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Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann

Titel: Rätsel um 5: ... den wandelnden Schneemann
Autoren: Enid Blyton
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I. Weihnachten ist nur einmal im Jahr
    »Wie lange dauern diese Ferien eigentlich?« fragte Herr Lynton, ließ die Zeitung sinken und sah zur Lampe hinauf, die leise klirrte und hin und her schwankte. »Was tun diese Kinder da oben, frag’ ich dich? Sind sie dabei, sämtliche Möbel zu zerschlagen? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß ich mich in einem Irrenhaus befinde.«
    »Wahrscheinlich ist es Stubs, wie gewöhnlich«, seufzte Frau Lynton. »Er sollte nur sein Bett machen, und …« Sie unterbrach sich, als ein erneutes Krachen das Haus erschütterte.
    Eilig ging sie zur Tür und rief hinauf:
    »Stubs, was um alles in der Welt treibst du da? Onkel Richard ist sehr böse!«
    »Oh, entschuldige«, rief Stubs zurück, »ich habe nur ein paar Möbel geschmackvoller gruppiert, und dabei ist die Kommode meinen Händen entglitten. Ich hatte ganz vergessen, daß ihr da unten sitzt. Achtung, Lümmel kommt! Bring dich in Sicherheit, er ist heute morgen ein bißchen verrückt!«
    In demselben Augenblick jagte ein schwarzer Spaniel mit rasender Geschwindigkeit die Treppe herunter. Frau Lynton konnte gerade noch zur Seite springen. Und Lümmel schlitterte quer durch die Diele bis ins Wohnzimmer, direkt vor Herrn Lyntons Füße. Er war sehr erstaunt, einen Klaps mit der zusammengefalteten Zeitung zu bekommen, und jagte mit derselben Geschwindigkeit wieder dahin, von wo er erschienen war.
    »Ein Irrenhaus!« stöhnte Herr Lynton. »Sobald dieses Kind auf der Bildfläche erscheint, ist es mit Ruhe und Frieden vorbei. Außerdem werden Dina und Robert von seinem ewigen Unsinn angesteckt, und was diesen Hund betrifft, so benimmt er sich verrückter als je zuvor!«
    »Mach dir nichts draus, Lieber! Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr«, begütigte seine Frau. »Und irgendwo muß Stubs doch in den Ferien bleiben. Du vergißt immer wieder, daß er keine Eltern mehr hat.«
    »Gut, dann wünschte ich, er wäre nicht mein Neffe. Und warum muß der Hund jedesmal dabeisein?«
    »Ach, Richard, du weißt doch, daß Stubs ohne Lümmel gar nicht kommen würde. Er liebt ihn abgöttisch und würde sich nie von ihm trennen!«
    »Ha«, machte Herr Lynton und nahm seine Zeitung wieder zur Hand, »dann werden wir ihm nächstens verbieten, das Tier mitzubringen. Ein einfaches Rezept, ihn einmal los zu sein.«
    »Ach, Richard«, lächelte Frau Lynton, »das ist ja nicht dein Ernst. Stubs geht dir jetzt auf die Nerven, weil du zu Hause bist. In ein paar Tagen hast du wieder deine Arbeit und merkst kaum noch etwas von den Kindern.«
    Eine Etage höher saß Stubs unterdessen auf seinem immer noch ungemachten Bett, kraulte Lümmels lange, seidige Ohren und grinste, als Dina und Robert hereinstürzten.
    »Was ist denn hier los?« rief Robert. »Du wirst garantiert Ärger mit Vater bekommen. Hast du denn immer noch nicht begriffen, daß das Wohnzimmer direkt unter dir liegt? Und willst du uns vielleicht verraten, warum du mit den Möbeln um dich wirfst?«
    Stubs zuckte die Schultern. »Eine plötzliche Eingebung, sozusagen. Ich hatte es eigentlich gar nicht vor, aber mir ist ein Groschen unter die Kommode gerollt, und als ich sie wegrückte, dachte ich, daß es eventuell hübscher aussehen würde, wenn sie da stünde, wo jetzt der Schrank steht. Und dabei ist das Biest umgekippt.«
    »Du arbeitest langsam, aber sicher auf eine Tracht Prügel hin«, sagte Dina. »Ich habe gehört, wie Vater andeutete, du seist auf dem besten Wege dazu. Du bist zu blöde. Kannst du dich nicht wenigstens so lange anständig benehmen, bis er wieder im Amt ist?«
    »Ich benehme mich immer anständig«, sagte Stubs beleidigt.
    »Und außerdem, wer hat heute morgen die Tischdecke mit Kaffee begossen? Ich vielleicht?«
    Robert und Dina starrten ihren rothaarigen, sommersprossigen Vetter sprachlos an. Und der starrte aus seinen grünen Augen wütend zurück. Beide mochten ihn sehr gern, aber manchmal war er doch zu unverschämt. Dina schnob verächtlich durch die Nase.
    »Na ja«, sagte sie endlich, »ich verstehe, daß Vater genug von dir hat. Du und dein Hund, ihr seid eine wahre Landplage.
    Weißt du übrigens, daß Lümmel Vaters Kleiderbürste verschleppt hat?«
    »Tatsache?« Stubs fuhr vom Bett hoch. »Verflixt, die muß ich finden, ehe er etwas merkt! Sonst gibt es wieder neuen Ärger.« Und damit war er wie der Blitz zur Tür hinaus.
    Die fröhlichen und ausgesprochen lebhaften Weihnachtstage lagen hinter ihnen, und die Kinder, voller Erwartung aus der Schule
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