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Gestaendnisse

Gestaendnisse

Titel: Gestaendnisse
Autoren: Richard Samaro
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Blick verändert. Dein durchdringender Blick hatte mich verunsichert, so dass ich wie ein kleines Kind das beim Naschen erwischt wurde zur Seite blickte. Das schien dir zu gefallen. Gemütlich hast du dich in deinem Stuhl zurückgelehnt und bist dir locker durchs Haar gefahren. Deine schlanken Finger glitten über deinen Hals, dem dünnen Trägen deines Kleides entlang. Ganz sacht bist du die Konturen deines tiefen Ausschnittes entlang gefahren und hast gelächelt. Du hast auch nicht einen Augenblick weggesehen. Ich wurde nervös und bin unruhig auf meinem Stuhl hin und her gerutscht. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen wie sich deine steifen Brustwarzen durch den dünnen Stoff abzeichneten, wie du mit deiner Hand sanft über deinen Busen gefahren bist. Und als deine Hand langsam über deinen Schenkel Richtung Knie glitten, war dein kalter Blick und diesen unbehagliche Gefühl schon fast vergessen. Neugier und die Gewissheit dich bei etwas verbotenem zu beobachten nahmen ihren Platz ein. Wie hypnotisiert saß ich da, konnte meinen Blick nicht mehr von dir lassen. Willenlos, ausgeliefert vom ersten Augenblick an. Ganz langsam hast du den Saum deines Kleides höher geschoben und mir dabei immer tiefer in die Augen geschaut. Ich konnte es nicht fassen, war es möglich, dass ich der einzige war, der dieses Schauspiel sah? So viele Leute schlenderten über die engen Gassen, blieben hier und da stehen um in den kleinen Boutiquen zu stöbern. Sollte ich derjenige sein welcher? Alles schien in Zeitlupe zu geschehen. Ich konnte meine Augen nicht mehr von dir lassen. Millimeter für Millimeter glitt dein Rocksaum höher und offenbarte mir Einblicke, wie ich sie bis dato nicht zu träumen wagte. In zartem Rosa, feucht glitzernd im Licht der untergehenden Sonne und schön wie eine Orchidee kam sie zum Vorschein. Eine Perle, glatt rasiert, kein Haar, das mir den Blick hätte verstellen wollen. Dein Finger kreiste sanft um diesen kleinen Punkt der Lust. Ab und an verschwand er in dir, es schien, als wolle dieses rosa Stück Fleisch deine Hand verschlingen. Mit langsamen nie enden wollenden Kreisen streicheltest du dich. Dann wiederum drangst du in dich ein, tief, so tief in die Grotte der Lüste, als wäre ganz tief im Innern die Lösung aller Rätsel dieser Welt verborgen. Feucht vor Lust war dein Finger, als er wieder ins Sonnenlicht traf. Mit einer eleganten Bewegung, als wolltest du mich zur Stille mahnen, nahmst du deinen Zeigefinger vor den Mund und tipptest kurz mit der Zunge an ihm. Dann bist du aufgestanden, dein Kleid fiel über den Ort der Sünde, du hast mich angelächelt und bist durch die engen Gassen verschwunden. Ja, das war unsere erste Begegnung. Ich saß da, völlig verwirrt und wusste nicht, war gerade meine Fantasie mit mir durchgegangen? Hatte ich geträumt? Ich bat den Kellner zu mir, um meinen Cappuccino zu bezahlen. Gab dem Kellner ein fürstliches Trinkgeld, denn meine Laune war großartig und ich hatte das Gefühl, jeder sollte von meiner guten Laune profitieren. Dann stand ich auf und ging. Gemütlich schlenderte ich durch die Gassen hin zum Marktplatz, der all abendlich Schauplatz von allerlei Straßenkünstler war. Zauberer, Jongleure und Musiker unterhielten die Leute. Einer der Künstler hatte es mir ganz besonders angetan. Es war der junge Südländer Petro. Er konnte auf seiner Gitarre spielen wie ein junger Gott. Dazu sang er traurige Lieder von Sehnsucht und zerbrochener Liebe. Ich genoss das Gefühl, wenn die Nacht über die Insel fiel und lies mich von der Melancholie seiner Lieder anstecken. Oft saßen er und ich noch bis spät in die Nacht am Lagerfeuer unten am Strand und sangen gemeinsam. Er schön und ich laut. Es war ein richtig gelungener Tag, ach, was sag ich, der ganze Urlaub war, wie er schöner nicht sein konnte.

    Auch an diesem Abend, als sich die Menge auf dem Platz langsam verlief, gingen er und ich an den Strand. Angesteckt von der Melancholie der traurigen Liebeslieder und dem Alkohol, den ich schon getrunken hatte, begann ich zu Erzählen was ich am Nachmittag in der kleinen Espressobar erlebt hatte. Sichtlich interessiert lauschte er meinen Worten. Wahrscheinlich konnte er es von meinen Augen ablesen. Meine Hormone spielten verrückt, ich war völlig fasziniert von diesem Erlebnis und wusste nicht so richtig wie ich mit all dem gesehenen umgehen sollte. Er sah mich an, grinste, nickte ein, zwei male, dann sprang er auf und meinte in gebrochenem Deutsch:
    "Willst du sie
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