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Grauen im Single-Club

Grauen im Single-Club

Titel: Grauen im Single-Club
Autoren: Jason Dark
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dass wir das Richtige für Ihren teuren Verblichenen finden werden.«
    »Davon sind wir sogar überzeugt«, sagte Jane, »aber wir hätten einen anderen Vorschlag zu machen.«
    Gordon Black hob irritiert seinen Kopf an. So etwas war ihm wohl noch nie untergekommen.
    »Äh... welchen Vorschlag denn?«
    »Wir möchten die Särge gern in natura sehen, wenn Sie verstehen. Sie haben doch sicherlich ein Lager – oder?«
    »Schon.« Er war etwas durcheinander und räusperte sich. »Aber die Fotos sind ausgezeichnet und sehr echt.«
    »Nichts ist echter als das Produkt selbst«, erklärte Jane Collins und lächelte honigsüß.
    »Da haben Sie Recht, aber...«
    »Wir können uns auch einen Kollegen von Ihnen aussuchen!« Jane machte Druck. Sie vertraute auf den Geschäftssinn des Mannes und hatte sich nicht getäuscht. Nach einigem Überlegen stimmte er zu.
    »Natürlich habe ich ein Lager. Nur bieten die Kataloge eine größere Auswahl.«
    »So verwöhnt sind wir nicht. Ich denke, dass Sie uns auch schnell wieder los sind. Im Prinzip sind die Särge ja alle gleich.«
    »Wenn Sie das so sehen, schon. Aber es gibt Unterschiede vom Material her. Die Mitglieder des Königshauses werden bestimmt nicht in einem Sarg aus Fichtenholz begraben...« Er lachte leicht verschnupft. »Entschuldigen Sie. Es war ein kleiner Scherz.«
    »Klar.« Ich grinste ihn an. »Auch in Ihrem Job braucht man einen gewissen Humor Mr. Black.«
    »Danke. Da sagen Sie was.«
    Jane fragte: »Wo stehen denn die Särge?«
    »Im Lager.«
    »Werden sie auch dort gefertigt?«
    »Nein, nein, ich besitze keine Schreinerei. Es gibt eine entsprechende Firma, die für mich arbeitet. Gut und preiswert.« Er hob den linken Zeigefinger. »Das möchte ich noch mal betonen.«
    »Das muss ja heute so sein.«
    »Aber nicht billig. Dagegen wehre ich mich.«
    »Klar«, sagte Jane lächelnd. »Wäre es anders, wären wir nicht zu Ihnen gekommen.«
    »Danke.«
    Auf den Vorhang führte er uns nicht zu. Unser Ziel war die Tür, die wir bereits gesehen hatten. Ob Black durch sie in den Verkaufsraum getreten war, wussten wir nicht.
    Wir ließen ihn vorgehen, und er öffnete uns die Tür. Dahinter war es finster. Allerdings nicht mehr lange, denn Black schaltete das Licht ein, und so konnten wir einen Blick in den anderen Teil seines Geschäfts werfen.
    Es war ein recht großer Raum. Man konnte nicht direkt von einer Halle sprechen, aber wir wunderten uns schon über die Ausmaße. Das hätten wir von außen her dem Laden nicht zugetraut.
    Schon beim ersten Hinschauen fiel mir der andere Boden auf. Zwar bestand er auch aus quadratischen Steinen, doch diese hier waren viel heller. So wirkte auch der gesamte Raum, der von zwei viereckigen Deckenleuchten erhellt wurde.
    Was wir sahen, waren Särge. Aber auch noch eine Tür im Hintergrund, die uns zunächst nicht interessierte.
    Die Särge standen in Regalen übereinander. In diesem Laden wurden keine Experimente gemacht. Die letzten Ruhestätten gehörten zu den konventionellen. Alle Särge besaßen die gleiche Form. Nur gab es Unterschiede in den Größen. Als ich die weiß-bleichen Kindersärge sah, rann mir ein leichter Schauer über den Rücken.
    »Jetzt haben Sie die Qual der Wahl«, erklärte Gordon Black. »Wenn ich Ihnen behilflich sein kann, sagen Sie es nur.« Er nickte uns zu und blieb im Hintergrund stehen. Seine Hände hielt er auf dem Rücken verschränkt. So machte er auf uns den Eindruck eines Museumsführers.
    Bisher war alles normal verlaufen. Nichts wies darauf hin, das einen Verdacht bestätigt hätte. Wenn wir nichts fanden, würden wir verschwinden und erklären, dass wir noch über einen bestimmten Sarg und dessen Preis nachdenken wollten.
    »Sind Sie sich denn über die Preisklasse klar geworden?«, erkundigte sich der Chef.
    »Noch nicht«, sagte Jane. »Oder ungefähr. Es soll ein nicht zu teurer, aber auch nicht zu preiswerter Sarg sein.«
    »Sie denken an die Mittellage.«
    »Genau.«
    »Hm.« Gordon Black dachte nach. Er legte dabei die Spitze seines rechten Zeigefingers gegen die Lippen. Sein Blick glitt suchend über die Totenkisten hinweg, bis er etwas gefunden hatte, was er suchte. Mit schnellen Schritten ging er auf eine Reihe zu und blieb davor stehen.
    Drei Särge standen auch dort übereinander. Er wies mit der Hand an ihnen entlang.
    »Ich denke, dass Sie hier richtig sind. Das wir Ihren Vorstellungen schon entsprechen.« Er blickte uns an, um eine Bestätigung zu bekommen, doch auf die musste er
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