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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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ich fühlen soll. Es ist alles so ein Durcheinander, und ich habe völlig den Überblick verloren. Ich liebe Cullum Murdoch und kann nichts dagegen machen.«
    »Aber, aber.« Anna führte sie zu der Sitzecke in ihrem Schlafzimmer. »Warum willst du denn etwas dagegen machen?«
    »Er liebt mich nicht. Er mag mich nicht einmal. Ich habe alles ruiniert, und ich weiß nicht, wie. Ich versuchte … ich habe aufgehört, ihm zu widersprechen, wenn er unrecht hatte, und habe sogar gekocht, und dann ging plötzlich alles schief, und wir haben uns gestritten. Er ging weg. Ich ging weg. Ich weiß nicht. Er hat mich noch kein einziges Mal angerufen, seit ich zurück bin.«
    »Hast du ihn denn angerufen?«
    »Nein. Ich rufe ihn erst wieder an, wenn er mich anruft. Er war es doch, der zu spät kam und sauer war. Verdammt.« Sie hielt ihre Finger unter die Augen. »Jetzt ruiniere ich mir auch noch mein Make-up.«
    »Das lässt sich reparieren. So, dann hattest du also Streit mit Cullum, und ihr habt euch noch nicht wieder vertragen.«
    »Na ja, nicht ganz.« Julia schniefte. »Ich meine, wir streiten uns ja ständig, wir streiten uns gern.« Plötzlich kam sie sich sehr dumm vor und seufzte laut auf. »Und dann wurde mir klar, dass ich mich in ihn verliebt hatte … dass ich ihn liebe. Ich wollte es nicht, aber es war einfach so, und deshalb versuchte ich, ein bisschen weniger … ich zu sein, nehme ich an. Ich dachte, wenn ich ihm nicht ständig widerspreche und ihn ein bisschen bekoche, verliebt er sich auch in mich, und dann könnte ich es ihm sagen, nachdem er es mir gesagt hat. Und das alles klingt so lahm, dass ich es kaum fasse, dass es aus meinem Mund kommt.«
    »Ich auch nicht. Aber Verliebtheit zieht nicht selten den Verstand in Mitleidenschaft. Weniger du zu sein war ein Fehler.«
    »Wahrscheinlich. Ich wollte ihn doch so sehr, ich wollte, dass er mich liebt. Ich dachte, wir könnten später daran arbeiten. Aber er liebt mich nicht. Und jetzt will ich ihn auch gar nicht mehr. Er ist arrogant und streitsüchtig und rechthaberisch.«
    Anna öffnete geduldig ihre Abendhandtasche und zog ein Taschentuch heraus, um Julia die Tränen zu trocknen. »Natürlich ist er das. Wenn er anders wäre, würdest du ihn überrollen, und du würdest einen Mann verabscheuen, der sich von dir überrollen ließe. Du brauchst einen, der dir etwas entgegensetzt und der zu dir hält.«
    »Ich dachte, ich könnte das alles hinbiegen. Aber man kann weder die Gefühle eines anderen noch die eigenen steuern. Sie sind einfach da oder nicht.«
    »Dann hast du jetzt eine gute Lektion gelernt. Wirst du Cullum von deinen Gefühlen erzählen?«
    »Damit er sich über mich lustig machen kann?«
    »Glaubst du denn, das würde er tun?«
    »Vielleicht nicht, aber er würde mich bemitleiden. Das wäre noch viel schlimmer.« Sie schüttelte den Kopf und stand auf. »Mir geht es gut, wirklich. Ich muss wohl einfach nur darüber hinwegkommen. Tut mir leid, dass ich dir etwas vorgejammert habe.«
    »Darling, ich habe noch nie erlebt, dass du jemandem etwas vorgejammert hättest.«
    »Und ich werde auch jetzt nicht damit anfangen.« Julia ging entschlossen zum Spiegel, um ihr Make-up zu reparieren. »Ich möchte, dass diese Party etwas ganz Besonderes wird. Ich muss mein neues Heim feiern, ein neues Jahr, ein neues Leben.«
    »Wo sind denn meine Mädels?«, fragte Daniel mit dröhnender Stimme, als er mit einem Tablett, auf dem drei randvoll gefüllte Champagnergläser standen, ins Zimmer kam. »Na, da sind sie ja und schöner, als die Polizei erlaubt. Wir trinken auf sie.«
    Er stellte das Tablett ab, und sein breites Lächeln verblasste, als er Julias tränenüberströmtes Gesicht sah. »Was ist los, mein Mädchen?«
    »Nichts. Ich war nur ein bisschen traurig.« Julia tupfte sich sorgfältig die Tränen ab. »Männer. Warum können sie nicht alle so sein wie du, Grandpa?«
    »Was hat der Junge denn angestellt?«, wollte er wissen. »Wirklich, wenn er dich zum Weinen bringt, wird er mir Frage und Antwort stehen müssen.«
    Julia fing an zu kichern, doch dann streifte sie ein Verdacht, ging ihr kurz durch den Kopf und schlug Wurzeln. »Was für ein Junge?«
    »Dieser Murdoch-Junge, natürlich.« Frauentränen jagten ihm immer einen Heidenschreck ein. Daniel ging mit schlenkernden Armen im Zimmer auf und ab. »Er ist ein feiner Junge, vergiss das nicht, aber ich will nicht, dass er dich auch nur eine Sekunde lang unglücklich macht. Sag mir, was er angestellt hat,
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