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Handyman Jack 07 - Todessumpf

Handyman Jack 07 - Todessumpf

Titel: Handyman Jack 07 - Todessumpf
Autoren: F. Paul Wilson
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steckte.«
    Nach dem Gespräch mit Tom in der vergangenen Nacht hatte er sofort das Krankenhaus angerufen und erfahren, dass sich der Zustand seines Vaters stabilisiert hatte, dass er jedoch immer noch zu den kritischen Fällen gehörte. Er ließ sich den Weg vom Flughafen zum Krankenhaus erklären und versuchte dann, sich einen Film anzusehen. Er hatte ein kleines Val-Lewton-Festival begonnen und sich am Sonntagabend The Cat People angesehen. Danach hatte er sich schon auf Walked with a Zombie gefreut, doch nachdem er die Videokassette eingelegt und gestartet hatte, war es ihm nicht möglich gewesen, sich auf die Filmhandlung zu konzentrieren. Die Vorstellung von seinem Vater auf der Intensivstation des Krankenhauses und die Überlegungen, wie sich die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Flughafen am besten meistern ließen, lenkten ihn zu sehr ab. Er hatte Videorecorder und Fernseher ausgeschaltet, in der Dunkelheit gelegen und versucht zu schlafen, aber das unbehagliche Gefühl, dass irgendeine nicht näher zu bestimmende Macht auf sein Leben wirkte, hatte ihn wach gehalten.
    Daher war er an diesem Morgen müde und gereizt. Allein die Möglichkeit, dass dieser Unfall seines Vaters möglicherweise gar kein Zufall gewesen war, zerrte an seinen Nerven.
    »Weißt du irgendwelche Einzelheiten?«
    »Nur dass es ein Verkehrsunfall war.«
    »Das klingt aber nicht besonders unheimlich. Wie alt ist er?«
    »Einundsiebzig. Aber er ist topfit. Er spielt immer noch regelmäßig Tennis. Zumindest tat er es.«
    Abe nickte. »Ich erinnere mich, wie er dich im vergangenen Sommer während eines Vater-Sohn-Doppels vom Platz gefegt hat.«
    »Stimmt. Kurz bevor hier die Hölle ausbrach.«
    »Auf noch so einen Sommer wie diesen kann ich gerne verzichten.« Abe schüttelte sich, als fröstelte er. »Oh. Ich glaube, ich habe da etwas – hinsichtlich deines Problems, unbehelligt in den Schoß der rechtschaffenen, amtlich erfassten Bevölkerung dieser schönen Nation zurückzukehren.«
    »Ja? Was wäre das denn?«
    Seit er im vorangegangenen Monat erfahren hatte, dass er Vater würde, hatte Jack nach einem Weg gesucht, aus dem Untergrund aufzutauchen, ohne die unvermeidlichen Fragen verschiedener Regierungsbehörden beantworten zu müssen, zum Beispiel, wo er sich während der letzten fünfzehn Jahre aufgehalten hatte und was er in dieser Zeit getrieben und weshalb er niemals eine Sozialversicherungsnummer beantragt oder weshalb er in der ganzen Zeit keinen einzigen Cent Steuern bezahlt hatte.
    Er hatte in Erwägung gezogen, ihnen einfach zu erzählen, er sei krank gewesen – verwirrt, vielleicht sogar drogensüchtig und daher nicht ganz zurechnungsfähig –, ziellos durchs Land gezogen und von der Mildtätigkeit seiner Mitbürger abhängig gewesen. Doch nun ginge es ihm viel besser und er sei zu einem Leben als rechtschaffener, arbeitsamer Durchschnittsbürger bereit. Das würde sicherlich funktionieren, doch in diesen kritischen Zeiten konnte es überdies bedeuten, dass man ihn besonders wachsam beobachten würde. Und er hatte keine Lust, für den Rest seines Lebens von der Abteilung Innere Sicherheit des Innenministeriums auf einer Liste potenzieller Staatsfeinde geführt zu werden.
    »Ein Kontaktmann in Osteuropa hat sich gemeldet und angedeutet, er wüsste vielleicht eine Möglichkeit. Aber nur vielleicht. Er müsse noch einige Erkundigungen einziehen.«
    Diese halbwegs gute Neuigkeit hellte wenigstens zum Teil die Düsternis auf, die seit Toms Anruf zunehmend auf seinem Gemüt lastete.
    »Hat er dir nicht wenigstens einen kleinen Hinweis gegeben?«
    Abe runzelte die Stirn. »Über eine internationale Telefonverbindung? Aus seinem Land? Das wäre das Dümmste, was er tun könnte. Wenn er mehr in Erfahrung gebracht hat – falls es ihm gelingt –, gibt er mir umgehend Bescheid.«
    Nun, eine so gute Neuigkeit war es offenbar doch nicht. Aber zumindest potenziell.
    Abe sah ihn erwartungsvoll an. »Und? Wann machst du dich auf den Weg nach Florida?«
    »Heute. Allerdings habe ich noch keinen Flug gebucht. Ich will erst mit Gia sprechen. Mal sehen, ob ich sie überreden kann, mich zu begleiten.«
    »Meinst du, sie kommt mit?«
    Jack lächelte. »Ich werde ihr ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen kann.«
     
     

6
     
    »Tut mir Leid, Jack.« Gia schüttelte den Kopf. »Das läuft nicht.«
    Sie saßen in der altmodischen Küche des Hauses Sutton Square Nr. 8, eine der elegantesten Adressen in der Stadt. Er hatte eine Tasse Kaffee vor
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