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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition)
Autoren: Sancho Saltwell
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Der Schatten
     
    Gebrochen war die Macht, wie mit einem Schlag verbannt, und die kräftigen Sturmböen, die sich zu einem eisigen Keil zusammengekrampft hatten, trugen jetzt nur noch als laue Lüfte die Blätter des Herbstes durch die Gegend, raschelten im Laub, oder strichen sanft über grasige Wiesen und Auen. Die Sonnenaufgänge waren nun klar und schön und in den Herzen der Menschen keimte endlich Frieden auf, die großen Festen gerieten in Vergessenheit und die strengbewachten Grenzen verloren an Sicherheit; doch während dies alles geschah, hatte sich eine eisige Macht zurückgezogen, vergessen wart auch sie gewesen und tauchte sie wieder aus den düsteren Schichten ihres Jahrhunderte andauernden Schlafes, weckt etwas verborgen und verbotenes aus den tiefen Wäldern und erschafft den größten Schrecken der Neuzeit...
    Es war zu der Zeit, nachdem der Herr der Winde verblasst war, verschwunden aus den Windungen der Stürme und der Luftzüge. Die Wellen auf dem Wasser kräuselten sich nur noch in den leblosen Bahnen eines Fremden. Nun war es Zeit eine neue Herrschaft anzutreten, eine Herrschaft der Kälte. Es war an der Zeit ein Reich aus Eis zu fertigen, die Natur gegen ihre Bewohner aufzuwiegeln und selbst den kleinsten Grashalm gegen das Leben zu stellen. Die tiefe Schwärze der Nacht war eingekehrt, ein neuer Mond erschaffen, der nun mit seinem silbernen Zwillingsbruder über den nächtlichen Sternenhimmel zog.
    Die neuen Gestirne am Himmel erweckten tiefe Furcht und Unwissenheit in den Herzen der Lebenden und die lustigen Wahrsager und Gaukler verstummten, als sich die schattenhaften Umrisse von todbringenden Gestalten zeigten, allesamt hochgewachsen und mit langen, feinen Gliedern. Die neue Bedrohung war es, die sie stark machte, und ihnen neue Kräfte gab, die es ihnen erlaubte in jede nur erdenkliche Gestalt der Erde zu gleiten...
    Wer hatte sich in den Tagen, da der Tod die Welt eisig geküsst, in seinen dunklen Turm zurückgezogen? Waren es die obsidianschwarzen Berge, die sich spiegelnd um ihn geschlossen hatten? Waren wirklich alle Muragechts, die Generäle des Bösen, in den Schatten der Vergangenheit versunken? Hatte die letzte große Schlacht das Böse von den großen Reichen von Rohan getilgt? Oder waren das alles nur Fantasien eines einzigen Wesens?
    Muragechts waren mächtige Krieger, die unter dem Schutze des Allmächtigen standen und der, welcher einer dieser Teufelsgeneräle vernichtete, wurde selbst zu einem Höllenhund des Satans und durfte Tausende von Dämonen befehligen. Der Herr der Winde war allmächtig, eine Erahnung in der Luft, der mit der Welt sein Spiel spielte, wie mit einem Blatt, das vom Wind bewegt wird...
    Als der Herr der Winde diese Welt mit all seiner schwarzen Magie verließ, spross aus einem einzigen Korn der Magie jemand hervor, älter als die Zeit, doch jung und schön, verführerisch und dennoch... War es nicht sie, die im Hintergrund bei Muragecht gestanden hatte, die Eisfrau, untertänigste Dienerin des einen Generals? Konnte es sein, dass sie es war, welche die Welt in ein Reich aus tiefster Düsternis und Schnee verwandelt hatte?
    Das Erbe war weitergegeben worden, hatte sich nicht im Rad der Zeit verfangen, war erhalten geblieben und entfaltete sich nun so, wie noch nie zuvor. Nun waren es die Kinder, die den Zerfall des Reiches als einzige aufhalten konnten, sie waren es, in denen noch die Magie ihrer Vorfahren schlummerte. Würden sie bereit sein sich gegen die ganze Welt aufzulehnen, einzig und allein das Ziel vor Augen, zu befreien, die Welt aus den Klauen des Todes zu retten?
    Ja, sie werden es sein, die Söhne und Töchter der alten Magie, die legendären Krieger von Rohan...
     
     

PROLOG
     
    Die Felsen ragten rau und schroff aus den Schatten der Nacht auf, steinerne Keile von ungerührter Macht, als die Schiffe der Elfen an den Uferstellen des Meers der schwarzen Tode anlegten, ihre Boote silberne Lichtblitze zwischen den drohenden Gebilden der Dunkelheit. Das Wasser war tot, schwarz und an den Uferstellen durchsichtig. Feine Wellen bildeten sich dort, wo der kleine Kahn ansetzte, der auf gewisse Weise das Licht der Sterne wiederspiegelte, feine Nadelstiche auf einem endlosen schwarzen Mantel.
    Die Ankömmlinge waren gewandet in die Kleidung des Westens und ihre Gesichter waren ernst, Besorgnis und Wissen war in ihnen. Sie waren von schlanker Gestalt und ihre Roben waren gestickt aus Seegras und verwoben mit den Fasern des Hochlandes. Unhörbar und
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