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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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trotzdem nicht ganz. Sie konnten sich genauso gut bloß verstellt haben, um uns in Sicherheit zu wiegen. Und wenn wir dann mal nicht auf der Hut waren, würden sie ihr wahres Gesicht hervorkehren.
    Ich trennte mich deshalb keine Sekunde von der erbeuteten Peitsche, denn nur mit ihr vermochte ich die beiden Dämonen in Schach zu halten.
    Ein Blick in Mikumis Fernglas verriet mir, wo sich Ngassa gerade aufhielt.
    Ich ließ auch Ndutu einen Blick hineinwerfen. Er erkannte die Gegend sofort.
    »Das ist in der Nähe des Natron-Sees, Mr. Ballard. Wir müssen nach Norden fahren.«
    Ich lenkte den Rover in diese Richtung.
    Nach drei Stunden Fahrt hatte ich genau die Gegend vor Augen, die ich schon vorher im Fernglas gesehen hatte.
    Hier irgendwo trieb sich im Augenblick also Ngassa herum.
    Ich hielt den Wagen an, mir zitterten die Knie, denn die Entscheidung stand nun ganz nahe bevor.
    Ich fragte mich, wie dieser Tag wohl enden würde.
    Doch dann schüttelte ich alle pessimistischen Gedanken ab und sprang aus dem Landrover.
    Da hörte ich Ngassa feindselig brüllen.
    Ich zuckte herum.
    Er stand neben einigen mächtigen Dornenbüschen.
    Zu fünft traten wir ihm entgegen. Naabi und Mikumi stießen erregte Fauchlaute aus, als sie Ngassa erblickten. Die magische Wirkung meines Ringes beeinflusste also nach wie vor ihren Geist.
    Das beruhigte mich einigermaßen. So hatte ich wenigstens keinen Überfall aus den eigenen Reihen zu befürchten.
    Wir schwärmten aus. Ich ging in der Mitte. Rechts von mir ging Mikumi. Links von mir Naabi. Und die Flanke wurde links von Vladek Rodensky und rechts von Ndutu gebildet.
    Als Ngassa sah, dass ich zwei seiner Dämonen in meiner Reihe hatte, stieß er ein zorniges Gebrüll aus.
    Dann verschwand er im Busch.
    Wir umzingelten ihn.
    »Mikumi!«, rief ich.
    »Ja, Herr?«
    »Hol ihn heraus!«
    »Ja, Herr!«, sagte Mikumi.
    Der weißhaarige, kraftstrotzende Mann nickte und marschierte sofort los.
    Er ging geradewegs in den Busch hinein.
    »Lass mich mit Mikumi gehen, Herr!«, keuchte Naabi nervös. »Allein kann er Ngassa nicht bezwingen. Aber wir werden es gemeinsam schaffen!«
    Ich nickte.
    Naabis Augen glänzten fanatisch. Sie hastete hinter Mikumi her. Sekunden später hatte auch sie der Busch verschluckt.
    Ich wartete mit vibrierenden Nerven. Ndutu und Vladek waren gewiss genauso aufgeregt wie ich.
    Die Sonne knallte siedend heiß vom Himmel und ließ mein Blut kochen. Ich verspürte schrecklichen Durst.
    Im Rover hätten wir Wasser gehabt, aber ich lief jetzt nicht fort.
    Im Augenblick war meine Anwesenheit hier dringend nötig. Ich durfte meinen Posten unter keinen Umständen verlassen.
    Selbst wenn mich der Durst halb wahnsinnig gemacht hätte, ich hätte mich keinen Millimeter von meinem Platz entfernt.
    Meine ganze Aufmerksamkeit gehörte nur noch dieser gefährlichsten aller Auseinandersetzungen.
    Ich hörte Zweige brechen. Dann den schrillen Schrei von Naabi. Und gleich darauf erklang auch Mikumis Stimme.
    Sie schienen den Dämon erblickt zu haben.
    Nun stieß Ngassa wieder sein zorniges Gebrüll aus. Es ließ meinen Körper vibrieren.
    Ich vernahm Kampfgeräusche. Keuchen. Knurren, Dann den furchtbaren Schrei von Mikumi.
    Und gleich darauf den lang gezogenen Todesschrei der Hexe.
    Rascheln im Busch. Jemand wankte auf mich zu.
    Es war Mikumi.
    Wie grausig er zugerichtet war. Die eine Hälfte des Gesichtes war völlig zerfetzt, das rechte Auge nur noch eine blutige Höhle.
    Sein rechter Arm fehlte ebenso, und aus dem Stumpf sprudelte das Blut.
    Und sein Bauch war aufgerissen. Überall sah ich Blut, Blut, Blut…
    Er kam nur noch bis zu mir.
    Dann brach er nieder und blieb regungslos liegen.
    Mich schauderte, als ich Ngassa ein triumphierendes Gelächter ausstoßen hörte.
    »Ballard!«, brüllte er. »Du wahnsinniger Tölpel! Ich habe sie alle beide besiegt! Und nun kommst du an die Reihe!«
    Meine Stirn bedeckte sich mit Schweiß.
    »Ich warte auf dich, Ngassa!«, schrie ich.
    Ich gebe zu, ich hatte Angst.
    Aber ich verließ mich auf die Peitsche, die ich in meiner zitternden Rechten hielt. Wenn sie mir nicht zum Sieg verhalf, war ich unweigerlich verloren.
    »Komm her!«, brüllte ich aus Leibeskräften.
    Ich schrie deshalb so laut, damit Ngassa mich angriff und nicht meine Freunde Ndutu oder Vladek.
    Er sollte zu mir kommen und nicht zu den beiden, mit denen er leichtes Spiel gehabt hätte.
    Deshalb schrie ich in den Busch hinein.
    Da kam er. Mit einem gewaltigen Sprung.
    Ich schnellte
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