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Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"

Titel: Hartes Brot - "Altes Brot ist nicht hart, kein Brot, das ist hart!"
Autoren: Andreas Sommers
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Vorwort
     
    Brot, als ich anfing, mich vor vielen Jahren für dieses faszinierende Lebensmittel zu interessieren, begann diese Karriere bei Aldi. Sie lesen richtig, „Albrecht Feinkost“ war Auslöser für all das, was Sie mit mir in diesem Buch erleben werden.
     
    Ich kaufte mir eine Brotbackmischung. Kartoffelbrot. Ich bereitete sie nach Anleitung. Und glauben Sie mir, ich konnte zu diesem Zeitpunkt schon recht gut kochen und backen.
     
    Ich hatte die wunderbare Fantasie eines frisch gebackenen, wohlig duftenden Brotes. Eventuell würde ich in meiner Junggesellenbude eine schöne Frau zum Frühstück empfangen und ihr ein paar wohlgeschnittene duftende Brotscheiben ...
     
    Fehlanzeige. Das Brot war grauenhaft und ich selbstbewusst genug, den Fehler nicht bei mir zu suchen. Das musste besser gehen! Mein Tipp: Lassen Sie die Finger von billigen Backmischungen.
     
    Nachdem ich mich durch die Brotbackmischungen verschiedener Supermärkte und durch ein paar Brotbackbücher durchgebacken habe, stieß ich auf ein kleines, kurzes Rezept für einen Roggensauerteigansatz.
     
    Sollte das Ganze wirklich so einfach sein?
     
    Ja, es ist so einfach! Ich führe noch immer einen meiner ersten Roggensauerteigansätze, die ich ca. im Jahr 2000 begonnen habe.
     
    Mit dem Sauerteig begann mein Interesse an der Historie des Brotes.  Ich staunte nicht schlecht, als ich das erste Mal über das gesäuerte Brot der Ägypter in diesem Zusammenhang las. Schon 3000 v. Chr. Sauerteig? Unglaublich.
     
    Aus meiner Faszination für unser Hauptkulturlebensmittel, dem Brot, ist diese Geschichte geworden. Historie einmal nicht anhand von historischen Fakten und politischen Ereignissen, sondern am Weg des Brotes durch die Jahrtausende.
     
    Anlässlich des deutschen Mühlentages 2013 habe ich eine Ausstellung „6000 Jahre Brot“ in der Götzberger Windmühle mit den Hintergründen und 10 zeitgenössischen Broten zum Probieren initiiert. Geschichte kulinarisch sozusagen. Die Ausstellung wurde ein großer Erfolg. Den daraus abgeleiteten Vortrag „6000 Jahre Brot“ habe ich mit großem Erfolg mehrfach gehalten. Und immer wieder wurde ich gefragt: “Wo bekomme ich die Geschichte, und vor allem die Rezepte her?“
     
    So ist dieses Buch entstanden.
     
    Dem anspruchsvollen Historiker mag Vieles nicht hinreichend belegt sein, und ich habe bei der Zusammenstellung auch nicht den Anspruch der Wissenschaftlichkeit. Vielmehr möchte ich auf unterhaltsame Weise zeigen, wie ein Lebensmittel sich in unmittelbarster Weise auf unsere Kultur auswirken kann. Wesentlich mehr als Schlachten und Kriege, Kathedralenbau und große Kunstwerke.
     
    Viel Freude beim Lesen und Guten Appetit.

Ägypten – Wiege des Brotes
     
    Der Nil: Einmal im Jahr, wenn der Monsun in Äthiopien niederging, überschwemmte er die Gebiete zu beiden Seiten seines Flusslaufes. Die Wassermassen brachten nährstoffhaltigen Schlamm mit und verwandelten die Landflächen in fruchtbaren Ackerboden. Die ägyptische Hochkultur nutzte dieses immer wiederkehrende Ereignis, legte Bewässerungssysteme an, entwickelte den Ackerbau zu höchster Blüte. Zwei, vielleicht drei Ernten im Jahr waren möglich. Angebaut wurde neben Hülsenfrüchten, Gemüse und Rüben, vor allem der energiereiche Weizen. Wenige Menschen konnten so für viele ausreichend Nahrung produzieren und die frei werdende Arbeitskraft konnte anderweitig genutzt werden.
     
    Beeindruckende Tempelanlagen, Paläste und Pyramiden wurden gebaut, aber auch ein leistungsfähiges Verwaltungssystem geschaffen. Die Bewirtschaftung der Felder, die Bewässerung, die Vorratshaltung mussten ebenso organisiert werden, wie Materialtransporte und die Versorgung und Bezahlung Tausender von Arbeitern.
     
    Wir befinden uns ungefähr 3000 Jahre vor Christi Geburt. Eine Zeit, in die auch die ersten Anzeichen einer großartigen Erfindung fielen, die bis heute fester Bestandteil unserer Ernährungskultur ist, die Teigsäuerung.
     
    Getreide und Hülsenfrüchte gehörten jetzt schon seit vielen tausend Jahren zur regelmäßigen Ernährung der Menschen. Doch wie haben sie diese eigentlich verzehrt? Eine Handvoll Körner in den Mund gesteckt und solange darauf herumgekaut, bis diese einen Brei ergaben, den man runterschlucken konnte wie die Spartaner? Wohl kaum, die Kreativität der Menschen hat bestimmt auch für Abwechslung in der Bereitung der Speisen gesorgt.
     
    Wahrscheinlich wurden Getreide, Wurzeln und Hülsenfrüchte vor allem als Brei
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