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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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missbraucht. Ich war völlig im Bann dieser abscheulichen Hexe gewesen.
    Naabi war alles andere als das hübsche, verführerische Mädchen.
    Sie war eine Besessene, die mit Ngassa gemeinsame Sache machte und unser aller Tod wollte.
    Diese überraschen Wendung traf mich wie ein schmerzhafter Keulenschlag.
    Ich ärgerte mich über mich, weil ich so leicht zu täuschen war.
    Und ich war wütend auf Naabi, die mir die Peitsche hatte stehlen wollen.
    Und vor allem war ich beschämt, dass sie mich dazu gebracht hatte, Vicky, die ich so liebte, zu verraten und zu betrügen!
    Deshalb lockerte ich nicht meinen Griff um ihrem Hals.
    Sie gurgelte und röchelte. Das Ledergesicht war schmerzverzerrt.
    Mir war klar, dass ich sie so nicht bezwingen konnte.
    »Lass mich los!«, kreischte sie. Dann lachte sie schrill. »Was tust du deiner Geliebten an, Tony? Denk doch daran, was du mit mir erlebt hast! Erinnere dich, mein geliebter Tony!«
    »Schweig, Naabi!«, schrie ich die hässliche Alte an.
    Sie kicherte schrill.
    »Nicht doch, mein Geliebter!«
    »Halt den Mund!«
    Sie kicherte und krächzte.
    Da drückte ich ihr meinen magischen Ring gegen die Schläfe.
    Sie stieß einen entsetzten Schrei aus und verlor augenblicklich das Bewusstsein.
    Keuchend ließ ich von ihr ab.
    Vladek Rodensky legte mir seine Hand auf die Schulter.
    »Ist es schlimm, Tony?«
    Ich nickte atemlos.
    »Sehr schlimm. Ich hätte nie gedacht, dass sie eine Hexe ist.«
    »Ich habe eine Idee…«
    »Und zwar?«
    »Dein magischer Ring vermag wahre Wunderdinge zu tun…«
    »Und?«
    »Versuche, Naabi damit für dich zu gewinnen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mach, dass sie nicht Ngassa, sondern dir gehorcht.«
    »Man kann aus einem weißen Schaf kein schwarzes Schaf machen, Vladek. Es sei denn, man färbt es. Aber die Farbe würde nur kurze Zeit halten.«
    Rodensky nickte eifrig.
    »Dann färbe das Schaf, Tony. Die Farbe bracht ja nur kurze Zeit zu halten.«
    »Ich verstehe kein Wort…«
    »Sieh mal, wir wollen doch Ngassa unschädlich machen. Je mehr wir sind, die gegen ihn antreten, umso größer sind unsere Chancen, ihn zu erwischen. Er kann uns nicht alle auf einmal angreifen. Er muss sich für einen von uns entscheiden…«
    »Und was ist mit deiner Idee?«
    »Kannst du Naabi nicht für einige Zeit mit deinem Ring zwingen, das zu tun, was du ihr befiehlst?«
    »Du meinst, ich soll ihr meinen Geist diktieren?«
    »Kannst du das?«
    »Ich hab's hoch nicht versucht.«
    »Dann versuch's, Tony!«
    Ich atmete tief durch.
    »Okay. Vielleicht schaffe ich es.«
    »Du musst es schaffen!«, sagte Rodensky.
    Er hatte leicht reden.
    ***
    Wir hatten Pflöcke in den steinigen Boden gerammt und die Hexe dazwischen ausgespannt. Sie lag immer noch ohne Bewusstsein auf dem Rücken.
    Ich hatte mit meinem magischen Ring einen Kreis um sie gezogen. In diesem Kreis stand ich nun und begann die mir vertrauten Beschwörungsformeln herunterzumurmeln.
    Vladek Rodensky und Ndutu standen mit gespannten Zügen außerhalb des Kreises und verfolgten mit großem Interesse meine Aktionen, von denen ich hoffte, dass sie mir Erfolg brachten.
    Schon nach wenigen Augenblicken schlug die Hexe die Augen auf.
    Als sie bemerkte, was ich vorhatte, begann sie kreischend zu toben.
    Sie wollte sich von den Pflöcken losreißen. Sie beschimpfte mich, schleuderte Ndutu und Vladek obszöne Worte entgegen.
    Dann begann sie mich wieder mit ihren widerwärtigen Sprüchen von vorhin herauszufordern, aber ich hörte sie nicht an.
    Ich berührte mit dem schwarzen Stein meines Ringes ihre Schädeldecke.
    Sie schrie fürchterlich, aber ich hatte kein Erbarmen mit ihr.
    Es sollte keine Folter sein.
    Ich wollte - zumindest für einige Zeit - den bösen Geist in ihr lähmen.
    Ich merkte, dass es mir gelingen würde.
    Mit neuem Mut machte ich weiter.
    Der Körper der schrecklichen Hexe verjüngte sich wieder, wurde ansehnlicher, wurde so, wie ich ihn kennen gelernt hatte.
    Naabi hörte zu toben auf.
    Ihr Blick verlor diesen bösen Glanz.
    Ich hatte sie in Trance versetzt.
    »Du wirst künftig nur noch das tun, was ich dir sage, Naabi!«, sagte ich eindringlich.
    Sie schaute mich mit ihren blicklosen Augen an und nickte.
    »Ja, Herr.«
    »Du wirst mir helfen, Ngassa in meine Gewalt zu bekommen.«
    »Ja, Herr.«
    »Und du wirst dich jederzeit schützend vor Rodensky, Ndutu und mich stellen, wenn uns ein Dämon angreifen sollte!«
    »Ja, Herr. Alles soll nach deinem Willen geschehen.«
    Ich schaute mich triumphierend nach
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