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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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Tennisschläger, die Basketbälle und Basketballkörbe, die Fußbälle und die Inlineskates schweifen. Alles war wahllos auf die stellenweise durchhängenden Fachbretter der Regale gepackt worden, die die schmalen Gänge bildeten. Von der Decke hingen Fahrräder und diverse Tauchausrüstungen herab. Wenn die Collyer-Brüder statt in Zeitungen in Sportartikel investiert hätten, dann hätte ihr Laden wahrscheinlich genauso ausgesehen.
    »Siehst du hier vielleicht noch jemand anderen außer uns?«
    »Noch ist der Laden nicht geöffnet. Daher dürfte hier niemand anderes zu sehen sein.«
    »Da hast du’s. Das müsste dir als Antwort doch genügen.« Jack deutete auf die Donuts. »Na los, greif zu. Worauf wartest du?«
    »Das Ganze ist ein Trick, nicht wahr? Du willst dir mit deinem alten Freund einen Scherz erlauben. Du hast die Donuts für Parabellum mitgebracht.«
    Als wäre sein Name das lang erwartete Stichwort, schaute Abes kleiner blauer Papagei hinter einem neongelben Fahrradhelm hervor, entdeckte den Karton mit den Donuts und hüpfte über die Theke zu ihm hin.
    Jack antwortete mit vollem Mund: »Ganz bestimmt nicht.«
    Parabellum legte den Kopf schief und musterte sehnsüchtig die Donuts, dann schaute er zu Jack hoch.
    »Enttäusch ihn lieber nicht«, warnte Abe. »Dieser Parabellum ist ein zu allem entschlossener Raubvogel. Die reinste Bestie im Schafspelz, sozusagen.«
    »Okay, okay.« Jack brach ein kleines Stück Gebäck ab und schnippte es zu dem Vogel hinüber, der sich sofort darauf stürzte.
    »Wo sind die fettarmen Entenmann-Donuts und der fettarme Streichkäse geblieben?«
    »Von alldem nehmen wir jetzt mal eine Auszeit.«
    Abe rieb sich abermals den Bauch. »Wie bitte? Soll ich mir wegen meines Herzens keine Sorgen mehr machen? Willst du, dass ich vorzeitig das Zeitliche segne?«
    »Mein Gott, Abe. Können wir nicht ein einziges Mal frühstücken, ohne dass du dich über irgendetwas beschwerst? Wenn ich kalorienarme Verpflegung mitbringe, meckerst du. Also komme ich diesmal mit all den Köstlichkeiten, von denen du mir dauernd etwas vorschwärmst, und schon beschuldigst du mich, ich hätte die Absicht, dich umzubringen.«
    Abe war über sechzig, und sein Gewicht bewegte sich etwa im Achteltonnen-Bereich, was an sich gar nicht so schlimm gewesen wäre, wäre er eins neunzig groß gewesen. Aber daran fehlten bei ihm mindestens dreißig Zentimeter. Im vorangegangenen Jahr hatte Jack angefangen, sich wegen der Gesundheit und der Lebenserwartung seines besten Freundes Sorgen zu machen, und hatte versucht, ihn dazu zu bringen, ein wenig abzuspecken. Seine Bemühungen hatten allerdings alles andere als Begeisterung hervorgerufen.
    »Da hat aber heute Morgen jemand verdammt schlechte Laune.«
    Abe hatte Recht. Vielleicht war er tatsächlich ein wenig ungehalten. Nun, wenn ja, dann hatte er dafür jedenfalls plausible Gründe.
    »Tut mir Leid«, entschuldigte sich Jack. »Betrachte das Ganze einfach als eine Art Abschiedsgeschenk.«
    »Abschiedsgeschenk? Verreise ich etwa?«
    »Nein. Ich verreise. Nach Florida. Ich weiß nicht, wie lange ich dort bleibe, daher dachte ich, dass ich dich mit einigen zusätzlichen Kalorien voll packe, damit du die Zeit ohne mich überstehst.«
    »Florida? Du willst nach Florida? Im September? Mitten in der schlimmsten Dürreperiode, die sie da unten seit Jahren hatten?«
    »Es ist keine Vergnügungsreise.«
    »Und dann die Luftfeuchtigkeit. Sie dringt durch deine Poren, wandert bis zum Gehirn und macht dich völlig meschugge. Wasser in der Birne – das ist alles andere als gesund.«
    »Was du nicht sagst.« Jack trommelte mit den Fingern auf der Theke. »Iss endlich deinen verdammten Donut.«
    »Schon gut«, sagte Abe. »Wenn du unbedingt darauf bestehst. Wenigstens ein Häppchen.«
    Er griff nach einem Gebäckstück, biss hinein und verdrehte die Augen. »Es sollte verboten werden, dass sie immer so gut schmecken.«
    Jack verzehrte einen zweiten Donut, während er Abe vom Telefongespräch mit seinem Bruder berichtete.
    »Das tut mir Leid zu hören«, beteuerte Abe. »Bist du deshalb so ungenießbar? Weil du ihn eigentlich gar nicht besuchen willst?«
    »Ich will ihn nicht so sehen … im Koma, meine ich.«
    Abe schüttelte den Kopf. »Zuerst deine Schwester, und jetzt …« Er sah Jack an. »Du glaubst doch nicht etwa, dass …?«
    »Die Andersheit? Ich hoffe nicht. Aber angesichts dessen, was in letzter Zeit alles passiert ist, würde es mich nicht wundern, wenn sie dahinter
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