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Spielregeln im Job durchschauen

Spielregeln im Job durchschauen

Titel: Spielregeln im Job durchschauen
Autoren: Isabel Nitzsche
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Vorwort
    Sie ärgern sich, dass Ihr Kollege für die Idee gelobt wird, die Sie selbst zehn Minuten vorher präsentiert hatten – ohne dass das bei Ihrem Vorgesetzten auf Interesse stieß? Sie verstehen nicht, dass Männer bei Meetings zum fünften Mal das wiederholen, was schon vier Vorredner von sich gegeben haben? Oder Sie können sich nicht erklären, warum Ihre Arbeit fürs Team nicht angemessen gewürdigt wird?
    Willkommen im Klub der vielen beruflich engagierten Frauen, die nicht nachvollziehen können, warum ihnen das Prinzip »Leistung« anders als in der Schule oder an der Universität in ihrem Job nicht längst zu mehr Ruhm, Ansehen und Ehre verholfen hat. Schließlich sind Männer und Frauen doch laut Grundgesetz gleichberechtigt, die Emanzipation der Frauen ist seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts weiter fortgeschritten und modern geführte Unternehmen verfügen über Diversity-Konzepte, die alle Mitarbeiter unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sexueller Orientierung gleichermaßen einbinden möchten.
    Doch nicht nur bei Menschen, auch bei Unternehmen und Organisationen zeigen sich im Arbeitsalltag Widersprüche. Ein Managementansatz wird nicht komplett vom nächsten abgelöst, sondern bleibt in vielen Köpfen zunächst weiter aktiv, sodass im Unternehmen oft unterschiedliche Rollenerwartungen nebeneinander existieren. Und häufig wird dann doch nach den traditionellen Regeln der meist männlichen Mehrheit im Business gespielt – ohne dass das für alle Beteiligten immer offensichtlich wäre. Das kann man beklagen, aber es hilft nicht weiter. Neben Maßnahmen auf gesellschaftlicher und auf Organisationsebene ist Selbstcoaching gefragt.
    Dieses Buch will Sie dabei unterstützen, die wichtigsten männlich geprägten informellen Macht-Spielregeln in Organisationen zu erkennen. Es geht darum, dass Sie ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie Männer im Job »ticken«, um so cleverer voranzukommen. »Opferhaltung« ist passé, es ist wichtiger, sich über das System und seine Mitspieler klar zu werden und die eigenen Spielzüge schlau zu planen. Finden Sie spielerisch Ihre eigene Position und probieren Sie neue Handlungsoptionen aus, die zu Ihnen und Ihrem Verhalten passen. In diesem Sinne: Knacken Sie den Männer-Code. Aber wie Sie das Spiel spielen wollen, bestimmen Sie!
    Viel Erfolg und viel Spaß dabei wünscht Ihnen
    Isabel Nitzsche
    München, im August 2011

Frauen und Karriere:
Die wichtigsten Fragen zum Thema »Spielregeln im Job«
    In den letzten Jahren habe ich viele Vorträge und Workshops zum Thema »Spielregeln im Job« gehalten und dabei intensiv mit den Teilnehmerinnen diskutiert. Folgende Fragen waren dabei besonders wichtig:
    »Männer handeln anders im Job als Frauen« –
ist diese Sicht nicht überholt?
Jeder ist doch schließlich ein Individuum!
    Natürlich ist nicht alles schwarz-weiß. Männer haben auch weibliche Anteile und Frauen männliche. Und nicht nur die Frauen haben in den letzten Jahrzehnten versucht, ihr Rollenrepertoire zu erweitern, auch ein Teil der Männer ist weniger traditionell in seinen Ansichten und unterstützt Frauen privat und/oder beruflich. Doch zeigt der Austausch in den Workshops immer wieder, wie deutlich Frauen männliches Verhalten im Job anders als ihr eigenes empfinden. Und zwar interessanterweise über alle Branchen hinweg. Auch wenn die Spielregeln vor allem in größeren, traditionelleren Unternehmen gelten, sind sie in modernen Branchen oft genauso vorhanden. Sie fallen dort nur weniger ins Auge, da die Strukturen häufig nicht so sichtbar sind und das Arbeitsklima lockerer ist.
    Die Wahrscheinlichkeit, im Job auf einem Spielfeld zu landen, auf dem nach männlichen Regeln gespielt wird, ist in Deutschland, aber auch international, immer noch hoch. Denn: Frauen müssen leider draußen bleiben – das gilt nach wie vor für die meisten Chefetagen.
    Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin von 2010 sind nur 2,5 Prozent aller Vorstandsmitglieder der 200 größten Unternehmen (ohne Finanzsektor) weiblich. Zu ähnlichen Werten kommt die Erhebung »Women Matter 4« der Unternehmensberatung McKinsey 2010. Sie führt für Deutschland zwei Prozent Frauen in Vorständen auf – ebenso viele wie für Indien. Brasilien, Frankreich, Spanien und China liegen deutlich unter zehn Prozent, Russland liegt bei elf Prozent, Norwegen bei zwölf, in den USA und Großbritannien sind es je 14 Prozent, Schweden ist
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