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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm
Autoren: Anne Gracie
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Prolog
    Der Welpe gab schließlich den Ausschlag.
    Nicky liebte Zouzou mit der ganzen Kraft seines siebenjährigen Herzens; so sehr, dass er den Welpen schon in der zweiten Nacht in sein Bett geschmuggelt hatte. Selbst wenn Callie nicht das zufriedene Fiepen des kleinen Hundes unter der Bettdecke gehört hätte, der übertrieben unschuldsvolle Gesichtsausdruck ihres Sohnes hätte ihr sofort verraten, dass er sich nicht an die Regeln gehalten hatte. Aber manche Regeln waren einfach dazu da, ein wenig überschritten zu werden.
    Sie stellte die warme Milch auf den Nachttisch, gab Nicky einen Gutenachtkuss und zog sich insgeheim schmunzelnd zurück.
    Zwei Stunden später, als der Empfang endlich zu Ende war, sah sie noch einmal nach ihrem Sohn.
    Der Welpe war tot.
    Nicky saß verstört und mit tränenüberströmtem Gesicht im Bett, der winzige Hund lag steif und leblos in seinen Armen. Getrockneter gelblicher Schaum stand ihm vor dem kleinen Mäulchen.
    „Er hat einfach nicht aufgehört, sich zu übergeben. Was habe ich getan, Mama? Was habe ich bloß getan?“
    Auf dem Boden neben dem Bett standen eine halb leere Schüssel Milch und eine leere Tasse; dieselbe Tasse, die Callie ihrem Sohn gebracht hatte.
    „Hast du etwas von der Milch getrunken?“ Sie brachte kaum mehr als ein Flüstern zustande.
    „Sie hat komisch geschmeckt“, sagte er. „Ich mochte sie nicht, also habe ich sie Zouzou gegeben.“
    Da wusste sie Bescheid. Hätte ihr Sohn die Milch nicht dem Welpen gegeben, dann wäre der kleine kalte Körper auf dem Bett jetzt der von Nicky.
    In dem Moment wurde ihr klar, was sie zu tun hatte. Sie hatte keine andere Wahl mehr.
    1. Kapitel
    Dorset, England, 1816
    Reiten Sie lieber nicht den Pfad an der Klippe entlang nach Hause, Capt’n Renfrew. Es kommt Sturm auf, und ohne den Mond ist der Klippenpfad tückisch.“
    Gabriel Renfrew, ehemaliger Soldat des Vierzehnten Dragonerregiments, warf einen flüchtigen Blick zum dunkler werdenden Himmel und zuckte die Achseln. „Bis der Sturm einsetzt, dauert es noch. Gute Nacht, Wirt.“ Er verließ das gemütliche kleine Gasthaus und machte sich auf den Weg zu den Stallungen.
    Ein dralles blondes Schankmädchen folgte ihm nach draußen und hakte sich vertraulich bei ihm unter. „Warum den gefährlichen Pfad riskieren, Captain, wenn ich oben ein warmes, kuscheliges Bett habe?“
    Gabriel lächelte. „Danke, Sally. Das ist ein großzügiges Angebot, aber ich muss nach Hause.“
    Ich werde allmählich alt, dachte er, als er davonritt. Lieber durch die eiskalte Nacht nach Hause reiten zu wollen, wo niemand auf ihn wartete, anstatt sich mit einer üppigen Blondine in ihrer warmen Schlafkammer zu vergnügen ...
    Obwohl er sich durchaus nach einem Zustand der Sorglosigkeit sehnte, übte ein sorglos vollzogener Liebesakt schon lange keinen Reiz mehr auf ihn aus. Und wenn ihn die Schwermut überfiel, so wie in dieser Nacht, konnten ihm weder Alkohol noch Frauen helfen. Nur Dunkelheit, Geschwindigkeit und Gefahr vermochten dann sein Herz und seinen Verstand zu retten.
    In dieser Nacht hatte ihn die Schwermut schlimmer gepackt denn je. Das Gespräch im Wirtshaus war auf die Männer gekommen, die nicht zu ihren Familien nach Hause zurückgekehrt waren, zu ihren Familien, die sich nun mühsam allein durchschlagen mussten. Es waren Gabriels Altersgenossen gewesen; Jungen, mit denen er zusammen aufgewachsen war; Jungen, die ihm und Harry in den Krieg gefolgt waren. „Ich werde schon gut auf sie aufpassen“, hatte er bei ihrem Aufbruch so unbekümmert versprochen ...
    Doch das hatte er nicht getan.
    Warum war ausgerechnet er zurückgekommen? Die anderen jungen Männer waren es, um die man so sehr trauerte und die man so schmerzlich vermisste. Sie wurden von ihren Familien gebraucht.
    Nicht Gabriel.
    Er galoppierte schneller durch die Nacht. Als sich dicke Wolken vor den Vollmond schoben, war der schmale Pfad kaum mehr zu erkennen. Am Fuß der Klippe schlug die Brandung tosend gegen die Felsen. Die salzige Gischt brannte auf Gabriels Haut, und wieder ritt er den schmalen Grat zwischen Leben und Tod entlang, wie schon so häufig zuvor, um dem Schicksal die Chance zu geben, es sich doch noch anders zu überlegen.
    Um sich wie so oft zu beweisen, dass er wider alle Vernunft noch am Leben war. Auch wenn er nicht wusste, warum.
    Der Ärmelkanal
    „Nein! So geht das nicht!“ Callie, die sich auf der Flucht befindende Prinzessin von Zindaria, versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. „Ich
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