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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm
Autoren: Anne Gracie
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verstehe.“ Sie holte tief Luft und versuchte sichtlich, sich zu sammeln. „Ich ... ich verstehe. Ich nehme an, wir sind hier unbefugt eingedrungen. In dem Fall werde ich Sie nun nicht weiter belästigen. Gute Nacht.“
    Gabriel runzelte die Stirn. Der Mond verbarg sich immer noch hinter Wolken, aber er konnte genug erkennen, um zu sehen, dass sie sich die Schulter rieb. „Sie sind verletzt.“
    „Nur eine kleine Prellung“, räumte sie ein.
    „Sind Sie sicher, dass es nichts Schlimmeres ist?“
    „Nein, es ist nichts Ernstes. Die Schulter tat mir ohnehin schon weh wegen der schweren Reisetasche.“
    Gabriel sah sich um. „Welche Reisetasche?“
    „Sie ... sie muss hier irgendwo sein. Ich habe das verflixte Ding den ganzen Weg vom Strand bis hierhin geschleppt. Sie ist schwer wie Blei.“
    Alle drei sahen sich nun um, aber von einer bleischweren Tasche war nichts zu sehen.
    „Sie muss hier sein“, sagte die Frau. „Sie kann nicht weggerollt sein wie die Hutschachtel.“
    „Ach ...“ Gabriel hatte plötzlich eine düstere Ahnung, wo die Tasche war. „Ich glaube, sie ist über den Klippenrand gestürzt, als Sie sich ... als Sie hingefallen sind.“
    „Oh nein!“, rief sie aus. „Vielleicht ist sie ja nicht weit gefallen.“ Sie wollte sich nach vorn beugen, aber Gabriel hielt sie zurück.
    „Ich werde nachsehen“, teilte er ihr mit. „Meine Nerven halten es nicht mehr aus, Sie noch länger über diesen Abgrund gebeugt zu sehen.“ Er trat einen Schritt vor und spähte in die dunkle Tiefe.
    „Vielleicht war es weiter dort drüben?“
    Er ging weiter und stieß mit dem Stiefel gegen einen kleinen Gegenstand, der begleitet von rollenden Kieseln im Abgrund verschwand. „Hm, ich glaube, ich habe Ihren Schuh gefunden“, sagte er.
    „Vielen Dank. Geben Sie ihn mir bitte.“
    „Ich ... nun, ich habe ihn gerade versehentlich die Klippe hinuntergetreten.“
    Sie seufzte. „Das war ja klar.“
    „Ich werde Ihnen Ihre Tasche morgen früh holen“, bot er etwas steif an. „Der Schuh dürfte etwas schwieriger zu finden sein.“ „Ach, machen Sie sich darüber keine Gedanken“, erwiderte sie matt. „Er war wahrscheinlich ohnehin ruiniert, und morgen schicke ich jemanden hierher, der meine Tasche holen soll.“
    „Wen? Und von wo aus?“ Hier gab es meilenweit nichts außer seinem Haus.
    Sie schwieg einen Moment. „Von unserer Unterkunft aus.“ „Und wo befindet sich die?“
    „Das ist meine Sache“, gab sie entschlossen zurück. „Vielen Dank für Ihre Anteilnahme. Auf Wiedersehen.“
    Gabriel bewunderte ihren Mut. Sie hatte ihn entlassen wie eine kleine Königin - und das auf seinem eigenen Land. „Ohne Sie gehe ich nirgendwo hin“, verkündete er. Die beiden befanden sich in einer echten Notlage, und es war nicht seine Art, eine Frau und ein Kind hilflos ihrem Schicksal zu überlassen.
    Sie wich zurück und presste den Jungen an sich. „Seien Sie nicht albern. Sie kennen uns doch gar nicht. Und wir kennen Sie nicht.“ Sie wich noch einen Schritt zurück ... und noch einen ...
    Er schnellte vor und packte sie gerade noch, als sie ins Rutschen kam. Ehe sie es sich versah, hatte er die Hände um ihre Taille gelegt und sie zurück auf den Weg gehoben.
    „Lassen Sie mich l...“, stammelte sie. Sie sah hinter sich und verstand. „Ach so ... vielen Dank.“
    „Gern geschehen. Gabriel Renfrew, zu Ihren Diensten.“ Er verneigte sich. „Und Sie sind ...?“
    Sie straffte sich und versuchte verzweifelt, eine einigermaßen würdevolle Haltung anzunehmen. „Ich weiß Ihren ... Beistand zu schätzen, aber mein Sohn und ich kommen jetzt sehr gut allein zurecht, vielen Dank. Auf Wiedersehen.“
    „Sie befinden sich auf meinem Land“, erinnerte er sie sanft.
    „Ja. Natürlich. Wir gehen sofort. Komm, Nicky.“ Sie nahm das Kind an die Hand und entfernte sich unbeholfen drei Schritte von Gabriel. Dann zögerte sie, offensichtlich erneut um Würde ringend. „Das ist doch der Weg nach Lulworth, nehme ich an?“
    „Ja, aber Sie werden heute Nacht nicht mehr nach Lulworth gehen.“
    „Oh doch, ganz sicher werden wir das“, sagte sie so überzeugend, wie sich eine Frau anhören konnte, deren Zähne wie spanische Kastagnetten klapperten.
    Gabriel beachtete ihren Widerspruch nicht. Er griff nach Trojaners Zügeln und verknotete sie leicht auf dem Hals des Pferdes, ehe er seinen Umhang aus der Satteltasche zog und dem Jungen die Hutschachtel abnahm.
    „Was machen Sie da? Das ist meine
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