Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Rodensky um.
    Wir hatten einen gewaltigen Erfolg errungen.
    Plötzlich bäumte sich Naabi mit einem schreckverzerrten Zug um die Lippen auf.
    »Herr!«, kreischte sie.
    Ich wirbelte herum.
    »Vorsicht, Herr!«, schrie die Hexe.
    Und auf einmal begriff ich, weshalb sich Naabi wie toll gebärdete.
    Mit einem wilden Satz sprang jenes Schuppentier, mit dem ich bereits einmal zu kämpfen gehabt hatte, aus der Schwärze der Nacht ins Streulicht der Scheinwerfer.
    ***
    Das harmlose Röhrenmaul hatte sich blitzschnell verformt.
    Die Schnauze war zu einer großen, gefährlichen Waffe geworden.
    Ndutu und Rodensky wichen verstört zurück.
    Das Panzertier kam aufrecht auf mich zu. Rote Feuerzungen schlugen aus dem weit aufgerissenen Maul des Untiers. Die langen, dolchartigen Zähne hätten jedem Vampir zur Ehre gereicht.
    Mit den gefährlichen Krallen versuchte mir das Untier einen Hieb zu versetzen, der mir die Kehle zerfetzt hätte. Ich wäre an meinem eigenen Blut erstickt.
    Ich sprang zur Seite, als die Schläge kamen. Sie verfehlten mich.
    Mit meinem magischen Ring war es mir damals gelungen, die Bestie in die Flucht zu schlagen. Aber diesmal wollte ich nicht, dass mir dieser geschuppte Teufel entkam.
    Ndutu feuerte mit der Government auf das Panzertier.
    Die Kugel prallte wirkungslos an seinem Körper ab.
    Der Massai riss die Pistole schon wieder hoch.
    »Nicht schießen!«, schrie ich.
    Rodensky schlug ihm die Government aus der Hand.
    Naabi gebärdete sich wie verrückt. Sie stand unter meinem Einfluss. Sie hatte den Befehl von mir bekommen, sich schützend vor mich zu stellen, wenn ich von einem Dämon angegriffen werden sollte.
    Nun, das war jetzt der Fall.
    Und sie zerrte wie wahnsinnig an ihren Fesseln, weil sie mir zu Hilfe kommen wollte.
    »Schneidet sie los!«, schrie ich.
    Das Schuppentier sprang auf mich zu.
    Ich musste mich zur Seite werfen. Die Krallen fegten haarscharf an mir vorbei.
    »Schneidet sie los!«, schrie ich noch einmal.
    Rodensky starrte mich fassungslos an.
    »Tu, was ich sage, Vladek!«
    »Und wenn sie mit dem Teufel gemeinsame Sache macht?«
    »Das wird sie nicht. Sie wird mir helfen, gegen ihn zu bestehen!«
    Das Schuppentier erwischte mich mit einem gewaltigen Hieb.
    Ich knallte auf den Boden, rappelte mich wieder hoch.
    Die langen Zähne wollten sich in mein Fleisch bohren.
    Ich federte aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich.
    Da fiel mir die Peitsche ein.
    Blitzschnell flog ich mit einem weiten Hechtsprung durch die Luft, landete da, wo die Peitsche lag, ergriff sie, sprang auf die Beine und wirbelte im selben Augenblick herum.
    Da kam das Panzertier angestampft.
    Ich holte keuchend aus und ließ die Lederpeitsche pfeifen.
    Ihr schmales Ende traf den harten Schuppenpanzer des Scheusals.
    Der Panzer brach auf. Blut spritzte hervor.
    Inzwischen säbelte Rodensky an den Fesseln der Hexe herum.
    Die Beine hatte sie bereits frei.
    Sie fauchte wütend, konnte es kaum noch erwarten, freizukommen, um sich auf den Dämon zu stürzen.
    Der Schlag mit der Lederpeitsche zeigte einen unglaublichen Erfolg.
    Das Schuppenmonster bäumte sich mit einem schmerzhaften Gebrüll auf.
    Ein fürchterliches Zucken durchlief seinen harten Körper.
    Und plötzlich fielen die großen, scharfkantigen, dachziegelartig angeordneten Hornschuppen von ihm ab.
    Innerhalb weniger Augenblicke schälte sich ein menschlicher Körper aus dem Leib des Schuppentiers.
    Ein Mann, den ich kannte.
    Ein Schwarzer mit weißem Haar!
    Mikumi stand vor mir.
    Da, wo ich ihn mit der Peitsche getroffen hatte, klaffte eine tiefe, blutende Wunde.
    Nun war Naabi frei.
    Mit einem zornigen Fauchlaut schnellte sie hoch. Bedenkenlos stürzte sie sich auf Mikumi, den ich hier nicht anzutreffen erwartet hatte.
    Der hünenhafte Mann setzte sich augenblicklich zur Wehr. Aber Naabi griff ihn wie ein wütender Panther an.
    Sie brachte ihn zu Fall. Und sobald sie das erreicht hatte, warfen wir uns alle auf den tobenden Motelbesitzer.
    Ich schaltete ihn mit meinem magischen Ring aus. Und dann verfuhren wir mit ihm genauso, wie vorhin mit Naabi.
    Jetzt war auch er auf unserer Seite.
    Für wie lange, vermochte ich nicht zu sagen. Ich wusste nicht, wann die Zauberwirkung nachlassen würde.
    Ich konnte nur hoffen, dass diese Wirkung wenigstens für zwölf Stunden vorhielt, denn bis dahin würde die letzte Entscheidung mit Sicherheit gefallen sein.
    ***
    Am nächsten Morgen brachen wir früh auf.
    Naabi und Mikumi waren zahm wie Hunde. Ich traute ihnen aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher