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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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Dämon angenommen, dass ich den Wagen auch weiterhin steuern würde.
    Ndutu riss die Augen weit auf.
    Die Umklammerung drohte ihm die Rippen zu brechen, ihm das Leben aus dem Leib zu quetschen.
    Der Rover begann von allein zu fahren.
    Der Massai stieß einen grellen Hilfeschrei aus. Und der Rover raste mit zunehmender Geschwindigkeit auf Rodensky, Naabi und mich zu.
    Meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen. Ich sah Ndutu hinter der Windschutzscheibe. Sein Gesicht war angstverzerrt. Er schlug wie verrückt um sich.
    Ich konnte zwar nichts sehen, aber ich nahm an, dass ihn irgendeine magische Kraft umklammerte und unwiderstehlich fest hielt.
    Naabi stand erschrocken neben mir.
    Rodensky starrte dem heranrasenden Fahrzeug mit weit aufgerissenen Augen entgegen.
    Das musste eine Katastrophe geben.
    Ich handelte.
    Ich versetzte dem Mädchen und meinem Freund einen gewaltigen Stoß. Die beiden flogen mit einem entsetzten Schrei zur Seite.
    Nun spannte ich die Muskeln, denn der Rover hielt geradewegs auf mich zu.
    Ndutu brüllte entsetzt im Wagen auf. Er wollte das Lenkrad herumreißen, als er sah, dass der Rover auf mich zudonnerte. Aber das Fahrzeug gehorchte ihm nicht. Es gehorchte einer stärkeren Macht.
    Ich duckte mich, um hinterher besser hochschnellen zu können.
    Das Fahrzeug hatte mich schon fast erreicht.
    Da wirbelte ich zur Seite. Und im nächsten Moment sprang ich auf den Rover zu.
    Meine Finger krallten sich am Blechrand der Tür fest. Meine Füße fanden Halt auf dem Trittbrett.
    Der Landrover begann, sich zu schütteln. Er wollte mich abwerfen, aber ich hielt mich verbissen fest.
    Ndutus verzweifeltes Geschrei gellte mir in den Ohren. Ich sah, wie sein Brustkorb von diesen unsichtbaren Armen zusammengedrückt wurde, und fackelte nicht lange. Mit meiner Peitsche befreite ich ihn.
    Ich brauchte nur einmal zuzuschlagen.
    Da erfüllte den Rover ein mörderisches Geheul.
    Im selben Moment war Ndutu frei.
    Und der Rover gehorchte ihm wieder.
    Der Massai stemmte sich wild auf die Bremse.
    Die Reifen blockierten. Der Rover stand.
    Ndutu sprang mit bebenden Lippen heraus, rannte um den Wagen herum und ächzte verstört: »O Mann, Mr. Ballard! Was war das?«
    »Eine Falle«, klärte ich den Massai keuchend auf. »Sie war nicht für dich, sondern für mich bestimmt.«
    Der Junge wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Oh, Mr. Ballard, hören denn diese Gräuel niemals auf?«
    »Sie werden aufhören, wenn ich Ngassa besiegt habe!«, knurrte ich mit schmalen Lippen.
    »Glauben Sie, dass Sie das scharfen werden?«
    Ich grinste und hob die erbeutete Peitsche.
    »Seit ich dieses Ding in meinen Besitz gebracht habe, weiß ich, dass ich ihn vernichten werde!«
    ***
    Als Nächstes verschwand von einer Sekunde zur anderen dieses Geisterdorf.
    Mit einem Schlag waren wir irgendwo in der Wildnis.
    Ndutu schaute sich kurz um und stellte fest, dass wir noch sehr weit von Oldeani entfernt waren.
    Niemand fragte, wie das möglich sein konnte. Es war einfach so. Wir wunderten uns nicht darüber, denn wir hatten inzwischen gelernt, dass es in dieser Gegend nicht mit rechten Dingen zuging.
    Auf unserer Weiterfahrt gelangten wir in eine schier endlose Trockenzone, die von einigen Aloen und Sanseverien belebt war. Wir kamen an steilwandigen Inselbergen vorbei, deren dunkel gezeichnete Wasserstreifen an die Regenzeit erinnerten.
    Als der Abend anbrach, erreichten wir die Bergflanke des Ngorongoro. Der erloschene Vulkan lag majestätisch vor uns.
    Ndutu sagte uns, dass wir lange Zeit im Kreis gefahren waren. Mir war das schleierhaft, denn ich hatte mich immer nach dem Stand der Sonne gerichtet. Aber auch den vermochte ein Geist wie Ngassa vermutlich zu beeinflussen.
    Von Ndutu erfuhren wir mehr über den Vulkan. Er erzählte uns, dass sich die Straße hier steil emporwand, bis sie den in 2.400 Meter Höhe liegenden Kraterrand erreichte. Von dort oben konnte man 600 Meter tief in den Krater blicken, der einen Durchmesser von 20 Kilometern hatte.
    Ich entschied, dass wir die Nacht am Rande des die Kraterflanke bedeckenden Nebelwaldes verbringen sollten.
    Es gab hier viele Lianen und lange Moos- und Flechtenbärte, die ein abenteuerlich tropisches Vegetationsbild formten.
    Wir suchten uns einen Platz, wo wir einen mächtigen Felsbrocken im Rücken hatten. Davor stellten wir den Rover. Dazwischen waren wir einigermaßen geschützt.
    Während uns Naabi aus dem Proviantbeutel versorgte, kramte ich Mikumis Fernglas hervor.
    »Was willst du
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