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Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Zeig Gefühl, Darling (German Edition)

Titel: Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
Autoren: Lori Foster
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1. KAPITEL
    S ie hatte den zarten, reizvollen Mund einer Frau. Und als sie sich leicht vorbeugte, um durch das vordere Fenster des Lebensmittelladens zu spähen, betrachtete Harry ihren Po, den er ebenfalls reizvoll fand. Es juckte ihn in den Fingern, und er war nicht sicher, ob von dem Wunsch, diesen Po zu streicheln, oder dem Drang, ihm einen Klaps zu geben.
    Sie war wohl kaum ein Transvestit. Offenbar hatte sie einfach nur einen schlechten Geschmack bei Kleidung. Aber sie war eindeutig weiblich, dessen war sich Harry ganz sicher. Er hatte sie gar nicht bemerkt, bis sie ihm zu nahe kam und er ihren Duft einatmete. Das weckte seine Sinne und ließ seine Hormone verrücktspielen. Unwillkürlich beobachtete er sie, bis es ihr auffiel. Sie warf ihm einen mürrischen Blick zu und entfernte sich von ihm.
    Doch Harry beobachtete sie weiter. Die abgewetzte braune Lederjacke war ihr einige Nummern zu groß und an einer Schulternaht aufgerissen. Das Flanellhemd darunter war ihr zu weit und hing ihr über die schlecht sitzende geflickte Jeans. Die ausgetretenen Stiefel mit den niedrigen Absätzen und den Ketten an den Hacken ließen ihn vermuten, dass sie versuchte, den Eindruck einer Rockerbraut zu erwecken. Dabei war das absurd. Selbst ihre mit Gel gestylten glänzenden schwarzen Haare, die zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden waren, wirkten feminin und nicht männlich rebellisch. Sie trug nur in einem Ohr einen Ring, eine kleine abgefeuerte Kugel, die an einem winzigen Silberring hing.
    Sie hielt die Hände in den Gesäßtaschen und grinste spöttisch. Harry fragte sich, was sie mit ihren Brüsten gemacht hatte, da sie durch die weite Kleidung nicht zu erkennen waren. Natürlich konnten sie von Natur aus klein sein. Ihm wäre das egal. Er hatte eine Schwäche für sexy Pos, und er mochte zierliche Frauen …
    Harry hielt inne, erschrocken über die Richtung, in die seine Gedanken wanderten. Er wollte nichts mit dieser Frau zu tun haben, absolut nichts.
    Was immer ihre Entschuldigung dafür sein mochte, sich wie ein Mann zu verkleiden, in diesem Moment sollte sie besser nicht hier sein und ihn ablenken. Das konnte ihm unter Umständen alles verderben.
    Er versuchte sie zu ignorieren und sich ganz auf die beiden Männer zu konzentrieren, die sich auf die Kasse zubewegten. Aber es gelang ihm nicht. Wer war diese Frau, und was bezweckte sie mit ihrer Verkleidung und ihrem merkwürdigen Verhalten? Nur ein vollkommener Schwachkopf würde sie für einen Mann halten.
    Genau in diesem Moment drehte sich einer der beiden Männer um und musterte sie. Offenbar fiel er auf ihre Verkleidung herein. Harry war verblüfft.
    Er trat hinter dem Chips-Regal hervor und schlenderte gemächlich weiter, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Doch die Frau war inzwischen zu nah bei den beiden Männern. Anscheinend versuchte sie jemanden durch das Schaufenster zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Offenbar war sie sich der Gefahr nicht bewusst. Harry hatte nicht die Absicht, den Helden zu spielen, aber er war auch nicht so abgebrüht, einfach mit anzusehen, wie eine Frau verletzt wurde, wenn er es verhindern konnte.
    „Verschwinden Sie!“, zischte sie ihm zu.
    Harry stutzte verblüfft. Woher hatte sie gewusst, dass er hinter ihr stand? Er hatte doch kein einziges Geräusch gemacht.
    Die beiden Männer sahen auf. Es waren freche, unangenehme junge Typen, die übertrieben selbstsicher auftraten, weil sie in dieser Gegend schon zu lange ihre Masche abziehen konnten. Das behauptete jedenfalls Harrys Freund Dalton. Harry schuldete Dalton einen Gefallen, und diese beiden Rüpel von ihrer Erpressung abzuhalten, war eine gute Gelegenheit, seine Schuld zu begleichen, auch wenn es eine ärgerliche Angelegenheit war. Besonders da diese kleine Pseudo-Rockerbraut, die irgendetwas im Schilde führte, die Sache komplizierter machte.
    Einer der Männer drehte sich zu ihnen um, stützte die Ellbogen auf den Verkaufstresen und musterte die beiden abschätzend. „Was machst du da?“
    Harry tat so, als würde er nicht verstehen. Er widmete sich einem Regal mit Konserven und entschied sich schließlich für Dosenfleisch. Innerlich schüttelte er sich. Dosenfleisch war ziemlich eklig. Die kleine Frau neben ihm war wie erstarrt.
    Endlich, nach einigen Sekunden Stille, in denen sich niemand rührte, sah Harry auf. „Hm? Redest du mit mir?“
    Der Kerl stieß sich vom Verkaufstresen ab und kam durch den engen, vollgestopften Gang auf ihn zu.
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