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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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    Wenn ein Mann sein neunzigstes Lebensjahr erreicht, ist er versucht, auf sein Leben zurückzuschauen und Bilanz zu ziehen, seine Triumphe und Fehler zu betrachten. Oft denkt er vielleicht: »Was wäre gewesen, wenn ich dieses statt jenem getan hätte?« oder »Wenn ich doch nur das getan hätte.«
    Nun, ich habe keine Zeit für solchen Unsinn.
    Ich schaue nach vorn, und das habe ich immer gemacht. Ich bin ein Schotte, der die meiste Zeit seines langen Lebens fern von seinem Geburtsland gelebt hat. Meine Heimat ist Amerika. Ich habe hier eine Familie gegründet und Kinder großgezogen. Ich habe meine Enkel heranwachsen sehen. Ich habe fast sechzig Jahre lang eine einzige Frau geliebt, mit ihr gelebt, sie bewundert, mit ihr gearbeitet. Und um sie herum, wenn es keinen anderen Weg gab.
    Meine Anna ist mir das Wertvollste. Zwischen uns … nun, wir hatten eine tolle Zeit.
    Ich bin ein reicher Mann. Oh, nicht nur was Geld, Besitztümer und Grundeigentum anbelangt, sondern auch, was meine Familie betrifft. Die Familie kommt für mich zuerst. Das ist etwas, das schon immer so war und immer so sein wird. Meine Anna und ich haben drei Kinder. Zwei Söhne und eine Tochter. Mein Stolz auf sie ist fast so groß wie meine Liebe.
    Obwohl ich zugeben muss, dass es zu gewissen Zeiten notwendig war, diesen drei starken Individuen einen Schubs in die richtige Richtung zu geben, um sie daran zu erinnern, was sie dem Namen MacGregor schuldig sind. Zu meinem Bedauern muss ich einräumen, dass meine Kinder in dieser Hinsicht immer etwas langsam waren, und ihre Mutter hat sich schon Sorgen gemacht.
    Doch mit einem bisschen Hilfe haben sie alle gut geheiratet. Mit »gut« meine ich, dass sie die Gefährten ihres Herzens gefunden haben, und diese Verbindungen haben Anna und mir zwei weitere Töchter und einen feinen Sohn, die wir alle abgöttisch lieben, geschenkt. Sie sind sozusagen aus gutem Stall und können sich mit einem MacGregor messen.
    Jetzt habe ich elf Enkelkinder – drei davon sind nur ehrenhalber MacGregors, weil sie eigentlich Campbells sind. Campbells, Gott helfe uns, aber gute Kinder sind sie trotzdem. Sie alle waren die Freude unserer – Annas und meiner – späten Jahre, in denen wir sie heranwachsen sahen.
    Wie ihre Eltern haben auch sie es nicht eilig, ihren Pflichten nachzukommen, und ihnen ist gar nicht klar, wie reich einen die Ehe und eine Familie macht. Darüber grämt sich ihre Großmutter Tag und Nacht. Ich bin kein Mann, der einfach tatenlos zuschaut, wie sich seine Frau Sorgen macht, oh nein, das bin ich gewiss nicht. Ich habe mir alles sehr sorgfältig überlegt.
    Meine drei ältesten Enkelinnen sind im heiratsfähigen Alter. Sie sind starke, intelligente, schöne Frauen. Sie haben in der Welt ihren Weg gemacht, ganz allein. Diese Dinge – das hat Anna mich gelehrt – sind für eine Frau genauso wichtig wie für einen Mann. Mit Laura, Gwendolyn und Julia habe ich eine Anwältin, eine Ärztin und eine Geschäftsfrau an der Hand. Meine Mädchen sind intelligent und reizend, was erfordert, dass die Männer, die ich für sie aussuche, etwas ganz Besonderes sein müssen. Mit weniger sollen sie sich nicht zufriedengeben müssen.
    Ich habe mir schon ein feines Trio ausgeguckt. Alle drei kommen aus bestem Haus. Und gut aussehende Burschen sind es auch. Ah, ich sehe die schönen Paare und die niedlichen Babys schon vor mir!
    Aber immer hübsch der Reihe nach. Eine nach der anderen zu verheiraten ist der Plan. Es ist sicherlich das Beste, wenn ich meine ganze Aufmerksamkeit jeweils nur auf eine von ihnen konzentriere. Deshalb fange ich mit Laura an, sie ist schließlich die Älteste. Wenn ich es nicht schaffe, dass die junge Laura an Weihnachten Orangenblüten schnuppert, will ich nicht mehr Daniel MacGregor heißen.
    Und wenn Laura unter der Haube ist, kommt mein Liebling Gwen an die Reihe. Julia wird wahrscheinlich die härteste Nuss von den dreien, aber ich arbeite daran.
    Ich gebe ihnen lediglich einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Ich bin ja schließlich kein Mensch, der seine Nase in fremde Angelegenheiten steckt, sondern nur ein besorgter Großvater im Winter seines Lebens … und ich gehe selbstverständlich davon aus, dass es ein sehr langer Winter werden wird. Ich werde noch meine Urenkel aufwachsen sehen.
    Aber wie soll ich das, wenn diese Mädchen nicht heiraten und Babys bekommen? Ha! Schön, wir werden uns darum kümmern … damit Anna
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