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Gestaendnisse

Gestaendnisse

Titel: Gestaendnisse
Autoren: Richard Samaro
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zum Strand herum um mich auf andere Gedanken zu bringen. Er hatte mich sehr schnell mit seiner lustigen Art angesteckt, so dass wir bald laut lachend unseres Weges gingen.
    „Was hast du eigentlich in das Haus geschrien?“, fragte ich neugierig.
    „Nichts Besonderes!“, antwortete er mit einem Grinsen auf den Backen und schlenderte weiter des Weges.
    Mit so wenig Information konnte ich mich nicht abspeisen lassen.
    „Was? Ich will es jetzt wissen! Ich habe kein Wort verstanden.“, bohrte ich nach.
    „Nicht so wichtig“, entgegnete Petro, breit grinsend in der Gewissheit, dass er dadurch meine Neugier nur noch steigerte.
    „Du fieser kleiner Sack!“, fuhr ich ihn in gespielter Enttäuschung an.
    „Na, gut“, meinte er, „aber nur weil sie es dir ja eh gleich verraten wird. Wenn sie kein Deutsch sprechen könnte, würde ich dich noch eine ganze Weile schmoren lassen. Sie ist echt hübsch, ich glaube die steht auf dich“
    „Lenk jetzt nicht ab! Was hast du in das Haus gerufen?“, bohrte ich hartnäckig nach.
    „Ich habe deine Muschi gesehen, jetzt will ich auch deinen Namen wissen!“
    Ich blieb mit offenem Mund stehen, konnte es nicht fassen. Von einem Moment zum Anderen waren mir gänzlich alle Gesichtszüge entgleist. Auf den Mund gefallen war er nicht, aber das war schon ein starkes Stück. So viel Frechheit hatte ich diesem Italiener gar nicht zugetraut.

    „Was? Willst du ihren Namen nicht wissen?“, entgegnete er mir mit gespieltem Ernst.
    „Jetzt bleib mal cool, ich dachte, wir machen hier nur Spaß, oder willst du sie gleich heiraten? Ich dachte ein zwangloses Kennenlernen käme dir entgegen.“ Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas und zog sich die Gitarre, die er über seinen Rücken geschnallt hatte, zu Recht.
    Er hatte vollkommen recht, was sollte das eigentlich, schließlich war ich es ja der vor Neugier fast platzte! Es war Urlaub, das Wetter prima. Und die Erinnerung an das morgendliche Schauspiel brachten meine Hormone erneut in Wallung.
    Am Strand angekommen sammelten wir ein wenig von dem Treibgut ein, um ein kleines Lagerfeuer zu machen. Schnell hatten wir ein paar der Steine im Kreis gelegt und mit dem gesammelten Holz ein perfektes, kleines Lagerfeuer gezaubert. Petro schleppte einen riesigen Baumstamm über den ganzen Strand. Er platzierte ihn geschickt als eine Art Bank nahe dem Feuer. Zufrieden mit unserer Arbeit gossen wir unsere Gläser nach und stießen auf Urlaub und Abenteuer an. Wir hatten gerade unsere Gläser ausgetrunken, als wir Schritte vom Weg her hörten. Mein Herz fing an zu pochen, ich konnte mich nicht dagegen wehren, jetzt überkam mich wieder diese Nervosität. Dann kam sie leichten Schrittes aus der Dunkelheit.
    Sie hatte noch immer ihr kleines rotes Sommerkleid an. Als ob sie geahnt hätte, dass wir die mitgebrachte Weinflasche schon fast ganz leergetrunken hatten, wedelte sie mit einer Flasche Rotwein herum. Petro, mit weniger Komplexen als ich beladen, lief auf sie zu und nahm ihr die Flasche ab. Höflich stellte er sich vor und bot seinen Arm an, um sie nach unten zu begleiten. Sie hakte sich ein und beide kamen flotten Schrittes den Abhang hinunter. Ich konnte das klopfen meines Herzens noch im kleinen Fußzehen spüren. Mein Magen schien sich auf die Größe eines Tischtennisballs zur verkrampfen, aber sonst war alles in Ordnung mit mir. Am Lagerfeuer angekommen blieb er stehen und mit einer weit ausholenden Bewegung stellte er uns vor. Sie hieß Jennifer.
    Ich war ein bisschen unbeholfen, wusste nicht so richtig wie ich mich verhalten sollte. Um mich möglichst unauffällig aus der Affäre zu ziehen, nahm ich Petro die Flasche ab und öffnete sie. Er und Jenny setzten sich in den warmen Sand an das Lagerfeuer. Jenny mit ihrer offenen Art, nahm mir schnell die Ängste. Sie begann zu reden, als ob wir uns alle schon seit Jahren kennen würden. Sie vermittelte mir das Gefühl, das es das Richtige war sie mitten in der Nacht aus ihren Träumen zu reißen. Ich reichte jedem ein Glas und schenkte vorsichtig ein. Petro nutzte frech die Gelegenheit die unbekannte Schönheit auszufragen. Ich hatte mich ein wenig gefangen, jetzt, da die beiden zusammen im Gespräch vertieft waren, schien es mir einfacher meiner Gefühle Herr zu werden. Zu meiner Freude sprachen die beiden in Deutsch miteinander, so dass ich gut verstehen konnte um was es bei der Unterhaltung ging. Ich setzte mich und begann den Beiden zu lauschen. Frech wie er war, wollte er natürlich
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