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Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Titel: Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"
Autoren: Andreas Sommers
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Bevölkerung fielen dem Hunger zum Opfer. Der Niedergang der landwirtschaftlichen Kultur, der getretene Stand der Bauern konnten die bis dahin stetig gewachsene Bevölkerung nicht mehr ernähren. Immer wieder gab es Aufstände der geknechteten Bauern, die meist äußerst blutig niedergeschlagen wurden. 
     
    Was für ein Widersinn, so an dem Ast zu sägen, auf dem man – also Adel, Klerus und immer mehr auch die Bürger der wachsenden Städte - saß. Der Hunger hielt reiche Ernte.
     
    Und die, die überlebten wurden von einer noch schlimmeren Plage heimgesucht, der Pest!
    Es folgten die großen Pestwellen des 14. Jahrhunderts, eine schlechte Zeit, um Brot zu backen.

Die Welt geht unter?
     
    So wundert es nicht, dass die Propheten den Untergang der Menschheit für den Anfang des 15. Jahrhunderts verkündeten . Doch wie so oft, irrten sie sich. Die europäische Bevölkerung war nahezu halbiert. Was im Umkehrschluss bedeutete: Es waren weite Flächen ehemaligen Ackerlandes frei. Ein paar Kühe hüten, das kann zur Not ein kleiner Junge (oder Mädchen). Eine Ackerfläche zu bewirtschaften, das brauchte einen ausgewachsenen Menschen.
     
    Vermehrte Viehhaltung und Fleischwirtschaft waren die Folge. In der zweiten Hälfte des Mittelalters wurde viel Fleisch gegessen. Man schätzt an die 80 kg im Jahr, also ähnlich viel wie heute.
     
    Und das Brot? Immer noch das wichtigste Lebensmittel der Christen, wurde es aus allem Möglichen gebacken, nur meist nicht aus Getreide. Dies war selten geworden und somit teuer.
     
    Nun, die Welt war nicht untergegangen, im Gegenteil. Der drastische Aderlass der Bevölkerung schien neue Entwicklungen begünstigt zu haben. Ganz allgemein, die Renaissance begann, und im Deutschen Kaiserreich? Die Druckkunst (mit beweglichen Lettern). Zweifel an der Allmacht der Kurie, neue revolutionäre Ideen entwickelten sich.
     
    „Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann?“  Oder im Original von John Ball: „When Adam dalf and Eva span - Who was thanne a gentilman?“. Was für eine ketzerische Frage im 15. Jahrhundert. John Ball wurde nur wenige Wochen nach diesen Worten gehängt und gevierteilt.
     
    Doch das Brotbacken florierte, insbesondere in den Städten, in denen die reichen „Pfeffersäcke“ nach immer ausgefeilteren Spezialitäten verlangten. Auf dem Land wurde eher grob gebacken und blieb den Bauern kaum etwas, wurde auch mit Stroh, Gras und Lehm gebacken.
     
    Ein Rezept? Meine kulinarischen Zweifel haben mich davon abgehalten, an dieser Stelle so ein Brot nachzubacken.
     
     
     

Die Reformation in Deutschland und Europa
     
    Interessant, dass in diese Zeit auch die ersten Anzeichen der Kirchenspaltung fielen. Erste ketzerische Gedanken machten die Runde. Querdenker wie Jan Hus wurden von der Kirche auf Scheiterhaufen verbrannt. Doch ihre Gedanken wurden weitergedacht. In Böhmen brachen die Hussitenkriege aus. In der Kirche begann der Hostienstreit. Wird das Brot wirklich in den Laib Christi verwandelt? Oder ist es mehr eine symbolische Geste. Wäre das der Fall, könnte die Hostie ja auch aus anderem Getreide als dem Weizen, den Jesus Christus aß, bestehen.
     
    Als Martin Luther seine 95 Thesen zu Ablasshandel, Glauben und Papst verbreitete, fielen diese (1517) an vielen Orten auf fruchtbaren Boden. Besonders in Frankreich setzte sich die reformatorische Entwicklung fort, entwickelte sich, unter anderem durch Johannes Calvin, zu einer eigenen Bewegung. Es waren vor allem Städter, also Handwerker und Kaufleute, aber auch Teile des Adels, die die modernen Lehren aufgriffen. Doch die politische Entwicklung fing an, der beginnenden Reformation immer mehr Steine in den Weg zu legen. Aus den anfänglichen Repressalien wurden offene Unterdrückung, Verbote, Todesstrafen.
     
    Die Kirchenspaltung führte über die Bauernaufstände des 16. Jahrhunderts zu einem der schlimmsten Kriege, die europäischen (deutschen) Boden je heimgesucht haben: dem Dreißigjährigen Krieg. Und wieder fielen große Teile der Bevölkerung Mitteleuropas diesem Krieg zum Opfer.
     

Der 30 Jährige
     
    Die Gelehrten dieser Zeit waren sich nicht ganz einig, wann Gott denn nun die Welt geschaffen hatte. Man glaubte an die Bibel im wörtlichen Sinne. Und so wurden Zahlen zwischen 4500 und 3500 Jahren vor Christus errechnet. Schon Luther gab die Jahreszahl mit 3960 v. Chr. an. Sicher war man sich jedoch, dass die Welt zur Geburt Christi 4000 Jahre alt war. Und man war sich auch sicher,
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