ihn zu heiraten. Dies war das einzige größere Hindernis, das unserem gemeinsamen Glück im Weg stand – er glaubte, er könnte sich keine Zukunft mit mir vorstellen.
    Nun ist alles anders. Er hat mich gebeten, seine Frau zu werden! Ich werde eine Braut sein! Lizzie Nichols, endlich eine Braut!
    Und – ja, okay, das ist seltsam. Jedes Mal, wenn ich daran denke, habe ich das Gefühl, ich müsste mich übergeben.
    Sicher hängt es nur damit zusammen, dass ich
mich vor dem Frühstück über meine Verlobung aufgeregt habe. Mein Blutzuckerspiegel war schon immer ein bisschen niedrig. Genau wie bei Nicole Richie, diesem It-Girl.
    Und außerdem ist Chaz daran schuld. Warum musste er, statt sich mit mir zu freuen, diesen absurden Streit vom Zaun brechen? Fast so, als wäre er eifersüchtig.
    Nein, das ist unmöglich, weil er mich nicht auf diese Weise mag. Wir sind nur Freunde. Trotz der Knutscherei letzte Nacht.
    Und wie ich zugeben muss, irgendwie war’s – nett.
    Eigentlich sehr nett.
    Aber wir waren beide ziemlich beschwipst. Sogar betrunken. Also hat es nichts zu bedeuten. So wie ich sagte – wir hatten beide schmerzliche Trennungen hinter uns. Deshalb sind wir einander in die Arme gesunken.
    Was keineswegs heißt, wir müssten das fortsetzen.
    Oder?
    Nun, mit solchen Sorgen will ich keine Zeit mehr verschwenden. Bevor Luke zurückkommt, muss ich mich zurechtmachen. Schlimm genug, dass ich seinen Heiratsantrag gehört – und angenommen habe, während immer noch der Morgenatem aus meinem Mund drang. Und ich werde den ersten Tag meiner Verlobung nicht in der Unterwäsche vom Vortag beginnen.
    Als es an der Haustür läutet, dufte ich süßer denn
je und sehe fantastisch aus – dank der schnellsten Dusche meines Lebens, eines traumhaften 1950er rosa Lorrie-Deb-Chiffonpartykleids, in das ich hastig geschlüpft bin (perfekt geeignet für die frisch verlobte, demnächst zertifizierte professionelle Spezialistin für das Aufarbeiten von Brautkleidern), und mehrerer Concealer-Schichten unter den Augen. Nun bin ich bereit, den Mann zu empfangen, dem ich an diesem Morgen ewige Treue geschworen habe.
    Oh, ich fühle mich federleicht, während ich die beiden Treppenfluchten zur Haustür hinabsteige (morgen früh, wenn das Geschäftsleben wieder anfängt, muss ich endlich meinen Türöffner reparieren lassen).
    »Wow«, sagt Luke, nachdem ich die schwere Metalltür aufgeschoben habe, »du siehst … «
    »… wie eine Braut aus?«, frage ich und raffe die drei
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