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Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Titel: Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"
Autoren: Andreas Sommers
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verzehrt. Gestampft garten sie schneller, waren einfacher zu essen und nahrhafter. Doch man konnte auch Fladen formen und sie auf den heißen Steinen der Feuerstellen trocknen oder rösten. Nun war es möglich, sie längere Zeit aufzubewahren und zu transportieren.
     
    So wird mit Sicherheit auch eine ägyptische Hausfrau ihren Brei für das Fladenbrot bereitet haben. Waren es ihre Kinder, die sie ablenkten? Jedenfalls blieb der bereitete Teig in der Sonne stehen. Als sie sich endlich ihres Teiges erinnerte, schlug dieser Blasen und roch säuerlich – merkwürdig – doch der Mann sollte bald vom Pyramidenbau heimkommen und wollte dann etwas zu essen haben. Also wird sie ihre Bedenken beiseite geschoben, Fladen geformt, diese auf die heißen Steine oder vielleicht schon Tonformen bzw. Tonteller gelegt und gebacken haben.
     
    Überraschung! Der Fladen wurde dicker! Er roch köstlich und beim Brechen zeigte sich eine lockere Krume, angenehm im Mund, köstlich im Geschmack, die Geburtsstunde des Sauerteiges und des Brotes wie wir es heute (fast schon nicht mehr) kennen.
     
    Das gesäuerte Brot der Ägypter (Rezept 1)

Getreide ist pure Energie
     
     
    Getreide ist eines der energiereichste n Lebensmittel. Zum Vergleich: Hafer je 100 g 350 kcal, Roggen/Weizen 300 kcal. 100 g Kartoffeln machen sich da mit 60 kcal bescheiden aus. Und das Fleisch? Je nach Fettanteil 150 – 180 kcal. Viele Menschen brauchen viel Nahrungsenergie. Der Getreideanbau liefert die notwendige Energie. Würde man die Fläche als Weideland nutzen um anschließend die Tiere zu essen, wäre das eine Verschlechterung der Nahrungsbilanz.
     
    Hier zeigt sich auch ein Problem, das uns bei der Reise durch die Geschichte des Brotes öfter begegnen wird: der Konkurrenzkampf zwischen Getreideanbau und Viehwirtschaft.
     
    Aber Getreide bedeutet auch spirituelle Energie.
    Auf d ieser nahrhaften Frucht der Erde, baute die gesamte Menschheit ihr Leben und ihre Existenz auf. Dazu gehörten natürlich auch ihre Tiere, die ihnen Fleisch, Milch, Häute, Knochen, usw. lieferten, Dem Getreide wurden die wichtigsten Gottheiten gewidmet:
     
    Die ägyptischen Gottheiten „Amenemope“ und „Neper“,
    d ie griechische Göttin „Demeter“, später von den Römern als „Ceres“ verehrt.
     
    Aber auch „Freija“ aus der nordischen Götterriege stand für Fruchtbarkeit, nicht nur des menschlichen Leibes.
     
    Ein Samenkorn wird in die Erde gelegt, und es erwächst eine Pflanze daraus, die ein Vielfaches des Korns trägt. Ein eigener Schöpfungszyklus, ein sich selbst erneuernder Vorgang. Erde und Sonne geben die Energie.
     
    Zurück zu unserer Historie:
     
    Im Umfeld der ägyptischen Hochkulturen lebten Hirten und Nomadenvölker. Auch sie ernährten sich von Getreide, meist aus Wildwuchs. Anders als die sesshaften Ägypter, musste bei diesen Völkern alles mobil sein. Backöfen wurden meist kurzfristig in Erdlöchern für eine kurze Zeit gebaut. Das reichte für einfache Gerstenfladen, die man zur Not auch in der Sonne trocknen konnte. Weiter gehörten vor allem die Milch der Tiere und die daraus gewonnenen Produkte wie z.B. Käse zum Speiseplan. Und zu besonderen Gelegenheiten wurde auch einmal ein Tier geschlachtet. Allerdings brauchte diese Volksgruppe weite Regionen, um ihre (und die ihrer Tiere) Ernährung zu sichern.
     
    Bedingt durch die gute Nahrungsmittelversorgung dank des Weizens wuchs die ägyptische Bevölkerung. Der Druck auf die umliegenden Stammesgebiete wuchs und viele der Völker wurden unterworfen, vertrieben oder versklavt. (Im alten Testament als die Vertreibung der 10 Stämme Israels dokumentiert.)
     
    Noch heute wird in der jüdischen Kultur im Angedenken an diese Zeit beim Pessach (Passah) Fest ungesäuertes Brot gereicht. Also Fladenbrot, wie sie es als Hirtenvolk kannten, und nicht das gesäuerte Brot der Unterdrücker.
     
    Das Fladenbrot der Israeliten (Rezept 2)
     
    Eine weitere Brotüberlieferung aus dieser Zeit sind die Fladen der Essener. Im Prinzip ähnlich de n Fladenbroten der Israeliten, nur vermutlich aus grob gemahlenen Weizenkörnern.

Rom – erste Industrialisierung des Brotes
     
    Die griechische Hochkultur übernahm den Ackerbau von den Ägyptern. Rom nahm sich nicht nur die griechische Götterkultur zum Vorbild sondern auch den Ackerbau. Alexander der Große eroberte große Teile Asiens nicht nur aus Machtwillen, sondern auch um die fruchtbaren Ebenen Kleinasiens als Ackerland zu nutzen. Auch hier wurden viele
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