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Heyne Galaxy 10

Heyne Galaxy 10

Titel: Heyne Galaxy 10
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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geblieben ist?«
    Beam wandte sich verwirrt um und studierte den Ausstoß- Anzeiger, der wie bisher um die 100-Prozent-Marke pendelte.
    Er blickte Cooper an, doch der hatte sich bereits abgewendet, kicherte leise vor sich hin und rieb sich das Kinn. Settlers schrille Stimme übertönte das leise Summen, das sonst diesen Raum beherrschte, und die tiefe Stimme des Fremden ließ immer wieder die Wände erzittern.
    Die diensthabenden Chemie-Ingenieure merkten, daß sich Beam und Cooper nicht um das Gespräch kümmerten, das Settler mit dem Mann im Höllenloch führte. Sie stießen sich an und machten sich gegenseitig auf ihren Chef aufmerksam, der langsam durch den Kontrollraum streifte, und einer nach dem anderen schlossen sie sich ihm an.
    Bill Helm, der jüngste der Chemie-Ingenieure, sagte zu Cooper: »Wir werden hier bald ein Irrenhaus haben, Sir. Sollten wir uns nicht rechtzeitig überlegen, was wir mit den Reportern machen, Sir? Und wenn dann sogar der Präsident kommt… Es wäre schade, wenn wir die Produktion unterbrechen müßten…»
    Cooper blieb stehen.
    Es schien ihm erst jetzt bewußt zu werden, daß er von seinen Leuten umgeben war, und er sagte: »Richtig. Zwei von euch bleiben hier. Beam, Sie und die übrigen kommen mit.«
    Und er machte Anstalten, den Kontrollraum zu verlassen.
    In diesem Augenblick platzte eine lärmende Menschenmenge zur Tür herein und drängte ihn zurück. Es waren die ersten Reporter, denen eine Kameramannschaft des Fernsehens auf dem Fuße folgte.
    In Sekundenbruchteilen verwandelte sich der Kontrollraum in eine Arena. Die Männer kämpften um die besten Plätze direkt vor dem Fernsehschirm, während die Kameraleute der Meinung waren, daß ihnen einfach alles und jeder im Wege stand.
    Gegen das Chaos kam nicht einmal die Stimme des Fremden an.
    Cooper und seine Leute bemühten sich verzweifelt, etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen, damit zumindest gewährleistet war, daß die Hydrazin-Produktion weiter überwacht werden konnte. Schließlich gelang es ihm, die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, indem er einfach den Hauptschirm abschaltete.
    Er begann die Anwesenden auf die Gefahren des Kontrollraums hinzuweisen und untersagte den Reportern, bestimmte Gebiete zu betreten. Als Settler ihm dreinzureden versuchte, informierte Cooper ihn mit fröhlichem Gesicht, daß wahrscheinlich die gesamte Produktion ins Stocken geraten würde, wenn er so weitermachte.
    »Mister Cooper«, sagte Settler, »muß ich Sie daran erinnern, daß ich hier in letzter Instanz zu entscheiden habe?«
    »Durchaus nicht, Sir. Aber ich möchte gern vermeiden, daß es hier eine unangenehme kleine Explosion gibt, bei der ein hübscher Teil dieses Staates mit in die Luft gehen könnte. Wenn Sie jedoch entschlossen sind, die möglichen Gefahren außer acht zu lassen, Sir, werde ich Sie selbstverständlich nicht hindern.«
    Plötzlich herrschte absolutes Schweigen, bis sich Settler von seiner Überraschung erholte. Er räusperte sich und sagte: »Nun, dann sagen Sie uns, Mr. Cooper, wohin wir uns stellen sollen.«
    Die Reporter und Kameraleute nickten zustimmend.
    Cooper bestimmte drei von seinen Leuten, die für Ordnung sorgen sollten. Er sah Schwierigkeiten voraus.
    Er selbst stahl sich mit seinen übrigen Männern auf den Korridor hinaus, wandte sich nach rechts und betrat die selten benutzte Treppe, die in die unteren Regionen des Hauptgebäudes führte.
    Es war sehr ruhig hier unten, und Cooper summte zufrieden vor sich hin, während er langsam die Stufen hinabstieg. Im unteren Stockwerk hielt er inne und sagte: »Wollen doch mal sehen. Die Leitungen der Fernsehkamera im Höllenloch müssen irgendwo über einen Verstärker oder so etwas laufen. Das ganze Zeug muß hier unten irgendwo in einem Raum sein. Erinnert sich jemand, wo das sein könnte?«
    Bill Helm sagte: »Natürlich, Sir. Man hat uns während des Unterrichts im letzten Monat erst darauf aufmerksam gemacht. Ich werde Ihnen den Weg zeigen.«
    Er führte die Gruppe weiter in die Tiefe; im nächsten Kellergeschoß – das Gebäude hatte insgesamt drei – wandte er sich nach rechts und blieb schließlich vor einer Tür stehen, die mit einem großen Schild ›ÜBERTRAGUNG‹ gekennzeichnet war.
    Cooper nahm einen großen Schlüsselbund aus der Tasche, probierte eine Zeitlang herum. Schließlich gelang es ihm, die Tür zu öffnen. Die anderen folgten ihm in den dunklen Raum, wobei sie nicht recht wußten, worauf sie sich gefaßt machen
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