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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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DIE FALLE
    Kriminalroman
    von E. MORRY
    Der reiche Mister Gilbert Philmore ist tot. Ein scheußlicher Akt der Gewalt hat seinem einsamen Leben ein Ende gesetzt. Aber die erbende Gattin Helen trauert nicht. Sie hat ihn nie geliebt. Liebte sie sein Geld? Detektivleutnant Leroy versucht das herauszufinden. Leider ist er befangen; denn Helen verzehrt sich noch immer leidenschaftlich nach dem Kriminalisten, der einst ihr Freund war. Und Leroy bleibt nicht ganz ungerührt, obwohl er seine Grenzen kennt. Da macht der gefährliche Meggario der Tücke des Gefühls ein Ende. Sein Erscheinen läßt Bürger und Unterwelt erzittern. Doch er wird in den Maschen des Gesetzes hängen bleiben, wenn er sich weiter überschätzt. DIE FALLE ist aufgestellt, bald schlägt sie zu. DIE FALLE ist der Roman einer spannenden Auseinandersetzung kriminalistischer Intelli genz und verbrecherischen Wahnwitzes.  
     
     
     
    Niemand, ausgenommen die Polizei, schien böse darüber zu sein, daß es Gilbert Philmore erwischt hatte. Jeder in der Stadt wußte, daß er ein Mann gewesen war, der sein Vermögen in der rücksichtslosesten Weise erworben hatte. Nun war er tot. Zwei Kugeln aus einer Luger-Pistole hatten ihn getroffen.
    Es war ein offenes Geheimnis, daß nicht einmal seine junge Frau Helen bedauerte, über Nacht zur Witwe geworden zu sein.
    Helen war erst 23, genau dreißig Jahre jünger als der ehrgeizige und skrupellose Philmore. Die Spatzen pfiffen es von den Dächern, daß sie ihren Mann nur wegen seines Geldes geheiratet hatte. Jetzt, wo ihr die Millionen Philmores zur freien Verfügung standen, konnte sie völlig unbeschwert das Leben führen, von dem sie immer geträumt haben mochte. Helen war in erster Linie die Nutznießerin seines Todes. Es lag deshalb auf der Hand, daß es viele Leute gab, die Helen Philmore der Tat verdächtigten.
    Aber Helen hatte sich an jenem 12. Mai, als Philmore in seiner Wohnung ermordet wurde, nicht in Chikago aufgehalten. Sie war bei den Eltern in New York gewesen.
    Ein Telegramm rief sie von dort nach Chicago zurück. Am frühen Morgen des 13. Mai traf sie, von neugierigen Reportern bedrängt, in Chicago ein. Sie lehnte es ab, irgendwelche Kommentare zu geben und ließ sich von einem Taxi zu der eleganten Villa bringen, die Philmore am Lake Shore Drive errichtet hatte.
    Dort erwartete sie Detektivleutnant Leroy.
    Leroy sah dem Wiedersehen mit gemischten Gefühlen entgegen. Er war nicht sehr glücklich darüber, mit der Aufklärung des Mordes betraut worden zu sein.
    Helen hatte ihm vor ihrer Heirat sehr nahe gestanden, ja, er hatte sogar gehofft, daß sie eines Tages seine Frau werden würde. Es hatte ihn damals tief verletzt und verbittert, daß sie den Älteren vorgezogen hatte.
    Seitdem hatte er Helen nicht wieder gesprochen.
    «Ich bin nicht der richtige Mann für diesen Job", hatte er seinem Vorgesetzten erklärt.  
    „Ich habe Helen geliebt und Philmore gehaßt. Wie kann ich da eine objektive Untersuchung führen?"
    „Unsinn, Rick. Ich kenne Sie gut genug, um zu wissen, daß Sie sich nicht von privaten Gefühlen beeinflussen lassen. Im übrigen sind Sie ja jetzt selber verheiratet, und die ganze Geschichte liegt schon Jahre zurück, nicht wahr? Bestimmt sind Sie längst darüber hinweg gekommen!"
    War er wirklich darüber hinweg? Rick fragte sich, ob das stimmte, als Helen das riesige Wohnzimmer betrat.
    Sie sah noch immer strahlend schön aus, elegant und attraktiv. Er merkte, daß sich der Rhythmus seines Herzens beschleunigte. Helen trug ein dunkelblaues Reisekostüm. Offenbar war es ihr noch nicht gelungen, passende Trauerkleidung zu besorgen.
    „Rick!" sagte sie erstaunt und streifte die Handschuhe ab.
    „Hallo", murmelte er. „Hat der Butler dir nicht gesagt, daß ich hier bin?"
    „Er sagte nur, daß mich ein Polizeibeamter erwartet."
    „Stimmt. Der Beamte bin ich.*
    „Du bist also noch immer bei der Polizei?“
    „Wie du siehst ..."
    „Sergeant Leroy!" sagte Helen Philmore und kam langsam näher. „Du siehst gut aus."
    „Ich habe es inzwischen zum Leutnant gebracht'^ erklärte er. „Außerdem bin ich verheiratet."
    „Meinen Glückwunsch!“ sagte Helen. Es schien Rick, als klängen die Worte ein wenig spöttisch, aber er konnte sich täuschen. „Ein beachtlicher Fortschritt."
    „Ich bin zufrieden", meinte er trocken.
    Er merkte, daß Helens Blick plötzlich starr wurde. Sie schaute wie gebannt auf einen Fleck in der Nähe des Kamins; dort war mit Kreide nachgezeichnet, wo
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