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Grauen im Single-Club

Grauen im Single-Club

Titel: Grauen im Single-Club
Autoren: Jason Dark
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waren.
    Der Raum diente als Lager. Allerdings sahen wir keine Särge. Hier standen mehrere Möbelstücke herum. Vitrinen ebenso wie Sideboards, aber auch Särge, denn die entdeckten wir in einer Ecke. Wir hatten kein Licht gemacht. Da draußen nicht eben die Sonne schien, drang durch beide Fenster keine große Helligkeit. Man konnte es als trübes Waschküchenlicht bezeichnen.
    Die Lampe befand sich in meiner Hand. Ich ließ den Lichtkegel über die Särge streichen und stellte fest, dass sie alles andere als neu aussahen. Sie schienen schon mal in der Erde gelegen zu haben. Man hatte sie herausgeholt und nur schlampig gereinigt. Wobei ich das Gefühl hatte, dass sie noch den Geruch dieser alten und feuchten Erde ausströmten.
    Ein Sarg lehnte hochkant an der Wand. Zwei andere standen in seiner Nähe auf dem Boden.
    Alle drei waren mit einem Deckel versehen. Sie konnten sowohl leer als auch mit Inhalt sein.
    Ohne dass ich einen Beweis gefunden hatte, sagte Jane Collins hinter mir: »Das ist ein Teil der Lösung.«
    »Du meinst die Särge?«
    »Was sonst.«
    »Das werden wir dann, gleich haben.«
    Ich ging noch näher heran und hatte erst einen Schritt hinter mich gebracht, als ich alarmiert wurde. Nicht durch eine Sirene oder durch einen Schrei, sondern durch mein Kreuz auf der Brust, das einen plötzlichen Wärmestoß abgab...
    Ich ging nicht mehr weiter, was Jane Collins hinter mir wunderte. »He, was ist passiert?«
    Sehr langsam drehte ich mich zu ihr um. »Das Kreuz hat sich gemeldet.«
    »Nein!« Jane wollte es nicht glauben, obwohl sie eigentlich damit hatte rechnen müssen.
    »Etwas ist hier, Jane.«
    »Und wo?«
    Ich deutete nach vorn. Wahrscheinlich dort. Drei Särge. Perfekte Verstecke für unsere Freunde.
    Jane stand jetzt neben mir und schaute auf die alten Totenkisten. »Aber du weißt nicht, in welchem Sarg er liegt?«
    »Nein. Ich rechne damit, dass alle drei gefüllt sind.«
    »Und jetzt?«
    »Halte du mir den Rücken frei.«
    »Wird gemacht.« Jane schaute zur Tür hin, weil wir auch damit rechnen mussten, dass der Bestatter erschien.
    Ich nahm mein Kreuz von der Brust weg und steckte es in die Jackentasche, um schneller heranzukommen. Danach kümmerte ich mich um die Totenkisten. Ich fasste die hochkant stehende an und schob sie etwas zur Seite, was mich keine Kraft kostete. Deshalb ging ich davon aus, dass dieser Sarg unbesetzt war.
    Als ich ihn normal auf den Boden stellte, verschob sich der Deckel, der recht lose auf dem Unterteil gelegen hatte. Auch bei dieser Dämmerbeleuchtung sahen wir, dass sich niemand darin aufhielt.
    »Bleiben noch zwei«, sagte Jane, die ihre Pistole gezogen hatte und auf die Särge zielte.
    »Du sagst es.« Ich bückte mich. Um den Deckel vom Unterteil zu lösen, benötigte ich beide Hände. Ich kam nicht mehr dazu, den Sarg zu berühren, denn es passierte etwas, das ich kaum für möglich gehalten hätte.
    Von unten her bekam der Deckel Druck.
    Er sprang förmlich in die Höhe und wollte mein Gesicht zerschmettern. Im letzten Augenblick riss ich die Arme hoch. Den größten Aufprall wehrte ich ab, aber die Wucht des Treffers warf mich nach hinten.
    Ich flog zurück, prallte auf den Rücken und musste mit ansehen, wie auch ein zweiter Sargdeckel in die Höhe gewuchtet wurde und die Totenkisten ihre Inhalte entließen...
    ***
    Jason Fielding hatte etwas getan, was bei ihm sonst nur höchst selten passierte. Er hatte seinen Laden schon zwei Stunden früher geschlossen und seine Mitarbeiter nach Hause geschickt.
    Die wussten gar nicht, wie ihnen geschah, verschwanden aber wie der Blitz in den Wolken, bevor es sich ihr Chef womöglich noch anders überlegte.
    Das hätte Fielding auf keinen Fall getan. Er dachte im Moment nicht an sein Geschäft, sondern nur an das Treffen am Abend. Wo es stattfinden sollte, wusste er nicht, denn der Anruf war noch nicht erfolgt.
    Ruby hieß sie.
    Und dieser Name wollte ihm nicht aus dem. Kopf. Während der Autofahrt konnte er an fast nichts anderes denken. So entging er nur knapp zweimal einem Unfall, an dem er die Schuld getragen hätte.
    Bis zu seiner Wohnung musste er ungefähr eine halbe Stunde fahren. Der alte Bau lag in einer kleinen Parkanlage, die immer gepflegt wurde, sodass sich kein Bewohner beschweren konnte.
    Im Park befand sich eine Anlage, die als Parkplatz für die Bewohner des Hauses diente. Jeder Bewohner besaß seine eigene Parktasche, und Fielding lenkte seinen Wagen in die, die ganz außen lag.
    Er war eigentlich froh,
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