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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm
Autoren: Anne Gracie
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Hutschachtel“, sagte sie. „Geben Sie sie sofort zurück!“
    Gabriel band die Schachtel an den Sattel, legte den Umhang um und streckte die Hand aus. „Kommen Sie.“
    Sie wich zurück bis an den Steilhang auf der anderen Seite des Pfads. „Ich will nicht! “ Sie warf einen panikerfüllten Blick auf das Pferd und fügte in verändertem Tonfall hinzu: „Ich kann das nicht! “
    Er zuckte die Achseln und hob den Jungen auf einen Felsvorsprung.
    „Lassen Sie ihn los!“ Verzweifelt ballte sie die Faust und holte aus, um ihn zu schlagen, aber er hielt sie mühelos am Handgelenk fest. In diesem Moment glitt der Mond hinter den Wolken hervor, und sein helles, silbriges Licht fiel über die Landschaft - und auf das Gesicht der Frau.
    Gabriel war bestimmt schon ein Dutzend Mal bewusstlos geschlagen worden, jedes Mal hatte er gedacht, sterben zu müssen. Er hatte auch schon einmal einen Huftritt gegen den Kopf abbekommen, und das hatte ihn eine ganze Weile außer Gefecht gesetzt.
    Und ein paar Mal in seinem Leben war er so betrunken gewesen, dass er jedes Gefühl für Zeit und Ort verloren hatte.
    Ihr Gesicht im Mondlicht zu sehen war wie alle diese Male zusammengenommen. Und mehr. Gabriel hörte auf zu atmen. Er vergaß zu sprechen. Er war außerstande, irgendetwas zu denken. Er konnte sie nur anstarren, immer weiter anstarren.
    Sie hatte das bezauberndste Gesicht, das er je gesehen hatte -rund, süß, traurig und irgendwie ... vollkommen; umrahmt von einer Flut dunklen, lockigen Haars. Ein zur Erde herabgestiegener Engel. Mit einem Mund, der zum Küssen einlud.
    Sie erwiderte seinen Blick. Ihre Augen waren wunderschön; Augen, in denen ein Mann versinken konnte, wie er fand. Er fragte sich, welche Farbe sie wohl hatten.
    „Lassen Sie mich auf der Stelle los!“, fauchte der Engel, und plötzlich strömte die Luft wieder in Gabriels Lungen. Der Engel war durch und durch menschlich. Und über alle Maßen verängstigt.
    Er hob ihre Faust hoch und schüttelte sie leicht. „Damit hätten Sie sich selbst mehr wehgetan als mir.“ Er drehte ihre Faust so, dass der Handrücken nach unten zeigte, und erklärte es ihr. „Sehen Sie, in welcher Position sich Ihr Daumen befindet? Wenn Sie mich so geschlagen hätten, wäre er übel verstaucht, wenn nicht gar gebrochen gewesen. Mein Kopf ist ziemlich hart.“
    Verunsichert runzelte sie die Stirn. Seine Taktik verwirrte sie, genau wie er beabsichtigt hatte. Ihr kleiner wohlgerundeter Körper schien vor Anspannung zu vibrieren, aber sie hörte ihm zu.
    „Wenn Sie das nächste Mal jemanden schlagen wollen - irgendjemanden, vielleicht einen armen, unschuldigen Kerl, der zufällig im Dunklen über Sie hinwegreitet und so verhindert, dass Sie die Klippe herunterstürzen, beispielsweise - dann halten Sie Ihre Faust so.“ Er zeigte es ihr. „Und dann schlagen Sie dem Kerl mit dem Handballen - nicht mit den Fingerknöcheln - genau auf die Nase. “ Er sah sie an. „Oder auf das Kinn, wenn Sie zu klein sind, um an seine Nase heranzukommen.“
    Ihre Augen wurden schmal. „Ich bin nicht klein.“
    „Nein, natürlich nicht“, versicherte er ihr ernsthaft. „Aber was noch besser wäre ...“Er bückte sich, hob einen Stein auf und drückte ihn ihr in die Hand. „Wenn Sie einen Menschen damit treffen, ist das noch wirkungsvoller. Vergewissern Sie sich nur, dass er groß genug ist, um in Ihre Handfläche zu passen, und Sie ihn gut greifen können. Er darf nicht so klein sein, dass Sie die Finger vollständig darum schließen können. Sie müssen den Mann mit dem Stein treffen, nicht mit Ihrer Hand. Wenn Sie also das nächste Mal Angst um Ihr Leben haben, denken Sie an den Stein.“ Er ließ ihre Hand los und trat einen Schritt zurück.
    Sie hielt den Stein krampfhaft fest und sah Gabriel verblüfft an. Er unterdrückte ein Lächeln. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war unbezahlbar. Überrumpelungstaktiken waren schon immer seine Stärke gewesen. „Sie wissen genau, dass ich Ihnen oder Ihrem Jungen niemals etwas antun würde. Also seien Sie vernünftig und steigen Sie auf mein Pferd.“
    „Ich ... ich mag keine Pferde. Ich gehe lieber zu Fuß.“
    „Seien Sie nicht albern. Es sind noch fünf Meilen, und der Sturm wird immer heftiger.“
    „Das ist mir gleichgültig. Ich bin schon viel weiter als fünf Meilen gelaufen.“
    „Aber nicht im Dunkeln, bei Sturm und mit nur einem Schuh“, erinnerte er sie. „Kommen Sie, Madam, ich hebe Sie hoch.“
    Sie wehrte ihn mit der Hand ab.
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