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Heinz Strunk in Afrika

Heinz Strunk in Afrika

Titel: Heinz Strunk in Afrika
Autoren: Heinz Strunk
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Suchtfragen ist Genauigkeit oberstes Gebot. Nieraucher vs. Alkoholiker. Vom Klang hört sich Alkoholiker doch ganz gut an, könnte fast eine wissenschaftliche Disziplin sein. Alkoholiker: einer, der Ahnung von Alkohol hat. Besser noch: Morphinist.
    Mittwoch, 21. November, Buß- und Bettag
    A-Temp 7 Grad. 82,7 Kilo, über Nacht explosionsartige Gewichtszunahme um dreihundert Gramm! Ich muss dringend etwas tun. Laufen. Traben. Joggen. Minimum 12 Kilometer. Draußen ist es grau wie Blei, ausgelaugtes Licht, trübes, diffuses Regenwetter. Hoppel, keuch, schwitz, stolper. Heftige Regenschübe durchnässen mich binnen kurzem bis auf die Knochen. Egal. Hunger. Das Pumpernickel kommt mir zu den Ohren raus, ich schwenke um auf Knäckebrot, genauer gesagt
Wasa Break
. Funktionsessen, Vernunftessen. Beim Essen füllt das Break den Schallraum meines Kopfes mit einem gleichmäßigen, mahlenden Geräusch.
    Mir ist langweilig, aber ich kann mich beim besten Willen zu nichts aufraffen. Außerdem bin ich dauernd müde. Ich bin ja davon überzeugt, dass es an den Verhältnissen liegt. Unsere Verhältnisse (die westlichen) produzieren unablässig Erschöpfung. Vorzeitige Ermüdung. Langeweile. Und Verbitterung. Interessantes Thema. Das Jahr soll endlich vorbeigehen. Zum Glück geht’s bald in Urlaub, das ist dann die dringend benötigte Zäsur.
     
    Am Abend wieder googeln: URLAUBSOPFER . Nur so.
    «Hallo, ihr lieben Urlaubsopfer. Ich hoffe, ich bin hier richtig. Wem ging es nicht auch schon mal so: schönes Hotel im Katalog gefunden und dann anstatt Spaß und Erholung nur Frust. Aber tröstet euch, anderen geht es auch nicht anders. Da gibt es ganz viele witzige Bilder und Videos von Urlaubern, die auch nicht so viel Glück hatten», schreibt Cindy 79. «Fast immer, wenn man verreist, gibt es unvorhergesehene Erlebnisse mit unfreiwilliger Komik, die nach dem Urlaub gerne erzählt werden. Wer möchte, kann hier ein (oder mehrere) Erlebnis(se) kurz niederschreiben.»
    Und das lassen sich die lieben Urlaubsopfer nicht zweimal sagen:
    «Morgens um ca. 6.00 Uhr geht im
Dolphin de Luxe
so alle drei bis vier Tage das Notstrom-Aggregat an. Und läuft dann so ca. 15–20 min. Nachtruhe ade, und das im Urlaub!!!!»
    Sehr witzig. Nächster Begriff: LUSTIGE URLAUBSERLEBNISSE . Rechtschreibfehler habe ich mal dringelassen:
     
    «Im Februar 2002 waren wir für eine Woche auf Gran Canaria. Wir hatten einen Ausflug gebucht und stellten unser Handy auf 7.00 wecken. Nachdem wir frühs schon geduscht und fast angezogen waren zeigte ein Blick auf die Uhr, dass es erst 6.25 früh war. Wir hatten die Zeitverschiebung um 1 Stunde nicht berücksichtigt, als wir am Handy die Weckzeit einstellten.»
     
    «Hei Ich packe heute noch etz is es 03.41 meinen Rucksack mit dem Nötigsten und meinen Schlafsack und fahre heute noch zum Bahnhof ich habe mir schon das Jugendticket gekauft damit kann man ganz Österreich bereisen. Ich steige in irgendeinen Zug ein und lasse mich überraschen wo ich lande. I muss schon sagen das ist ein Nervenkitzel den ich benötige OK Ciao Ciao vielleicht treffen wir uns einmal unterwegs;)»
     
    «Vom 24. 6. 2008 bis zum 26. 6. 2008 war ich ja in Lloret de mar. Der Gang auf die Toilette von McDonalds machte mich ein wenig wirr, denn da stand eine Frau die mich mit großen Augen anschaute, ganz klar dachte ich, die will 50 Cent fürs benutzen. Kein Ding, nur stellte sich raus, das sie gar keine Toi-Frau war, sondern nur bei den Damen anstand. Ich hab mich natürlich hundertmal entschuldigt. Sorry liebe Tante Nochmal.»
     
    Kommentar von Moni: «loooool die Geschichte mit der Toiletten-Frau ist ja klasse. Das wär mir so peinlich gewesen.»
     
    Kommentar von Fighter: «Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was so ein Thema in einem Bodybuilding-Forum zu suchen hat. Hinzu kommt, wie niveaulos und kindisch das ganze geschrieben ist. Am besten redet ihr über solchen Bullshit in einem eigenen Forum.»
    Versteh ich irgendwie nicht.
    Donnerstag, 22. November
    Es ist feucht und ungemütlich, sehr ungemütlich sogar. Ich schaue aus dem Fenster. Der Regen verschleiert in eiskalten Fäden den Blick auf das Nachbarhaus. Seltsam, dass C. sich nicht meldet. Vielleicht ist alles ausgebucht, und er traut sich nicht, mir die Wahrheit zu sagen. Laut Statistik wären eigentlich mal wieder weiße Weihnachten fällig, die Wetterdienste stellen bereits die ersten entsprechenden Prognosen an. In meiner Erinnerung hat es immer ein paar Tage vor
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