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Heyne Galaxy 10

Heyne Galaxy 10

Titel: Heyne Galaxy 10
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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schweigen. Das meiste von dem Zeug wird hinterher doch nur weggeworfen.«
    »Aber im Notfall hängt unser Leben davon ab.«
    »Das habe ich durchaus bedacht und die Lösung für alle unsere Sorgen gefunden. Ich hatte wirklich Glück – wir haben jetzt den einzigen Gegenstand im Besitz, den unsere Expedition wirklich benötigt.«
    Gregor erhob sich und sagte mühsam beherrscht: »Arnold, ich weiß nicht, was du gemacht hast, aber du gehst jetzt und schaffst diese zweitausenddreihundertundfünf Gegenstände an Bord. Und zwar sofort!«
    »Geht nicht«, sagte Arnold und lachte nervös. »Das Geld ist alle. Aber das Ding wird uns für alles entschädigen.«
    »Welches Ding?«
    »Komm zum Schiff, ich zeige es dir.«
    Weitere Fragen schienen zwecklos; Arnold lächelte nur geheimnisvoll, als sie zum Kennedy-Raumhafen fuhren. Das AAA-Schiff stand bereits startbereit im Turm. Arnold öffnete schwungvoll die Ladeluke.
    »Da! Da hast du die Antwort auf alle Probleme, die eine Weltraumexpedition nur haben kann.«
    Gregor kletterte ins Innere des Laderaumes und sah sich einer großen, phantastisch anmutenden Maschine gegenüber, die eine Vielzahl von Lämpchen, Skalen und Hebeln zur Schau stellte.
    »Ist sie nicht hübsch?« Liebevoll tätschelte Arnold seine Erwerbung. »Joe, der interstellare Altwarenhändler, hat sie mir zu einem Spottpreis verkauft.«
    Das war genug für Gregor. Mit Joe hatte er schon öfter Geschäfte gemacht und dabei immer den kürzeren gezogen. Joes Apparate funktionierten in der Regel, aber was dabei herauskam, war nicht immer vorherzusehen.
    Also blieb Gregor unerbittlich.
    »Ich habe nicht die Absicht, mit einem von Joes Apparaten auf die Reise zu gehen. Das passiert mir nicht ein zweitesmal! Vielleicht können wir das Ding zum Schrottpreis gleich wieder abstoßen«, sagte er und sah sich nach einem kräftigen Knüppel um.
    »Augenblick!« bat Arnold. »Ich möchte dir etwas zeigen. Stell dir vor, wir befinden uns draußen im All, und unser Hauptantrieb versagt. Unsere Überprüfung ergibt, daß sich eine Mutter vom dritten Flügel gelöst hat. Wir können die Mutter nicht mehr finden. Was tun wir?«
    »Wir holen eine neue Mutter aus dem Lagerraum«, erwiderte Gregor. »Wozu haben wir sonst unsere zweitausenddreihundertundfünf Gegenstände mitgenommen?«
    »Soso! Aber du hast ja gar keine Durraloymuttern aufgeschrieben!« triumphierte Arnold. »Ich habe die Liste überprüft. Was nun?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Arnold trat an die Maschine, drückte einen kleinen Knopf und sagte laut und deutlich:
    »Eine Durraloymutter. Durchmesser ein Viertel Zoll.«
    Die Maschine brummte und summte, Lichter blitzten auf. Schließlich erschien eine Lade und präsentierte eine funkelnagelneue Durraloymutter.
    »Das werden wir tun«,, sagte Arnold.
    »Hmm.« Gregor war nicht sonderlich beeindruckt. »Sie erzeugt also Muttern. Was kann sie noch?«
    Wieder drückte Arnold auf den Knopf.
    »Ein Pfund frische Krabben.«
    Die Lade erschien mit einem Pfund frischer Krabben.
    »Ich hätte sie mir gleich entschalt bestellen sollen«, sagte Arnold. »Naja, macht nichts.«
    Er drückte wieder auf den Knopf.
    »Eine Graphitstange, ein Meter lang, fünf Zentimeter Durchmesser.«
    Diesmal erschien eine größere Lade mit dem Gewünschten.
    »Was kann sie noch?« fragte Gregor.
    »Was willst du haben? Ein Tigerjunges? Einen Auftriebsvergaser, Modell A? Vielleicht eine 25-Watt-Birne? Oder ein Päckchen Kaugummi?«
    »Du meinst, die Maschine wird das alles…?«
    »Alles! Richard, du hast eine Wunsch-Produktionsmaschine vor dir. Hier, versuch's doch selber mal.«
    Gregor ließ sich in rascher Reihenfolge einen halben Liter Wasser, eine Armbanduhr und einen Krug ›Mutter Mertons Cocktail-Sauce‹ kommen.
    »Hmm«, brummte er.
    »Siehst du den Vorteil ein? Ist so ein Ding nicht besser, als sich zweitausenddreihundertundfünf Dinge ins Schiff zu packen? Ist es nicht wesentlich einfacher, die benötigten Dinge erst dann zu erzeugen, wenn man sie wirklich braucht?«
    »Scheint ja ganz in Ordnung zu sein«, sagte Gregor zögernd. »Aber…«
    »Was aber?«
    Gregor schüttelte den Kopf. Was wirklich? Er wußte es nicht. Jedenfalls hatte er oft die Erfahrung machen müssen, daß eine Maschine nicht so verläßlich war, wie er im ersten Augenblick angenommen hatte.
    Er dachte angestrengt nach und drückte schließlich noch einmal auf den Knopf.
    »Einen Transistor, Serie GE1324 W.«
    Die Maschine summte, und der kleine Transistor
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