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Heyne Galaxy 10

Heyne Galaxy 10

Titel: Heyne Galaxy 10
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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gut wie unser Produktionsverfahren!« Und er deutete auf die Instrumente, von denen sie umgeben waren.
    »Mit den Verbesserungen, die mein Klient inzwischen erfunden hat, ist das Rashing-Verfahren besser. Aber davon wollte niemand etwas hören. Inzwischen hatten wir aber eine Möglichkeit ausgetüftelt, Sie alle zum Zuhören zu bringen. Sobald der Präsident hier gewesen wäre, hätte ich die allgemeine Ankündigung losgelassen, daß die Zukunft dieses Landes allein vom Rashing-Verfahren abhängt, und dann wäre ich einfach verschwunden. Das ist alles …«
    Settler keuchte: »Ich werde dafür sorgen, daß Sie und Ihre Klienten ins Gefängnis kommen …!«
    »Mund halten!« sagte der Reporter. »Sie haben ihm ja direkt in die Hände gespielt. Der einzige, dem wir danken müssen, ist Mr. Cooper.«
    Cooper reagierte nicht auf dieses Kompliment. Irgend etwas an dem, was der Fremde gesagt hatte, stimmte nicht. Cooper starrte auf die Hände des Fremden.
    »Interessant«, sagte er. »In Ihrem Kostüm hatten Sie drei Finger. Ohne Kostüm haben Sie plötzlich vier! Wie kommt das?«
    Der Fremde wollte ausbrechen, doch Cooper packte ihn. »Haltet ihn, Herrschaften!« wandte er sich an die Männer vom Geheimdienst. »Wir sind noch nicht fertig mit dem Burschen!« Und während ihm die Beamten den Gefangenen gehorsam abnahmen, trat Cooper nachdenklich einen Schritt zurück und betrachtete den Mann.
    Dann lächelte er und packte das Ohr des Fremden.
    Es ließ sich ohne Schwierigkeiten ablösen, und sorgsam entfernte Cooper auch die zweite Gesichtsmaske des Wesens. Darunter kam eine gelbe Haut zum Vorschein, die an die Schale einer Banane erinnerte. Auch der Körper des Wesens war anders geformt. Als es schließlich von aller Kleidung befreit dastand, bot es einen derart fremdartigen Eindruck, daß sich die Menschen im Kontrollraum entsetzt abwandten. In seiner Form erinnerte es an den Flügel einer Fledermaus.
    Cooper entfernte einen kleinen Gegenstand vom Gürtel des Wesens, zielte damit auf eine Ecke des Raumes und drückte einen Knopf. Der dünne purpurne Strahl brannte ein winziges Loch in das Metall.
    Cooper grinste und wandte sich an das Wesen: »Was hattet ihr vor? Wolltet ihr jemanden umbringen?« Er schnappte mit den Fingern. »Ein Attentat auf den Präsidenten!«
    Das Wesen schnaubte und versuchte sich aus dem Griff der Männer zu befreien, doch sie waren stärker. Cooper musterte die beiden anderen Gefangenen und zog am Ohr des einen Mannes. Es ließ sich leicht entfernen. »Sieht aus wie eine kleine Invasion. Hier sollte jemand mal eine eingehende Untersuchung durchführen. Vielleicht schwirren hier noch mehr von diesen Typen herum.«
    Settler erlangte seine Stimme wieder: »Nun, damit werde ich mich selbstverständlich sofort befassen. Und ich möchte betonen, wie glücklich ich bin, diese Wesen gefangen zu haben.«
    »Ach, halten Sie doch den Mund!« polterte der Reporter. »Sie haben sich doch die ganze Zeit ausgesprochen blödsinnig benommen! Wenn Mr. Cooper nicht gewesen wäre, hätte es niemals … Wo ist Mr. Cooper?«
    Cooper stand bereits wieder am anderen Ende des Kontrollraums und starrte auf die Nadel, die die Hydrazin-Produktion anzeigte. Sie zitterte nach wie vor an der 100-Prozent-Marke.
    Cooper zog ein ausgesprochen besorgtes Gesicht und murmelte leise vor sich hin: »Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir ganz und gar nicht. Irgend etwas geht hier bald kaputt!«

Das Versteckspiel
    (Hide And Seek)
     
    Linda Marlowe
     
     
    »Der letzte am Abschlag ist dran!« Mit diesen Worten setzte sich Michael in Bewegung. Die zu beiden Seiten des Pfades aufragenden Bäume waren in der Dämmerung kaum noch zu erkennen. Schemenhaft überdachten sie den Pfad und verdunkelten die Abendsonne.
    Im Gebiet zwischen Scheune und Seniorensiedlung mußten sie stecken; das war erlaubtes Gebiet.
    Während er sich langsam auf dem schmalen Weg vorwärtstastete, wobei er bemüht war, jedes Geräusch zu vermeiden, beobachtete ihn seine Mutter von der Veranda. Sie saß in ihrem Schaukelstuhl und strickte. Aber er wußte, daß sie ihn beobachtete.
    Sie folgte der kleinen Gestalt mit den Blicken und dankte Gott, daß Steve, ihr Ältester, im Wohnzimmer saß und lernte. Sie haßte das Versteckspiel noch ebenso, wie sie es als Kind gehaßt hatte. Das endlose Warten, der ewige Zweifel, ob man aufgespürt wurde. Jedes Geräusch war erschreckend. Dann der wilde Lauf zum Abschlag, das Herz, das einem im Halse schlug. Ein Teil ihrer selbst
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