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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors
Autoren: Nora Roberts
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und ich kümmere mich darum.«
    Langsam wandte sich Julia vom Spiegel ab. »Und um was hast du dich sonst noch gekümmert?«
    »Mein kleines Mädchen zum Weinen zu bringen, wo sie doch eigentlich vor Freude Luftsprünge machen sollte. Ich werde mit Cullum Murdoch ein Hühnchen rupfen müssen. Und wenn ich damit fertig bin …« Er unterbrach sich und fing endlich das misstrauische Glitzern in Julias Augen auf. »Was hast du gesagt?«
    »Woher weißt du, dass ich wegen Cullum geweint habe?«
    »Na, das hast du doch selbst gesagt.« Oder etwa nicht? Ein bisschen verzweifelt schaute Daniel auf der Suche nach Unterstützung zu seiner Frau, erntete jedoch nur ein steinernes Starren. »Wir denken einfach nicht mehr daran«, sagte er schnell. »Lasst uns anstoßen.«
    »Wie kommt es, dass du so gut auf dem Laufenden bist?«, wunderte sich Julia. »Du warst nicht hier … du hast den Hauskauf nicht für mich arrangiert und genauso wenig, dass er daran arbeitet.«
    »In der Tat nicht.« Daniel klammerte sich an den Strohhalm, griff nach einem Glas und reichte es ihr. Seine Augen hatten ein helles, unschuldiges Blau. »Lass uns auf dein neues Haus trinken. Was der Junge hier geleistet hat, ist wirklich beachtlich.«
    »Eigentlich sollte ja Mr. Murdoch die Bauleitung übernehmen«, murmelte Julia. »Du bist doch eng befreundet mit Mr. Murdoch, stimmt’s, Grandpa?«
    »Kenne ihn seit Jahren. Gute Familie, beste Erbanlagen.«
    Julia holte tief Atem, entschlossen, ihrem Unmut Luft zu machen. Daniel, der trotz seiner mehr als neunzig Jahre noch flink wie ein Wiesel war, trat eilig den Rückzug an, als der Türklopfer an der Eingangstür Besuch ankündigte.
    »Die ersten Gäste sind da. Keine Sorge, ich kümmere mich um sie. Anna, sieh zu, dass das Mädel sich ein bisschen zurechtmacht.«
    Er verließ das Feld, solange er seinen Kopf noch auf den Schultern trug.
    »Ich weiß nicht, was er gemacht hat«, sagte Julia. »Aber irgendetwas hat er gemacht.«
    »Ich stimme dir zu.« Anna kämpfte gegen das Lächeln an, das an ihren Mundwinkeln zerrte. »Aber es gibt einfach nichts, womit man ihn aufhalten könnte.«
    Es spielt keine Rolle, versuchte Julia sich einzureden. Was immer ihr Großvater zu inszenieren versucht hatte, es hatte nicht funktioniert. Sie und Cullum hatten dafür gesorgt. Das Haus war fertig, und sie beide waren ebenfalls miteinander fertig.
    Musik, Lachen und Stimmengewirr schallte durch die Räume. Das Haus war angefüllt mit Freunden und Familienmitgliedern, genau wie sie es geplant hatte. In den Kaminen knisterte das Feuer, Lichter funkelten.
    »Du hast dir hier wirklich ein wundervolles Zuhause geschaffen.« Shelby legte Julia einen Arm um die Schultern. »Es ist ideal für dich.«
    »Ja, das ist es. Ich lasse es nächste Woche zum Verkauf ausschreiben.«
    »Was?«
    »Es ist kein Ort, an dem ich allein leben möchte.« Ihr Blick wanderte über das geräumige Wohnzimmer, die liebevoll zusammengestellten Details, das polierte Holz. »Hier ist zu viel von Cullum drin.«
    »Liebling, pass auf, dass du nichts überstürzt.«
    »Ich überstürze nichts. Es ist notwendig. Dann wird es mir wieder gut gehen.« Sie lehnte ihren Kopf gegen den Kopf ihrer Mutter. »Eigentlich geht es mir schon jetzt wieder gut. Ich denke, ich komme für eine Weile nach D. C. Ich könnte ein bisschen Tapetenwechsel vertragen.«
    »Du weißt, wie sehr sich dein Vater und ich freuen würden, wenn du ein bisschen näher bei uns wärst, aber …«
    »Mach dir keine Sorgen um mich. Bevor ich etwas tue, werde ich es mir genau überlegen. So, und wer ist die Frau, die da so an D. C. klebt?«
    »Dein Bruder hat sie in Maine kennengelernt. Sie schreibt Gedichte. Sie zitiert unaufhörlich Elizabeth Barrett Browning. Und ich habe Browning vorher immer gemocht.«
    Julia nahm einen Schluck von ihrem Champagner. »Ist sie so schlimm?«
    »Oh, noch viel schlimmer«, sagte Shelby inbrünstig. »Glaub mir, wenn ich nur eine Minute glaubte, dass es D. C. mit ihr ernst ist, würde ich …« Shelby unterbrach sich, und ihr Herz wurde beträchtlich leichter. »Du hast einen neuen Gast, Julia.«
    »Ja? Wer?« Sie drehte sich um und sah Cullum ins Zimmer kommen.
    Er trug einen Anzug, und die verdammte Krawatte strangulierte ihn fast. Aber es war ihm angebracht erschienen, sich ein bisschen in Schale zu werfen. Schließlich konnte man schlecht in Flanellhemd und Jeans auf eine vornehme Silvesterparty gehen.
    Und vornehm war sie mit Sicherheit, Seide und Samt,
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