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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm
Autoren: Anne Gracie
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„Nein, nein, ich kann nicht!“ Gabriel sah, dass sie tatsächlich panische Angst hatte. „Ganz ruhig, Trojaner ist ein sehr sanftes Tier. Sie brauchen wirklich keine Angst...“
    „Ich habe keine Angst!“
    „Nein, natürlich nicht“, stimmte Gabriel ihr zu. Sie war außer sich vor Entsetzen. „Ich halte Sie ganz fest, und Sie werden vollkommen sicher sein. Ich hebe Sie nur ...“
    „Sie werden nichts dergleichen tun!“
    „Ist das Ihr letztes Wort?“
    Sie nickte steif. „Allerdings.“
    „Ausgezeichnet.“ Ehe sie sich versah, hatte Gabriel sie hochgehoben und sie im Damensitz auf das Pferd gesetzt. Trojaner, das brave Tier, blieb ganz ruhig stehen. Sekunden später hatte Gabriel sich hinter sie in den Sattel geschwungen und schlang den Arm fest um sie, ehe sie wieder vom Pferd springen konnte. Sie stieß einen leisen, erstickten Schrei aus.
    In der einen Hand hielt sie noch immer den Stein, den Gabriel ihr gegeben hatte. Unsicher holte sie damit aus. Gabriel wartete ab. Trojaner stampfte mit den Hufen und bewegte sich nervös. Geräuschvoll sog sie den Atem ein und ließ den Stein fallen. Mit dem freien Arm ruderte sie hilflos in der Luft herum, berührte Trojaners Mähne, zuckte zurück und tastete nach irgendetwas, woran sie sich festhalten konnte. Sie fand Gabriels Oberschenkel und bohrte die Finger hinein.
    Gabriel streckte die Hand nach dem Jungen aus, der noch immer auf dem Felsvorsprung stand und die Szene mit bedrückter Miene verfolgte. „Komm, Nicky, nimm meine Hand.“
    Das Kind zögerte. Gabriel sah, dass beide Todesangst vor seinem Pferd hatten.
    „Ich verspreche dir, du fällst nicht. Nimm einfach meine Hand, dann ziehe ich dich hinter mich in den Sattel.“
    Wieder schüttelte der Junge den Kopf.
    „N...Nicky kann nicht reiten“, stieß sie gepresst hervor.
    „Das verlange ich auch nicht von ihm“, erwiderte Gabriel geduldig. „Das Reiten übernehme ich, er braucht nur hinter mir zu sitzen und sich festzuhalten.“
    „Und ich kann auch nicht reiten.“ Sie packte seinen Schenkel fester.
    „Ich weiß. Aber ich halte Sie ganz fest, sehen Sie?“ Zum Beweis drückte er sie sanft an sich. Sie saß so steif da, dass er das Gefühl hatte, sie zerbrechen zu können. „Und ihn halte ich auch fest.“
    „Wenn Sie mit einer Hand mich festhalten und mit der anderen Nicky, wer hält dann das Pferd?“, fragte sie mit bebender Stimme.
    „Ich. Mit meinen Schenkeln.“
    „Mit was?“ Trotz ihrer Angst schien sie empört.
    Er lächelte in sich hinein. Offensichtlich hatte sie noch gar nicht gemerkt, dass das, woran sie sich so verzweifelt festklammerte, sein Oberschenkel war. „Es sind sehr starke Schenkel, und Trojaner ist ein sehr gut ausgebildetes Pferd. Jetzt komm, Nicky, es fängt jeden Moment zu regnen an.“ Noch während er sprach, fielen die ersten schweren Tropfen.
    „Tu, was er sagt, Nicky“, meinte die Frau schließlich.
    Sichtlich skeptisch streckte der Junge zögernd die Hand aus und hielt sich an Gabriels fest.
    „Braver Junge. Jetzt stellst du den linken Fuß auf meinen Stiefel hier, und wenn ich dir das Kommando gebe, schwingst du dein rechtes Bein hinter mir über den Pferderücken. Du bist vollkommen sicher, ich lasse dich nicht fallen.“ Der Junge schloss die Augen und gehorchte mit blindem Vertrauen. Gleich darauf saß er hinter Gabriel auf Trojaner. „Jetzt schlüpfst du ganz unter meinen Umhang, damit du nicht nass wirst, wenn es richtig zu regnen anfängt. Du kannst dich an meinem Gürtel oder an meiner Taille festhalten, ganz wie du willst.“ Gabriel spürte, wie sein Umhang angehoben wurde, dann schlangen sich zwei dünne Ärmchen fest um seine Taille.
    Gabriel trieb sein Pferd an, und Trojaner setzte sich in Bewegung. Die Frau und der Junge klammerten sich wie Ertrinkende an Gabriel.
    Der eisige Regen rann über sein Gesicht und unter seinen Umhang. Gabriel fror, er wurde nass, und eigentlich hätte er sich elend fühlen müssen. Statt dessen breitete sich ein plötzliches Hochgefühl in ihm aus, und er schmunzelte. Noch vor einer Stunde hatte sein Leben öde vor ihm gelegen, eine endlose Zeitspanne der Sinnlosigkeit und Leere. Eine lebenslange Verurteilung zu Beschaulichkeit und Langeweile.
    Jetzt hatte er plötzlich - Gott sei Dank! - ein Problem, Schwierigkeiten, eine Aufgabe. Und sie saß steif und starr in seinem Arm, wie ein kleines nasses Stück Holz, mit fest geschlossenen Augen und sich an sein Bein klammernd, als wollte sie es nie wieder
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