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Hochzeitsnacht in Acapulco

Hochzeitsnacht in Acapulco

Titel: Hochzeitsnacht in Acapulco
Autoren: Kristin Morgan
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1. KAPITEL
    G relles Sonnenlicht flutete zwischen den nicht ganz vors Fenster gezogenen Vorhängen ins Hotelzimmer. Joelle Ames drehte sich im Bett auf die Seite und stöhnte, als ein unerträglich scharfer Schmerz ihren Kopf von Schläfe zu Schläfe durchzuckte.
    Was würde ich jetzt nicht alles für eine Schmerztablette geben – oder noch besser: gleich drei und dazu einen Eisbeutel auf die Stirn, dachte sie, nachdem sie den Kopf nochmals nur ganz behutsam bewegt hatte.
    Es war ihr letzter Tag in Acapulco, wo sie einen kurzen Urlaub verbracht hatte. Und es würde, wie es aussah, kein guter Tag für sie werden. Fünf Tage zuvor war sie aus ihrer Heimatstadt San Diego hergekommen, und da sie dringend Erholung brauchte, hatte sie sich bewusst zurückgehalten und nicht allzu viel unternommen.
    Was hatte sie vergangene Nacht denn angestellt, was das fürchterliche Kopfweh erklären könnte? Sie war doch bloß mit Gabriel Lafleur zum Abendessen ausgegangen, einem Farmer aus Louisiana, mit dem sie bisher einige Ausflüge gemacht hatte. Es hatte sich einfach irgendwie so ergeben.
    Ja sicher, er war ein attraktiver Mann, regelrecht sexy, und sie hatte sich zum ersten Mal seit Langem wieder entspannt gefühlt und das Zusammensein mit ihm genossen. Das war alles gewesen. Sie hatte eine vergnügliche Nacht verbracht, die jetzt vorbei war. Joelle wünschte sich, das Kopfweh wäre es auch.
    Wenn sie sich doch nur dazu aufraffen könnte, die Augen zu öffnen! Dann könnte sie aufstehen und in ihrem Gepäck nachsehen, ob sie vielleicht Schmerztabletten mitgebracht hatte.
    Wenn sie doch nur ihre Gedanken auf die Reihe bringen könnte!
    Bei den Kopfschmerzen war aber allein der Versuch, sich zu konzentrieren, eine Qual. Tatsächlich wäre es ihr im Moment wie eine Wohltat erschienen, das Bewusstsein zu verlieren, aber das würde ihr bestimmt nicht vergönnt sein.
    Plötzlich schoss ihr eine Erinnerung an die vergangene Nacht durch den Kopf: Sie hatte in einer urigen kleinen Taverne getanzt, die irgendwo abseits der üblichen Touristenpfade lag. Die Gäste hatten viel gelacht. Sie auch. Dann hatten sie und Gabriel Lafleur ein, zwei Gläser Tequila an der Bar getrunken. Mindestens zwei. Du liebe Güte, noch nie im Leben hatte sie so viel Schnaps konsumiert! Hatten sie und Gabriel sich nicht nur einen einzigen Schlummertrunk genehmigen wollen? Was war bloß in sie gefahren, es sich anders zu überlegen?
    Sie kam nicht darauf. Die Erinnerung an die vergangene Nacht war bestenfalls verschwommen. Kein Wunder – die rasenden Kopfschmerzen schienen ihr Gedächtnis zu lähmen. Was habe ich gemacht, nachdem Gabriel und ich die Kneipe verlassen haben? fragte Joelle sich. Vielleicht sollte sie ihn in seinem Zimmer, zwei Stockwerke über ihrem, anrufen und ihn bitten, ihrem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge zu helfen?
    Joelle drehte sich auf den Rücken und stöhnte wieder. Noch niemals hatte sie derartige Schmerzen gehabt. Plötzlich fiel ihr auf, dass sie nackt war, und in ihrem Kopf schien es Alarm zu läuten. Sie schlief niemals nackt – und sie trank sonst auch nie zu viel! Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht.
    Kopfweh hin oder her, es wurde Zeit, dem Tag die Stirn zu bieten. Joelle rieb sich die Augen und öffnete sie schließlich widerstrebend. Starr schaute sie eine Weile zur Zimmerdecke hinauf, dann ließ sie den Blick rasch durch den Raum gleiten. Erwartete sie, etwas Ungewöhnliches zu sehen? Das wusste sie selbst nicht.
    In dem Moment, als sie eine Männerhose über der einen Sessellehne entdeckte, wurde die Tür zum angrenzenden Bad geöffnet, und Gabriel Lafleur kam ins Zimmer. Sein dunkelbraunes Haar war feucht und zerzaust, und abgesehen von einem Handtuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, war er nackt. Joelle fühlte sich plötzlich, als hätte ihr jemand in den Magen geboxt.
    Gabriel kam näher, und ihre Blicke trafen sich. Er blieb so abrupt stehen, als wäre vor ihm ein Fallgitter niedergegangen. Nach kurzem Zögern sagte er: “Guten Morgen. Du bist also endlich aufgewacht!”
    Sprachlos vor Schock und keines klaren Gedankens fähig, sah Joelle ihn nur starr an, während ihr Magen sich verkrampfte. Brennende Hitze durchflutete sie, und ihr wurde so übel, dass sie befürchtete, sofort ins Bad laufen zu müssen. Nur noch verschwommen nahm sie ihre Umgebung wahr.
    “Hallo, du fällst doch jetzt nicht in Ohnmacht, oder?”, hörte sie Gabriels tiefe Stimme.
    Joelle atmete mehrmals tief durch, und
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